Kuba: Bekannte Personen

Freiheitskämpfer und Revolutionäre

Máximo Gómez Báez
geb. 18. November 1836 in Baní, gest. 17. Juni 1905 in Havanna
General des Unabhängigkeitskrieges von 1868 - 1898
Máximo Gómez war einer der wichtigsten militärischen Führer der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung 1868 - 1898 gegen die spanische Kolonialmacht. Auf Initiative des kubanischen Revolutionärs und Dichters José Martí wurde die dritte Phase des Unabhängigkeitskrieges eingeleitet. Goméz war der oberste Befehlshaber und es gelang ihm die spanischen Truppen in die Defensive zu drängen. Nach dem Sieg der kubanischen und amerikanischen Truppen lehnte er es trotz seinem hohen Ansehens ab in der von der USA dominierten kubanischen Republik ein politisches Amt zu bekleiden. Im Gegensatz zu anderen Führern der Unabhängigkeitsbewegung schlug er nie Kapital aus seinem Einfluss und starb als armer Mann.

Carlos Manuel de Céspedes
geb. 18. April 1819 in Bayamo, gest. 27. Februar 1874 in San Lorenzo/ Kuba
Freiheitskämpfer und Begründer der kubanischen Nation
Céspedes war Großgrundbesitzer, dennoch ließ er 1886 die Sklaven seiner Besitzungen frei und rief alle Kubaner zum Kampf gegen die spanische Kolonialherrschaft auf. Am 10. Oktober 1887 wurde er erster Präsident der im Untergrund gegründeten kubanischen Republik gewählt. Im Kampf wurde sein Sohn gefangen genommen und er wurde vor das Ultimatum gestellt, sein Sohn oder seinen Kampf zu opfern. Er entschied sich mit den Worten: "Alle Kubaner sind meine Söhne ". Dafür bekam er den Namen "Vater des Vaterlandes". Nachdem sein Versteck verraten wurde fiel er 1874 im Kampf gegen die spanischen Kolonialtruppen. Heute wird er auf Kuba sehr geehrt und zahlreiche Straßen und Plätze erhielten seinen Namen.

Antonio Maceo Grajales

geb. 14.Juni 1845 in Santiago de Cuba, gest. 7.Dezember 1896 in San Pedro
General des Unabhängigkeitskrieges 1868 - 1898
Antonio Maceo gilt mit Máximo Gómez als wichtigster General des Unabhängigkeitskrieges. Nach einem vergeblichen Versuch scheiterte der erste Teil des Krieges und auf Grund des geschlossenen Friedensvertrages musste sich Gómez nach Mexiko ins Exil zurückziehen. Dem kubanischen Dichter und Revolutionär José Martí gelang es schließlich beide Generäle zu Wiederaufnahme der Kämpfe zu bewegen. Sein großer militärischer Erfolg beruhte insbesondere darauf, dass es ihm gelang, den Guerrillakrieg auf den Westen Kubas auszudehnen, wo sich die wichtigste wirtschaftliche Ressource der spanischen Kolonialmacht, die Zuckerproduktion, befand. Es gelang Maceo dem revolutionären Krieg eine Komponente der des Kampfes für soziale Gerechtigkeit zu geben. Maceo war der erste Farbige in der Geschichte Kubas, der es schaffte im Rang eines Generales zu kämpfen.

