Bhutan: Feiertage, Veranstaltungen und Landessitten

Feiertage

Datum Feiertag
8. August Unabhängigkeitstag
11. November Geburtstag seiner Majestät Jigme Singye Wangchuk
17. Dezember Nationalfeiertag

Hinweis:
Während der buddhistischen Feste ist das Fotografieren nicht erlaubt.

Kulturveranstaltungen

In den Dzongs, den Klöstern und Verwaltungssitzen der geistlichen und weltlichen Macht der einzelnen bhutanischen Provinzen werden regelmäßig buddhistische Feste mit traditionellen Tänzen, Maskenschauen und Riten abgehalten. Es existieren über 40 unterschiedliche Tänze, welche die buddhistische Geschichte und Legenden darstellen, die von verkleideten Mönchen aufgeführt werden. Tsechus ist das farbenfrohste Fest Bhutans und dauert fünf Tage lang.

Sportveranstaltungen

Bogenschießen ist der bhutanische Nationalsport. Trekking durch den Himalaja ist ein besonderes Erlebnis. Es ist jedoch nur in Gruppen erlaubt und muss gebucht oder mit dem Trekking-Manager des Fremdenverkehrsamtes in Bhutan schriftlich geklärt werden. In Thimphu befindet sich ein 9-Loch-Golfplatz, der einzige Bhutans.

Landessitten

In Bhutan sollte man sich den Menschen – wo nicht? – mit Zurückhaltung, Freundlichkeit und Offenheit nähern. Beobachten gilt auch hier mehr als jede Missfallensäußerung über kulturelle Andersartigkeiten. Dazu gehört an oberster Stelle der Respekt vor dem König und der königlichen Familie, die im Lande höchstes Ansehen genießen. Kritische Meinungen und Bemerkungen jedweder Art sollte man sich daher verkneifen.

Staatsreligion Bhutans ist der Vajrayana-Buddhismus, eine tantrische Form des Mahayana-Buddhismus. Kultur, Rechtssprechung und alltägliches Leben sind stark durch diese Religion geprägt und verlangen auch von den Besuchern des Landes die Observanz einiger wichtiger Verhaltensregeln: Wer religiöse Bauwerke (nspw. Stupas, Dzongs oder Mani-Steine) besucht, umgeht diese im Uhrzeigersinn, also derart, dass sie immer rechts von einem liegen. Auf Stupas und Mani-Steine bitte auf keinen Fall setzen. Wer Tempelbauten im Inneren besuchen will, sollte dies ohne Schuhe und ohne Kopfbedeckung tun. Angemessende (also nicht zu freizügige) Kleidung ist obligatorisch und zollt Respekt. Bei Klosterbesuchen sollte man auf kleine Spenden gefasst sein. Sie sind nicht vorgeschrieben, zeigen aber Großzügigkeit und Respekt.

Auf Grund der zögerlichen und vorsichtigen Öffnung Bhutans dem Ausland gegenüber, blieben alte Lebensformen unverfälscht erhalten. Traditioneller Mittelpunkt des Lebens ist die Großfamilie, die unter einem Dach lebt. Im Vergleich zu den Nachbarländern ist der Status der Frauen vergleichsweise hoch. In manchen Regionen des Landes erbt die älteste Tochter den Familienhof, ihr Ehemann zieht bei ihr ein, was der Frau eine relativ hohe Sicherheit und Machtposition gibt. Es gibt einen starken Familiensinn und der ausgeprägte Gemeinschaftssinn verbindet die Bewohner der Täler.

Die bhutanesischen Männer tragen traditionell einen Gho, ein langes Gewand, das an der Taille mit einem Gürtel, dem Kera, zusammengehalten wird. Das knöchellange Kleid der Frauen heißt Kira. Es wird aus bunten, gewebten Stoffen nach traditionellen Mustern hergestellt.

Fast alle bhutanischen Häuser sind mit Symbolen bemalt, die Fruchtbarkeit bringen oder böse Geister abhalten sollen. Jedes bhutanische Haus hat einen Raum für die Gebete, den Chosum. Überhaupt muss die ganze Architektur des Landes – und völlig unabhängig von ihrem eigentlichen Zweck – der traditionellen Bauweise entsprechen.

Ein wichtiges Thema dürfte für jeden Besucher Bhutans das Fotografieren sein: Dabei ist zu beachten, dass man nicht überall fotografieren darf oder sollte. Ist das Fotografieren während der buddhistischen Feste nicht erlaubt, so ist es in (bestimmten) Tempel- und Klosteranlagen einfach nicht (immer) angebracht. Möchte man Menschen ablichten, so sollten diese unbedingt um ihre Erlaubnis gebeten werden. Eine Geste genügt da oft schon.

