Automomes Gebiet Xinjiang

Allgemeine Informationen

Xinjiang ist - neben Guangxi, der Inneren Mongolei Ningxia und Tibet - eine der 5 "Autonomen Gebiete" der Volksrepublik China. Das "Uigurische Autonome Gebiet von Xinjiang" umfasst eine Fläche von 1.774.034 km² - bei rund 22 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt ist Ürümqi (Urumchi, ) mit 2,5 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet. In dem Gebiet befinden sich u.a. das Tarim-Becken, das Tian Shan-Gebirge sowie dasDsungarische-Becken. Es kommt in der Provinz immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen der Chinesen mit den moslemischen Uiguren, oft mit zahlreichen Toten, Verletzten und Verhaftungen.

China wird in 22 Provinzen, 5 "Autonome Gebiete", die beiden Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao und 5 "Regierungsunmittelbare Städte" unterteilt. Dabei ist zu bedenken, dass aufgrund der historischen Entwicklung die Volksrepublik China Taiwan als 23. Provinz beansprucht, obwohl der Inselstaat Taiwan ein eigener souveräner Staat ist.:

Regierungsunmittelbare Städte
Eine weitere Besonderheit bilden die folgenden Städte, die direkt der Zentralgewalt unterstellt sind - und nicht einer Provinzregierung:

  • Chongqing
  • Peking
  • Shanghai
  • Tianjin

*Hinweis
Aufgrund der historischen Entwicklung beansprucht die Volksrepublik China Taiwan als 23. Provinz, obwohl der Inselstaat Taiwan ein eigener souveräner Staat ist.

UNESCO-Welterbestätten

In dem Autonomen Gebiet Xinjiang befinden sich folgende UNESCO-Welterbestätten:

Teile der buddhistischen Höhlenkunst (wie bei den Kuča-Oasen)
Die buddhistischen Höhlenanlagen der an der Nördlichen Seidenstraße gelegenen Kuča-Region wurden insbesondere wegen ihrer Wandmalereien im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben. Die zwischen dem 5. und 10. Jh. entstanden Malereien gehören zu den wichtigsten Quellen für die Erforschung der transkulturellen Vernetzung des antiken Königreichs von Kuča.

Kloster Subashi
Die Stätte des buddhistischen Klosters von Subashi wurde 2014 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten unter der Bezeichnung Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang'an-Tianshan-Korridors, eingeschrieben
Subashi (Subašï) ist eine versunkene Stadt in Xinjiang. Sie liegt in der Taklamakan-Wüste an der alten Seidenstraße in der Nähe der Stadt Kuqa. Die Stadt wurde zu Teilen von dem japanischen Archäologen Graf Otani ausgegraben.

Naturlandschaft des Tian Shan-Gebirges
Das Tian-Shan-Gebirge in Xinjiang wurde 2013 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen.

Größere und besondere Städte

Ürümqi (Urumtschi oder Urumchi)
Ürümqi (Urumtschi oder Urumchi) ist die Hauptstadt des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang. Das Stadtgebiet hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Die Stadt liegt am Nordfuß des Tianshan-Gebirges. Wichtigste Industrien sind die Petrochemie, Textil- sowie Eisen- und Stahlindustrie. Ebenso hat sich mit dem größten Windpark in China die Windenergie in der Region Ürümqi etabliert. Die Eisenbahnlinie Peking – Almaty (Kasachstan) führt durch Ürümqi.

Moschee
Die Moschee in Ürümqi

Shihezi
Shihezi umfasst 382.000 Einwohner und ist eine direkt der Gebietsregierung unterstehende kreisfreie Stadt. Sie liegt im Norden von Xinjiang.

Karamay
Karamay ist eine bezirksfreie Stadt, deren Name von einem natürlichen Asphaltberg im Nordosten der Stadt abgeleitet ist. 1955 wurde hier aus der ersten Ölquelle gefördert, die heutzutage eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt ist. Das Verwaltungsgebiet der Stadt umfasst 491.000 Einwohnerm, von denen rund 76% Han-Chinesen und 14,5% Uiguren sind.