Ernesto Rafael Guevara de la Serna/ "Che" Guevara

geb.14. Mai 1928 in Rosario/ Argentinien; gest. 09. Oktober 1967 in La Higuera/ Bolivien
Argentinischer Arzt, kubanischer Revolutionär, Guerillaführer und Politiker
Ernesto Che Guevara stammt aus einer großbürgerlichen Familie, die aber trotz ihrer guten gesellschaftlichen Stellung eine freiheitliche und tolerant sozialliberale Position vertrat. Seit seinem zweiten Lebensjahr litt er unter Asthmaanfällen, was ihn später veranlasste Medizin an der Universidad Nacional de Córdoba zu studieren. Während seines Studium unternahm Ernesto viele Reisen durch Süd- und Zentralamerika, wobei er einen Einblick in die damals herrschenden sozialen Umstände gewann. In dieser Zeit entwickelter er ein politisches Bewusstsein und formte seine marxistische Weltanschauung. 1955 lernte er in Mexiko City Fidel Castro kennen und schloss sich seiner Rebellentruppe an. Im November brachen sie gemeinsam mit der Yacht Granma Richtung Kuba auf, wo sie nach knapp neun Tagen ankamen.
In der ersten Zeit arbeitete er vorwiegend als Arzt in der Guerilla aber nach und nach wuchs sein Einsatz bei bewaffneten Aktionen. Als erster Guerillero wurde er nach Castro in den Rang eines Comandante erhoben und mit der Führung der zweiten Kolonne betraut. Seine größte militärische Leistung war die Einnahme von Santa Clara am 29. Dezember 1958, wobei seine Einheit einen gepanzerten Zug, der Waffennachschub den Batistatruppen liefern sollte, überfiel und erbeutete.
Nach dem Triumph der Revolution wirkte Che Guevara in der kubanischen Regierung mit, in der er eine kommunistische Position vertrat. Unter anderem war er verantwortlich für die Verfolgung von Batista-Anhängern und politischen Gegnern, später Leiter der Nationalbank und kurz darauf Industrieminister und entwickelte ein wirtschaftspolitische Konzeption der Planwirtschaft. Guevara forderte von Anderen Aufopferungsbereitschaft und den Willen die Revolution voranzutreiben. Er selbst beteiligte sich freiwilligen Arbeitseinsätzen und lehnte jegliche Vergünstigungen ab. Ein populärer Spruch in Kuba hieß zu dieser Zeit: "Seamos como Che" (Seien wir wie Che). Zwischen Guevara und Castro kam es zum Ende zu Differenzen und er reiste 1965 in der Verkleidung eines Geschäftsmannes in den Kongo. Im Kongo versuchte er vergeblich die Revolution nach Afrika zu tragen. Bei einem Besuch in der damaligen DDR lernte er Tamara Bunke kenne, seine Dolmetscherin. Guevara ging mit ihr und einigen Mitgenossen nach Bolivien, um dort mit der Nationalen Befreiungsarmee Boliviens eine Guerilla aufzubauen. Anders als auf Kuba gelange es ihnen nicht die verarmten Bauern für ihre Sache zu gewinnen. Zwar unterstützte die Landbevölkerung die Rebellen, nahmen aber nie aktiv am bewaffneten Kampf teil. Auch auf Grund der fehlenden Unterstützung der Kommunistischen Partei Boliviens scheiterte der Versuch einer Revolution. Das Rückzugsgebiet Guerilla wurde in der Mitte des Jahres 1967 immer enger. Schon Ende August starben unter anderen der Chef der zweiten Gruppe Juan Vialio Acuña Núñez und Tamara Bunke. Am Ende bestand die Gruppe um Che nur noch aus 14 Mann. Im Oktober 1967 wurde er selbst nach einem Gefecht mit den Regierungsgruppen bei La Higuera verletzt und gefangen genommen. Das bolivianische Militär wurde von der amerikanischen CIA auf der Jagd nach Che Guevara unterstützt. Nach seiner Festnahme wurde er zunächst inhaftiert und von dem CIA- Agenten und Exil- Kubaner Felix Rodríguez verhört. Ernesto Che Guevara wurde am 9. Oktober 1967 ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. Seine Leiche wird heimlich begraben. Erst 1997 sind seine bis dahin verschollenen Gebeine entdeckt und nach Kuba überführt worden. Er wurde in einem Staatsbegräbnis in einen eigen für ihn gebauten Mausoleum in Santa Clara beigesetzt.