Bhutan erklärte sich am 17. Dezember 2004 zum ersten nikotinfreien Land der Welt, der Handel mit Tabak wurde verboten. Im Land gilt ein generelles Rauchverbot, das für Touristen aber nicht vollends zutrifft. In der Öffentlichkeit sollte man aber auf jeden Fall auf das Rauchen verzichten, auch wenn es manchem schwerfallen wird. In Klöstern und Tempeln darf (verständlicherweise) niemand rauchen.

Interessant ist auch, dass in Bhutan erst im Jahre 1999 das Fernsehen eingeführt worden ist. Mithin hat in das kleine Königreich im Himalaya das Fernsehen als weltweit letztes Land Einzug gehalten. Aber auch heute noch ist das Fernsehen kein freies Medium, sondern wird in den Inhalten hauptsächlich vom Königshaus bestimmt und dient zum großen Teil gesundheitlichen Themen. Mobiltelefone sind in Bhutan erst seit dem Jahre 2004 erlaubt.

Bhutan: Klima

Reisezeiten

Die Vorstellungen, was unter einem besonders günstigen Reiseklima zu verstehen ist, hängen von einer Reihe von Faktoren ab. So sehen Kulturreisende das Klima sicher erheblich anders als Menschen, die beispielsweise einen reinen Badeurlaub verleben wollen. Auch der Gesundheitszustand oder das Alter können dabei eine wichtige Rolle spielen. Daher sind unsere Reisezeitempfehlungen in die folgenden beiden Kategorien unterteilt:

Für eher sonnengewöhnte Menschen
Für Menschen, die gerne viel Sonne genießen wollen und denen auch höhere Temperaturen keine Beschwerden bereiten, sind die folgenden Jahreszeiten für einen Aufenthalt in dem Land besonders gut geeignet: Sommer

Für Menschen, die ein gemäßigtes Klima bevorzugen
Menschen, die ein gemäßigtes Klima und geringere Temperaturen bevorzugen, sollten für einen Aufenthalt in Bhutan besser die folgenden Jahreszeiten nutzen: Winter, Frühling und Herbst.

Klimatabelle

Monat mittlere Anzahl an Regentagen mittlere Höchsttemperaturen in (°C) mittlere Minimaltemperaturen in (°C)
Januar 03 20 0
Februar 05 22 02
März 06 24 04
April 10 28 04
Mai 15 28 10
Juni 20 30 14
Juli 24 30 15
August 23 31 13
September 17 30 11
Oktober 05 29 07
November 02 25 03
Dezember 01 23 01

Bhutan: Reisemedizin, Impfungen und Warnhinweise

Infektions-Erkrankungen

In Bhutan ist mit den folgenden in Deutschland bzw. Mittel- und Nordeuropa nicht oder eher seltener verbreiteten Infektions-Erkrankungen zu rechnen:

  • Malaria: Es besteht ein ganzjähriges Malariarisiko in dem Land. Zwischen 40% und 50% der Infektionen erfolgen mit der sehr gefährlichen Malaria tropica, der Rest mit der Malaria tertiana. In Gebieten über 2.000 m Höhe besteht kein Malaria-Infektionsrisiko.
  • Amöbenruhr
  • Bakterienruhr
  • Cholera - ein Infektionsrisiko besteht aber nur für die Reisenden, die mit verschmutztem Wasser oder kontaminierten Lebensmitteln in Berührung kommen können.
  • Darminfektionen durch verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser, so u.a. durch Amöben, Lamblien, Salmonellen, Shigellen, Wurmbefall und alle möglichen Arten an Viren und Bakterien.
  • Hepatitis A und B
  • Japanische Enzephalitis - besonders in den mehr ländlichen südlichen Gebieten.
  • Lambliasis
  • Kinderlähmung, Polio
  • Tetanus
  • Tollwut
  • Typhus

Impfempfehlungen
Bei Reisen nach Bhutan werden Impfungen gegen die folgenden Krankheiten empfohlen:

  • Cholera - aber bei den Reisenden, die mit verschmutztem Wasser oder kontaminierten Lebensmitteln in Berührung kommen können.
  • Diphtherie - eine Impfung gegen Diphtherie sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.
  • Hepatitis A und B
  • Japanische Enzephalitis
  • Kinderlähmung, Polio - eine Impfung gegen Polio sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.
  • Tetanus - eine Impfung gegen Tetanus sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.
  • Tollwut - aber nur bei Risikoreisenden, die mit den Überträgertieren in Berührung kommen können.
  • Typhus - aber nur bei Reisenden, die mit verschmutztem Wasser oder kontaminierten Lebensmitteln in Berührung kommen können.