Changji
Changji umfasst rund 450.00 Einwohner. Die Stadt ist die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Autonomen Bezirks Changji

Kaxgar
Die kreisfreie Stadt Kaschgar ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Kaschgar. Sie liegt am Rande des Tarimbeckens in einer Höhe zwischen 1.235 und 1.300 m Sie ist eine Oasen-Stadt im Binnendelta des Flusses Kysylsuu und bildet einen wichtigen Knotenpunkt der Seidenstraße. Sie umfasst rund 783.000 Einwohner Die Enwohner sind vorwiegend uigurisch und somit islamisch geprägt.

Korla
Korla ist eine kreisfreie Stadt im Zentrum von Xinjiang. Sie ist mit 650.000 Einwohnern die Hauptstadt des Mongolischen Autonomen Bezirks Bayingolin.
Korla liegt auf eine Höhe von 930 m am Südrand des Tian-Shan-Gebirges, nördlich der 228.990 km²großen Taklamakan-Wüste.

Aksu
Die kreisfreie Stadt Aksu ist mit rund 600.000 Einwohnern die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks Aksu.

Gulja
Gulja oder Kuldschaist die Hauptstadt des Kasachischen Autonomen Bezirks Ili. Sie liegt am rechten Ufer des Flusses Ili. Gulja hat 520.000 Einwohner und besteht aus acht Straßenvierteln, einer Großgemeinde und acht Gemeinden

Hotan
Die Stadt Hotan ist eine kreisfreie Stadt mit 400.000 Einwohnern im gleichnamigen Regierungsbezirk Hotan. Sie liegt im Süden des Tarimbeckens.

Größere Flüsse

Flüsse, die hauptsächlich in das abflusslose Tarimbecken fließen, sind der 2.190 km lange Tarim, der 300 km lange Hotan, der 1.70km lange Yarkant und der 530 km lange Keriya, die Wasser aus dem Tian Shan und Kunlun-Gebirge bringen und u.a. für die Bewässerung der Oasen wichtig sind. Der 497 km lange Kaidu fließt zum Bosten-See, der Kanas zum Burqin/Irtysch) oder der 220 km lange Künes der zum 1.001 km langen Ili fließt und der 230 km lange Muzart, die oft in der Wüste versickern oder Seen speisen.

Berge und Gebirge

Tian Shan-Gebirge
Dieses Gebirge ist ein etwa 2.450 km langes und etwa 400 km breites Hochgebirge. Er trennt den Nord- und Südteil der Großlandschaft Turkestan voneinander und erstreckt sich über die Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan sowie Xinjiang im Nordwesten der Volksrepublik China. Der höchste Berg ist der 7.439 m hohe Dschengisch Tschokusu, der jedoch in Kirgistan liegt Im Jahr 2013 wurde das Tian-Shan-Gebirge in Xinjiang in die UNESCO-Weltnaturerbe eingeschrieben, 2016 folgte das Westliche Tian-Shan-Gebirge in Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan. Weitere hohe Berge in Xinjiang sind:

Kunlun Gebirge
Das Kunlun Gebirge erstreckt sich auf einer Länge von rund 3.000 km über Xinjiang, Tibet und Qinghai. Der hiesige höchste Berg ist der 7.167 m hohe Liushi Shan an der Grenze zu Tibet.

Karakorum
Das Karakorum
Der höchste Berg des Karakorum in Xinjiang ist der 7.273 m hohe Muztagh Tower an der Grenze zu Pakistan. Der K2 ist mit einer Höhe von 8.611 m der höchste Berg im Karakorum, der in Pakistan und Xinjiang liegt. Er ist nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg der Erde.