Celia Sánchez Manduley (Deckname Norma)

geb. 9. Mai 1920 in Media Luna; gest. 11.Januar 1980 in Havanna
Revolutionärin und Kampf- und Lebensgefährtin von Fidel Castro
Celia Sánchez wurde in eine antiimperialistische Familie hineingeboren. Ihr Vater war wie Fidel Castro Mitglied der Orthodoxen Partei. Als im Juli 1953 der erste (vergebliche) Angriff unter der Führung von Fidel Castro erfolgte, agitierte sie bereits gegen das autoritäre Batista-Regime und für soziale Gerechtigkeit. Später bereitete sie die Ankunft von Fidel und Raúl Castro, Che Guevara mit ihren Mitgenossen aus dem mexikanischen Exil vor. Nach der erfolgreichen Landung der Granma, dem Boot der Revolutionäre, organisierte sie Waffen, Lebensmittel und Medikamente für die in den Bergen der Sierra Maestra verschanzte Befreiungsarmee. Im Februar 1957 traf sie das erste Mal mit Fidel Castro zusammen. In der folgenden Zeit fungierte sie als Kontaktperson zwischen den Rebellen in den Bergen und den im Untergrund agitierenden Genossen. Als erste Frau wurde sie im Oktober 1958 Mitglied des General-Kommandos. Sie initiierte eine reine Frauenkampfgruppe unter dem Namen "Marina Grajales". An der Seite von Fidel Castro zog sie am 1. Januar 1959 in Santiago de Cuba ein. Während ihrer Zeit als Guerilla verfasste sie detaillierte Berichte, die sie im Mai 1964 als Gründerin des Geschichtsbüros zum Abschluss brachte. Nach dem Triumph der Revolution bekleidete sie verschiedene politische Ämter. Sie war Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Deputierte der Nationalversammlung und Sekretärin des Staatsrates. Sie starb am 11.1. 1980 in Havanna an Krebs.

Camilo Cienfuegos Gorriarán

geb. 6.Februar 1932 in Havanna, gest. 28.Oktober 1959
Revolutionär
Neben Che Guevara, Fidel Castro und Raúl Castro war Cienfuegos einer der führenden Revolutionäre und Guerillaführer der Bewegung 26. Juli, auch bekannt als die Rebellenarmee gegen das Batista-Regime. Nach zwei jährigen Guerillakämpfen in der Sierra Maestra führte Cienfuegos die ersten Kolonnen als erster am 2. Januar 1959 in die Hauptstadt Havanna ein. Am Aufbau des neuen Systems war Camilo Cienfuegos nur noch wenig beteiligt. Am 28. Oktober 1959 kam Cienfuegos bei einem mysteriösen Flugzeugunfall ums Leben. Sein Flugzeug wurde trotz der eingeleiteten Rettungsmaßnahmen nie gefunden. Es gibt mehre Visionen, was an diesem Tag wohl passiert sein könnte. Belegt ist, dass er an diesen Tag den Auftrag hatte, Hubert Matos, einen guten Freund und auch Rebell zu verhaften. Kurz davor soll er ein Gespräch mit Fidel Castro gehabt haben und ihm vorgeworfen haben, dass er die Revolution dazu missbrauche, eine persönliche Diktatur zu errichten. Besonders die Exilkubaner behaupten gern, dass Cienfuegos im Namen von Fidel Castro umgebracht werden sollte. Dies ist aber pure Spekulation. Sein Todestag ist aber dennoch ein Nationalfeiertag, an dem die kubanischen Kinder eine Blume begleitet von dem Spruch "Una flor para Camilo" (eine Blume für Camilo) in die Karibische See werfen.

Musiker

Ernesto Lecuona
geb. 6. August 1895 in Guanabacoa auf Kuba; gest. 29. November 1963 in Santa Cruz de Tenerife/Teneriffa, Kanarische Inseln
Einer der bedeutendsten kubanischen Komponisten und Musiker des 20. Jahrhunderts, oft als "kubanischer Gershwin" bezeichnet. Als Wunderkind spielte er schon mit fünf Jahren öffentlich Klavier. Sechs Jahre später veröffentlichte er eine erste Komposition. In Havanna studierte er Klavier, Instrumentation und Orchesterleitung. Lecuona gründete das Palau Brothers Cuban Orchestra, das später in Lecuona Cuban Boys umbenannte wurde. Die Gruppe hatte in den 30er und 40er Jahren großen Erfolg in den USA und in Europa. Er schrieb viele Arten von Kantaten bis hin zu Klavierstücken. Aber seine bekanntesten Stücke sind seine Lieder. Er komponierte mehr als 400 Melodien. Sein mit bekanntestes Stück ist die La Malagueña, eines der bekanntesten Lieder Lateinamerikas.