Malariaprophylaxe
Bei Reisen in das Land ist es angeraten, sich einer Malariaprophylaxe zu unterziehen. Wem die Nebenwirkungen bedenklich erscheinen, sollte aber wenigstens ein "Stand-By-Präparat" mit sich führen.

Impfpflicht
Für alle Personen, die älter als ein Jahr sind und aus einem von der WHO ausgewiesenen Gelbfieber-Infektionsgebiet einreisen, besteht eine Impfpflicht gegen eine Erkrankung mit Gelbfieber.

Warnhinweise

Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
Bürgerservice
Telefon: 0049 - (0)30 - 5000 - 2000
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/10.2.8Reisewarnungen

Bhutan: Verkehrswesen

Wie gelangt man nach Bhutan?

Grenzübergangspunkte nach Bhutan sind der Flughafen in Paro bei Thimphu oder bei der Anreise mit dem Bus Phuentsholing im Süden Bhutans. Druk Air, die nationale Fluglinie, unterhält Flugverbindungen zu fünf Städten in fünf Ländern: Bangkok, Kalkutta, Delhi, Kathmandu und Dhaka.

Während in der 15.000 Menschen zählenden Stadt Paro der einzige Flughafen Bhutans liegt, ist Phuentsholing - die Grenzstadt zu Indien - für die meisten Nicht-Inder die einzige Möglichkeit, Bhutan zu erreichen - auf dem Landweg allerdings. Phuentsholing erreicht man mit Hilfe des Busses. Diesbezüglich bestehen Busverbindungen vom indischen Kalkutta aus. Die Busse der königlich bhutanesischen Regierung fahren vom Esplanade Busbahnhof in Kalkutta ab.

Die bhutanesische Hauptstadt Thimphu selber besitzt lediglich einen Hubschrauberlandeplatz.

Nicht zu vergessen:
Bisher ist in Bhutan kein Individualtourismus möglich!!!

Reisen im Land

Flugverbindungen
Einen inländischen Flugverkehr gibt es im Lande nicht. Allerdings bietet Bhutans nationale Fluggesellschaft Druk Air (KB) einen Rundflug über die Berge an, bei dem man eine besondere Aussicht über die Berge, Seen und Wasserfälle von Bhutan hat. Der Flug kostet circa 500 US$.

Bus
Die ehemals staatlichen Busse bieten mehrmals täglich eine Minibusverbindung zwischen Thimphu und Phuntsholing an. Yaks, Ponys und Maultiere sind jedoch noch immer die wichtigsten Transportmittel in dem Land.

Eisenbahn
Es gibt keinen Schienenverkehr in Bhutan.

Straßen
In Bhutan herrscht Linksverkehr.
Das Straßennetz umfasst ca. 3.000 Kilometer, davon ist der größte Teil asphaltiert. Eine Autobahn existiert im Lande nicht. Die grenznahen Städte Phuntsholing, Gaylegphug, Sarbhang und Samdrupjonghkhar im Süden Bhutans sind durch Straßen mit Ortschaften in den indischen Bundesstaaten Westbengalen und Assam verbunden. Die längste Straße Bhutans ist ca. 700 km lang und führt von Phuntsholing im Südwesten des Landes nach Thimphu und über hohe Pässe des Himalayas bis nach Samdrupjonghkhar. Der Pele-La-Pass verbindet die Täler der östlichen Regionen Bhutans.

Wer mit dem Taxi oder dem Bus reist, sollte sich auf lange Fahrten gefasst machen, denn das an sich gut ausgebaute Straßen lassen höhere Geschwindigkeiten nicht zu, was aber nicht am Zustand, sondern am Verlauf durch die Berge liegt. Unter Umständen wird man sogar mehrere Tage benötigen, um von entfernteren Dörfern etwa in die Hauptstadt zu gelangen.

In Thimphu existiert nicht eine einzige Ampel, was es zur weltweit einzigen Hauptstadt ohne Ampel macht. Polizisten regeln aber tagsüber den Verkehr am Ende der Hauptstraße Norzin Lam.

Mietwagen
Individualtourismus ist in Bhutan nicht möglich. Einige Reiseveranstalter aber bieten geführte Touren durch das Land an.

Fahrrad
In den Städten Paro und Thimphu ist das Fahren mit dem Rad nicht gestattet.

Internationales Kfz-Kennzeichen

Das internationale Kfz-Kennzeichen von Bhutan lautet:

BTN

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