Pamirgebirge
Der Pamir ist ein Hochgebirge inTadschikistan, Xinjiang, Afghanistan und Kirgisistan , das zum innerkontinentalen Gebirgssystem Hochasien gehört und zum Teil als Dach der Welt bezeichnet wird. Der Pamir umfasst eine Fläche von etwa 120.000 km². Hier liegen u.a. der 7.649 m hohe Kongur und der 7.546 m hohe Muztagh Ata. Der Kongur ist der höchste Berg des Pamirs

Nationalparks

In dem Autonomen Gebiet Xinjiang liegen folgende Nationalparks:

Bosten Hu
Der Bosten Hu Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.100 km². Hier befindet sich u.a. der Bosten-See

Kumtag-Wüsten-Nationalpark
Der Kumtag-Wüsten-Nationalpark verfügt über eine Fläche von 2.500 km²

Sayram Hu Nationalpark
Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.490 km². In dem Nationalpar befindet sich u.a. der Sayram-See.

Tianshan Tianchi
Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 548 km². Hier befindet sich der Tianshan Tianchi See (Himmlischer See des Tian Shan). Die Fläche dieses Kratersees beträgt 9,82 km², bei einer maximalen Tiefe von 384 m. Der See ist bekannt für seine kristallklaren Gewässer und ist umgeben von den schneebedeckten Gipfeln des Tian Shan Gebirges

Größere und interessante Seen

Aksai Chin
Der Aksai Chin ist ein 166 km² großer abflussloser Salzsee in Aksai Chin. Er liegt auf einer Höhe von 4.848 m.

Aydingköl
Der Aydingköl liegt 155 m unter dem Meeresspiegel. Er befindet sich etwa 150 km südöstlich von Ürümqi. Der See ist nach dem Toten Meer, dem See Genezareth und dem Assalsee weltweit der viertniedrigste See.
Sein Wasser erhält er durch den geschmolzenen Schnee aus den Bergen, wobei das Wasser im Sommer verdunstet und das ausgewaschene Salz übrigbleibt. Seine ausgetrocknete Fläche umfasst eine Fläche von etwa 152 km². Hier wird Glaubersalz (Natriumsulfat (Na2SO4)) abgebaut.

Bosten-See
Der Bosten-See umfasst eine Fläche von etwa 1.000 km² mit einem Volumen von ca. 7,7 km³. Damit ist der See einer der größten Süßwasserseen Chinas. Er befindet sich auf einer Höhe von 1.048 m.
Rund 100 km südöstlich des Bosten-Sees befindet sich das chinesische Kernwaffentestgelände Lop Nor, wo zwischen 1964 und 1996 insgesamt 45 oberirdische und unterirdische Kernwaffenversuche durchgeführ wurdent. Das Gelände ist als Zwischenlager und als mögliches Endlager für heiße und hochradioaktive Abfälle vorgesehen.

Ebinur-See
Der Ebinur-See ist ein derzeit 500 km² großer abflussloser Salzsee, der früher eine Fläche von über 1.070 km²eingenommen hatte. Die mittlerweile trocken gefallene Seefläche führt in seiner Umgebung zu einer Wüstenausbreitung

Sayram-See
Der Sayram-See ist ein abflussloser Bergsee. Der See befindet sich im äußersten Westen des Borochoro-Gebirges, einem Gebirgszug im Osten des Tian Shans. Er liegt unweit der Grenze zu Kasachstan, etwa 100 km. Der See umfasst eine Fläche von 454 km² und liegt auf einer Höhe von 2.073 m im Sayram-Hu-Nationalpark.

Ulungur
Der Ulungur-See ist mit einer Fläche von 830 km² einer der großen Seen im Norden Chinas und dessen zehntgrößter Trinkwassersee. Er befindet sich auf einer Höhe von 468 m.
Sein Wasser erhält er vom Fluss Ulungur über den Jili-See im Süden. Seit 1969 gibt es einen Kanal, der vom Irtysch dem See Wasser zuführt.