Ignácio de Loyola "Arsenio" Rodríguez

geb. 30. August 1911; gest. 30. Dezember 1972
Komponist
Rodríguez erblindete im Alter von sechs Jahren in Folge eines Mauleseltritts. Als er 15 Jahre alt war begegnete er dem Zimmermann Victor Feliciano, der ihm eine grundlegende musikalische Ausbildung verschaffte. Er unterrichte Rodríguez in den Grundlagen der kubanischen Musik und auch in der Spieltechnik der wichtigsten Instrumente. Dabei zeigte Arsenio bald ein Talent für die "Tres" (eine kubanische Art der Gitarre). Bald erhielt er seine ersten Engagements als Sänger und "Tresero" in seiner Heimatprovinz Matanzas. Gegen 1930 zog er nach Havanna und fand schnell Anschluss an die dortige Musikszene, so dass er schon nach kurzer Zeit seine eigene Band gründen konnte, die "Sexteto Boston". Seine Gruppe existierte von 1928 bis 1937, dann schloss er sich dem "Septeto Bellamar" an. Drei Jahre später machte er sich wieder selbstständig und stellte packende Kompositionen, die einen starken Einfluss des eben erst entstehenden modernen Jazz verrieten. Die Band wurde ein großer Erfolg und trat in den folgenden Jahren jeden Sonntag im berühmten "Club La Tropical" in Havanna auf. 1947 reiste Rodríguez nach New York, um sich von einem Augenarzt untersuchen zu lassen, in der Hoffnung, von seiner Blindheit geheilt zu werden. Leider war dies nicht der Fall und darauf hin entstand einer seiner berühmtesten Kompositionen, den Bolero "La vida es un sueño" (Das Leben ist eine Traum). Einige Jahre später zog er ganz in die USA. Nach dem Sieg der Revolution 1959 in Kuba nahm er davon Abstand, in seine Heimat zurückzukehren.
In Los Angeles versuchte er einen Neuanfang seiner Karriere, der aber missglückte. Er starb, in Vergessenheit geraten und völlig verarmt, am 30. Dezember 1972 in der südkalifornischen Metropole. Arsenio zählt zu den bedeutendsten Komponisten populärer kubanischer Musik, er schrieb über 200 Stücke.

Dámaso Pérez Prado

geb. 11. Dezember 1916 in Matanzas, Kuba; gest. 14. September 1989 Mexiko-Stadt
Musiker und Komponist.
Bereits in früher Kindheit lernte er klassische Musik auf dem Klavier. In den 1940er Jahren arbeitete er vor allem in Havanna. Den größten Teil seiner Karriere verbrachte er in Mexiko wohin er im Jahre 1948 zog. Er spezialisierte sich auf Mambo, und mit seinen charakteristischen fiery brass riffs und starken Kontrapunkten durch das Saxophon trug er maßgeblich dazu bei den Mambo populär zu machen. Dámaso Prado spezialisierte sich auf den Mambo und komponierte so berühmte Stücke wie "Mambo 5" und "Mambo 8", dadurch wurde er als König des Mambo bekannt. Zu seinen Werken gehört unter anderen "Cherry Pink" für den Film "Underwater" und "Patricia" für den Fellinifilm "La Dolce vita". Nebenbei trat Prado auch in Filmen in Mexiko, den USA und Europa auf. Mit 72 Jahren starb er in Mexiko Stadt.

Edgardo Martín

geb.1915 in Cienfuegos, gest, 17. Mai 2004 in Havanna
Komponist
Martín studierte Klavier unter anderem bei Jascha Fishermann und Komposition bei José Ardévol. Später unterrichtete er am "Conservatorio Municipal de La Habana" und an der "Escuela Superior de Arte de Cubanacán" Musikgeschichte. Ab 1977 war er Mitglied der Comisión Nacional de Música des kubanischen Kulturministeriums.

