Kurzer historischer Überblick
Vorkolonialzeit
Die ersten Anzeichen auf eine Besiedlung der Insel reichen ca. 3.500 Jahre zurück. Um diese Zeit lebten hier Ciboney Indianer - eine Unterart der Arawaks. Um etwa das Jahr 800 v.Chr. drang eine andere Gruppe der Arawaks aus dem Orinoco-Becken auf die Insel. Dieser indianerstamm war relativ friedlich, lebte in strohgedeckten Hütten und ernährte sich von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Aber ihr Leben wurde auf den Kopf gestellt, als die "Caribians" , die aus der selben Region stammten, die Insel eroberten. Dieser kriegerische Stamm tötete die meisten Männer und versklavte die Frauen der ansässigen Arawaks. Als die ersten Europäer auf die Insel kamen, war die Kultur der Arawaks nahezu ausgelöscht
Kolonialzeit
Die Insel wurde am 11. November 1493 von Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise nach West-Indien für die Europäer entdeckt. Da der Tag der Namenstag des Heiligen Martin von Tour war, nannte er die Insel "Isla de San Martín". Danach war die Insel ein Standort für Piraten, da die Insel von den Spaniern lange Zeit als relativ wertlos angesehen wurde. Auf der anderen Seite beanspruchten die Fransosen und die Niederländer die Insel. Die Franzosen, da sie die Inseln zwischenTrinidad und Bermuda kolonisieren wollten. Die Niederländer dagegen sahen die Insel als Zwischnstation auf dem Weg von New Amsterdam (heute New York) und Brasilien an. Daher besiedelten sie mit einigen Niederländern die Insel und erbauten 1631 u.a. das Fort Amsterdam, um sich vor Invasoren zu schützen. Die ersten niederländischen Gouverneure waren Jan Claeszen Van Campen. Kurz nachdem die "Dutch East India Company" mit der Salzgewinnung begonnen hatten, ließen sich auch Engländer und Franzosen nieder. Die erfolgreichen Unternehmungen auf der Insel weckten dann auch das Interesse der Spanier an dem Salzhandel, die bereits 1633 die Insel erorberten und die meisten Siedler vertrieben. In Point Blanche erbauten sie das "Old Spanish Fort", um das Territorium zu sichern. Eine Reihe von Versuchen der Niederländer die Insel zurück zu erobern scheiterten. Aber nach dem Ende des "Achtzigjährigen Krieges" im Jahr 1648 verlor die Insel ihre strategische Bedeutung und die Gewinne aus dem Salzhandel waren stark rückläufig. Daher verloren die Spanier das Interesse an der Insel und verließen sie. Diese Situation nutzten niederländische Siedler von St. Eustatius und Franzosen von St.Kitts, um die Insel erneut in Besitz zunehmen. Nach einigen anfänglichen Konflikten, beschlossen sie im "Treaty of Concordia" von 1848 die Teilung der Insel. dennoch kam es bis zum Jahr 1816 immer wieder zu Grenzstreitigkeiten, in deren Folge die Grenze 16 Mal verändert wurde. Infolge des zunehmenden Anbaus von Baumwolle, Tabak, Kaffee und Zucker kamen große Mengen an Sklaven auf die Insel, deren Anzahl bald die der weißen Siedler überrtraf. Wegen der unmenschlichen Bedingungen unter denen die Sklaven arbeiten und leben mussten, kam es immer wieder zu Aufständen. Schließlich schafften die Franzosen am 12. Juli 1848 auf ihrem Gebiet und die Niederländer 1863 die Sklaverei ab.
Nachkolonialzeit bis heute
Nach dem Ende der Sklaverei begann der Niedergang der Plantagen und die ökonomischen Verhältnisse auf der Insel verschlechterten sich dadurch ganz erheblich.
Im Jahr 1939 kam es auf der Insel zu einem erneuten Wirtschaftsboom, als hier eine Freihandelszone eingerichtet wurde. Und bereits in den 1950er Jahren begannen die Niederländer mit der Förderung des Tourismus. Die Franzosen folgten dem aber erst rund 20 Jahre später. Heutzutage bildet der Tourimus auf beiden Hälften der Insel das ökonomische Rückgrat. Erwähnenswert ist, dass in den 1990er Jahren sechs Hurrikans die Insel heimsuchten. Die beiden zerstörerischten waren der Hurrikan Luis, der imSeptember 1995 die Insel heimsuchte und im November 1999 der Hurrikan "Lenny“.
Der französische Teil der Insel bildete seit 1963 gemeinsam mit St. Barthélemy einen Verwaltungsbezirk innerhalb des Übersee-Départements Guadeloupe. Im Jahr 2007 wurde Saint Martin von Guadeloupe getrennt und ist seitdem ein autonomer Teil von Frankreich.
Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs infolge des stark gewachsenen Tourismus ziehen seit geraumer Zeit Zuwanderer aus anderen karibischen Staaten sowie aus Europa und den USA hierher.
Eine schöne Legende
Die Grenze zwischen dem niederländischen und dem franzözischen Teil soll wie folgt zustande gekommen sein:
"Die französischen und holländischen Siedler vereinbarten eine Art Wettlauf. Dazu sollten vom Boundary Point südlich von Marigot zwei Läufer in entgegengesetzter Richtung die Insel umrunden. Die Grenze sollte dann dort verlaufen, wo die beiden Läufer wieder aufeinander trafen. Der Franzose war dabei der schnellere Läufer, weswegen der französische Teil Saint Martin etwas größer wurde als Sint Maarten. Für das schnellere Vorankommen des Franzosen soll die Tatsache verantwortlich gewesen sein, dass der Franzose als Proviant Rotwein mit sich führte, der Holländer aber hochprozentigen Genever.
Politisches System
Sint Maarten bildet - seit der Auflösung der Niederländischen Antillen am 10.Oktober 2010 - zusammen mit "Aruba", "Curaçao" sowie den "Niederlanden in Europa" das Königreich der Niederlande. Zu den "Niederlanden gehören zudem noch die Inseln Bonaire, Sint Estatius und Saba in der Karibik - und zwar als so genannte "Besondere Gemeinden". Seit 2010 ist Sint Maarten ein "Autonomer Teil des Königreichs der Niederlande. Das Staatsoberhaupt ist die Königin bzw. der König der Niederlande.
Nationalhymne
Die Nationalhymne von Sint Maarten wurde von dem katholischen Kleriker Gerard Kemps im 1958 getextet..
1. Strophe
Where over the world, say where,
You find an island there,
So lovely small with nations free
With people French and Dutch
Though talking English much,
As thee Saint Martin in the sea ?
Chor
O sweet Saint Martin's Land
So bright by beach and strand
With sailors on the sea and harbors free
Where the chains of mountains green
Variously in sunlight sheen
O I love thy Paradise,
Nature-beauty fairly nice (twice)
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