Gaspar Agüero y Barreras

geb. 15. Februar 1873 in Camagüey, gest. 18. Mai 1951
Komponist und Pianist
Agüero studierte in Havanna Musik und unterrichtete später am Konservatorium der Stadt. Dazu leitete er den Orfeón Catalán und trat als Konzertpianist auf. Er kopierte zehn Zarzuelas, zwei Messen, eine sinfonische Skizze, eine sinfonische Ballade und verschiedene Klavierstücke.

Celia de la Caridad Cruz Alfonso/ Celia Cruz

geb. 21. Oktober 1925 in Havanna; gest. 10. Juli 2003 in New Jersey/ USA
Sängerin
Celia Cruz gilt als die "La reina de la salsa" (Königin des Salsa). Mit ihren schrillen Perücken, grellen Outfits und extravaganten Auftritten war sie bis zu ihrem Tod berühmt. Thema ihrer Lieder waren unter anderen ihre kubanische Heimat, die sie 1959 nach der kubanischen Revolution verlassen hatte. Eines ihrer letzten Soloalben aus dem Jahre 2000 war "Siempre Viveré" "(Ich werde war immer leben), mit dem Lied "Por si acaso no regreso" (Vielleicht kehre ich nie zurück) nahm sie endgültig Abschied von ihrer kubanischen Heimat. Als sie im Juli 2003 in Fort Lee starb, säumten bei der Beerdigung Zehntausende Fans ihren letzten Weg.

Rubén González

geb. 26.Mai 1919 in Santa Clara; gest. 8. Dezember 2003 in Havanna
Pianist
Er wurde am Konservatorium in Cienfuegos ausgebildet und fing später an Medizin zu studieren, auf Grund von Geldproblemen musste González sein Medizinstudium 1941 abbrechen und er nahm wieder die Pianistenlaufbahn auf, diesmal nicht in der klassischen Form sondern mit der traditionellen kubanischen Musik. Seine erste Schallplatte spielte er 1943 ein und wurde bald über die Grenzen Kubas hinaus in Lateinamerika bekannt. Mit dem Film von Wim Wenders "Buenas vistas social club" konnte er ein unerwartetes Comeback feiern. Zusammen mit seiner Gruppe trat er weltweit noch einige Male auf, bevor er seine letzten Konzerte 2000 in Mexiko und Kuba gab. Nach langer Bettlägerigkeit starb González am 08. Dezember 2003 in Havanna.

Ibrahim Ferrer

geb. 20. Februar 1927 in San Luís bei Santiago de Cuba; gest. 6 August 2005 in Havanna
Sänger
Schon mit 12 Jahren wurde Ferrer Waise und musste seinen Lebensunterhalt als Schuhputzer und Zeitungsverkäufer verdienen. Neben diesen Broterwerb arbeitet er auch als Straßenmusiker. Ein Jahr später gründete er mit seinem Cousin seine erste Band "Jovenes del Son". In den kommenden Jahren spielte er in vielen Gruppen und wurde national bekannt. Ab 1953 spielte er in " Panchos Alonsons Orchester" und zog darauf mit ihnen nach Havanna. Seine Karriere beendete er 1991. Ry Cooder und andere kubanische Musiker wie Compay Segundo und Rubén González boten ihm 1996 an eine Platte aufzunehmen. Das Album, von Cooder produziert, in Verbindung von Wim Wenders Film "Buena vista social club" , wurde weltbekannt und gewann 1997 einen Grammy, sein Solo- Album "A toda Cuba le gusta" bekam eine Grammy-Nominierung und 2004 erhielt er für sein Album "Buenos Hermanos" den Grammy in der Kategorie "Best Traditional Tropical Latin Album". Im Jahr 2000 bekam er den Latino Grammy in der Kategorie "Bester Nachwuchskünstler". Ferrer verstarb kurz nach der Rückkehr von einer Europa-Tour am 6. August 2005 in Havanna.

Naturwissenschaftler

Felipe Poey Aloy
geb. 25. Mai 1799 in Havanna; gest. 28. Januar 1891 ebenda
Naturforscher und Schriftsteller
Als Sohn einer französischen Familie wurde Felipe Poey auf Kuba geboren. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er in Frankreich und kehrte später nach Havanna zurück. Nach seinem Jurastudium ging er 1820 nach Spanien und wurde Anwalt. Auf Grund seiner liberalen Ansichten musste er Spanien 1823 verlassen und nach Kuba zurückgehen. 1825 reiste er wieder nach Paris und wurde dort Mitbegründer der Französischen Gesellschaft für Insektenkunde. Er fing an im Labor von Cuvier zu arbeiten und begann über Schmetterlinge zu schreiben. Poey arbeitete an zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Publikationen mit und verfasste das verfasste er das "Kompendium für kubanische Geographie" (Compendio de geografía de la Isla de Cuba), das zum Grundlagenwerk wurde und zahlreiche Auflagen erlebte. Er war Mitglied der Zoologischen Gesellschaft von London, der Gesellschaft der Freunde der Naturgeschichte in Berlin, Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften, des Museums und der Gesellschaft für Naturgeschichte von Madrid. 1893 gründete er das Museum für Naturkunde in Havanna. 1842 wurde er Professor für Zoologie und Vergleichende Anatomie an der Universität von Havanna, später Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät und Vizerektor der Universität. Er gründete die Bibliothek für Ichthyologie und Naturwissenschaften und war Mitbegründer der Akademie für Medizin, Physik, und Naturwissenschaften sowie Präsident der Anthropologischen Gesellschaft von Havanna.

Fernando Ortíz Fernández

geb. 16. Juli 1881 in Havanna; gest. 10. April 1969 in Havanna
Wissenschaftler, Politiker und Jurist
Fernando Ortíz, auch Don Fernando genannt verbrachte seine Kindheit in Spanien, 1895 kehrte er nach Kuba zurück, wo er ein Jurastudium begann, dass er in Spanien beendete. Er erwarb in Madrid seinen Doktortitel und tritt in den Diplomatischen Dienst ein. 1906 wurde er Anwalt beim kubanischen Rechnungshof. Zwei Jahre später lehrte er an der Universität in Havanna Öffentliches Recht, Politische Ökonomie und Verfassungsrecht. Auf Grund seines Manifests gegen den kubanischen Diktator Gerardo Machado musste er im Jahr 1931 in die USA in das Exil. 1935 kehrte er zurück und wurde 1945 Gründungspräsident der kubanischen Friedensbewegung. Nebenher vertiefte er sich unter anderen in anthropologische Studien und wird auf Grund seiner bahnbrechenden Forschungen auch als "Dritter Entdecker Amerikas" (nach den Indianern und Kolumbus) genannt. Heute gilt er als Begründer der kubanischen Anthropologie und Musikethnologie. In dieser Funktion war Ortíz Lehrmeister einer ganzen Generation von modernen kubanischen Anthropologen. Außerdem verfasste er namhafte kriminologische und historiografische Schriften.

Politiker

Dr. Fidel Castro Ruz
geb. 13. August 1926 in Birán
Fidel Castro wurde als unehelicher Sohn eines Großgrundbesitzers geboren, trotz seiner reichen Herkunft kam er viel mit der armen Landbevölkerung in Berührung. Mit seinem Bruder Raúl Castro lernte er im Jesuitenkolleg in Santiago de Cuba. Schon in jungen Jahren stieß er oft mit Autoritäten aneinander. 1942 wechselte er zum Jesuitenkolleg in Havanna und begann sein Jurastudium an der dortigen Universität. Schon hier fiel er durch sein politisches Engagement auf. Unter anderen gründete er den Studentenausschuss und trat der orthodoxen Partei bei. Seine erste militante Aktion war seine Beteiligung, den Diktator der Dominikanischen Republik, Trujillo, zu stürzen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch. Am Ende der 1940er Jahre wurde wegen einer antiimperialistischen Einstellung und seine Ablehnung des US-amerikanischen Einflusses auf Kuba bekannt. 1950 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und eröffnete eine Kanzlei, die er zwei Jahre lang führte.
Seit ihrer Gründung 1947 war Castro Mitglied der Revolutionären Jugend der Kubanischen Volkspartei, für die er für die geplanten Parlamentswahlen 1952 kandidieren wollte. Nachdem der damalige Diktator Batista zuvor putschte, um den wahrscheinlichen Sieg der Orthodoxen zuvorzukommen, fanden die Wahlen niemals statt. Fidel verklagte daher Batista wegen Verfassungsbruch. Nachdem seine Klage abgewiesen wurde, rief er zum Widerstandsrecht auf und begann mit den Vorbereitungen für einen Angriff auf die Moncada- Kaserne in Santiago de Cuba. Der Angriff erfolgte am 26. Juli 1953 und scheiterte. Trotz des Erschießungsbefehls Batistas wurde Castro der Justiz überstellt, er verteidigte sich selbst bei der Gerichtsverhandlung und sprach seinen berühmten Satz: "Die Geschichte wird mich freisprechen!" ("La historia me absolverá!"). Fidel wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, kam aber nach zwei Jahren auf Grund einer Generalamnestie wieder frei. Im Juni 1955 gründete er die "Bewegung des 26. Juli" in Anlehnung des Überfalls auf die Moncada- Kaserne. Da auf Kuba eine militärische Ausbildung nicht möglich war, ging eine Gruppe Kämpfer im Juli 1955 ins Exil. In Mexiko begann die militärische Ausbildung der Guerillas und dort traf er auch Ernesto Che Guevara. Im November 1956 brach Fidel zusammen mit Che Guevara und seinen Mitkämpfern auf der altersschwachen Yacht "Granma" nach Kuba auf, wo sie am 2. Dezember 1956 ankamen. Als Befehlshabender Kommandant (Comandante en Jefe) führte Castro die Revolutionäre nach über zwei Jahren Kampf zum Sieg über das Batistaregime.
Anfangs war Castro noch einige Zeit das Bindeglied zwischen Revolution und der bürgerlich-liberalen Bewegung. Sein Bruder Raúl jedoch lancierte die Aufnahme von Beziehungen zu den sozialistischen Ländern. Durch die Intervention der Exilkubaner, die nach der Revolution in die USA geflohen waren, verlor Kuba in den USA vor allen Dingen einen wichtigen Handelpartner. Dies führte dazu, dass sich Castro, gezwungenermaßen, zu den sozialistischen Ländern öffnen musste.
Castro galt als genialer Politiker und charismatische Figur. Berühmt sind seine Reden, die bis zu 12 Stunden dauern konnten. Für die sozialgerechte Umverteilung des sozialen Reichtums gilt Fidel für viele bis heute als Held.
Seine Gegner werfen ihm Menschenrechtsverletzung und ein diktatorisches Regime vor. Am 2007 übergab er seine Ämter an seinen Bruder.
Castro war am 25. November 2016 in Havanna verstorben.

Raúl Modesto Castro Ruz
(geb. 1931)
Bruder von Fidel Castro und seit dem Jahr 2008 Präsident des Staatsrates und Präsident des Ministerrates. Er ist damit Staats- und Regierungschef in einer Person.

Schauspieler

Juan Carlos Tabío
geb. 1943 in Habana
Filmemacher
Kubas berühmter Regisseur begann seine Laufbahn als Assistent bei der ICAIC und produzierte in den Jahren 1963- 1980 Dokumentationsfilme. Ab 1981 begann er zu Drehbücher zu schreiben und drehte die auch im internationalen Ausland bekannten Filme "Se permuta" (1983), "Plaff," (1987), "Erdbeer und Schokolade" (1993), "Guantanamera" (1995) und " Lista de Espera" (2000).

Schriftsteller, Dichter

José Julián Martí y Pérez
geb. 28. Februar 1835 in Havanna; gest. 19. Mai 1895 in Dos Ríos
Kubanischer Nationaldichter
Bereits als Jugendlicher begann Martí Gedichte zu schreiben und mit dem Widerstand gegen die spanische Kolonialmacht zu sympathisieren. Daraufhin wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt und nach Spanien deportiert, wo dennoch Jura studiere konnte. Mehre Jahre lang im Exil in den USA und Mexiko, verfasste er mehrere Schriften, unter anderen den Gedichtband "versos sencillos" (einfache Verse), aus dem der Text des bekannten Liedes Guantanamera stammt. Nebenbei organisierte er den Kampf gegen die spanische Krone. Er gründete mit anderen Kubanern die Kubanische Revolutionspartei und brachte die Führer Máximo Gómez und Antonio Maceo, den Unabhängigkeitskampf wieder aufzunehmen. Martí kehrte 1895 nach Kuba zurück um am Kampf gegen Spanien teilzunehmen. Schon in den ersten Tagen fiel er in der damaligen Provinz Oriente. Heute wird José Martí auf Kuba sehr verehrt, sein Kampf war der sozialen Gerechtigkeit und der Unabhängigkeit Kubas gewidmet. Viele Straßen und Plätze tragen seinen Namen und vor allem vor Schulen kann man Denkmälern ihm zu Ehren begegnen.
Werke:
Gonzalo de Questa y Miranda (Hrsg.): Obras Completas La Habana, Editorial Trópico, 1936 - 1949, 70 Bände

Dulce María Loynaz

geb. 10. Dezember 1903 in Havanna; gest. 27. April 1997 in Havanna
Dichterin
Bis zum Eintritt in die Universität von Havanna hatte Dulce Loyanaz nie eine Schule besucht. Ihre ersten Gedichte wurden 1920 in der Zeitschrift "La Nación" veröffentlicht. In den 1950er Jahren veröffentlichte sie wöchentliche Chroniken unter anderen in der "El País" und arbeitete in diversen Zeitschriften wie "Social", "Díario de la Marina", "Revista Cuba" und "Orígenes" mit. 1959 wurde sie in die Real Academia Española gewählt und war deren Vorsitzende für ihr Land. Sie erhielt viele Auszeichnungen für ihre Arbeiten und 1992 den Premio Cervantes. Sie starb in ihrem Haus in Havanna im Alter von 93 Jahren.

Sportler, Schachspieler

Alberto Juantorena
geb. 21. Dezember 1950
Ehemaliger Leichtathlet und Olympiasieger
Seine Sportkarriere begann er als Basketballspieler und wechselte später zu den Läufern. Nach einem Jahr Training nahm er bereits bei den Olympischen Spielen 1972 in München teil, schied aber nach dem Halbfinale aus. Seine ersten Siege konnte er bei den Weltstudentenspielen 1973 und den panamerikanischen Spielen 1975 jeweils über 400m feiern.
Bei der Olympiade 1976 in Montreal gewann er Gold über 400m und über 800m. Juantorena zählt damit zu den Ausnahmeläufern, die beide Strecken bestreiten. Nach den Leichtathletikweltmeisterspielen in Helsinki 1983, wo der bereits im Halbfinale ausschieden musste beendete er seine Sportlaufbahn. In seiner Heimat erhielt er den Spitznamen "El caballo", das Pferd.

Silvia Chibás

geb.10. September 1954
Leichtathletin und Olympiasiegerin
Bei den XX. Olympischen Spielen in München 1972 gewann sie die Bronzemedaille im 100- Meter- Lauf, sowie in der Mannschaft die Bronzemedaille in der 4x 100 Staffel.

Anier Garcia

geb. 9. März 1976 in Santiago de Cuba
Leichtathlet und Olympiasieger
Garcia startete bei den Olympischen Spielen 2000 in Sidney über 110 Meter Hürden und gewann Gold. Er war damit der zweite Olympiasieger nach Alberto Juantorena 1976, der einen Sieg über diese Strecke feiern konnte. 1999 in Sevilla und 2001 in Edmonton wurde er Vize- Weltmeister. Er gehörte zu den Olympischen Spielen in Athen 2004 zu den Medaillenhoffnungen und gewann die Bronzemedaille.

Yumileida Cumba

geb. 11. Februar 1975
Kugelstoßerin und Olympiasiegerin
Ihre erste Olympiade war 2000 in Syndey, dort wurde sie Sechste. Bei den Olympischen Spielen in Athen wurde sie zunächst Zweite, als aber die russische Erstplazierte Korschanenko positiv auf Doping getestet und disqualifiziert wurde, erhielt sie die Goldmedaille.

Iván Lázaro Pedroso Soler
geb. 17. Dezember 1972 in Havanna
Leichtathlet, Olympiasieger und Weltmeister
Bereits im Alter von 17 Jahren übersprang er die 8-Meter-Marke.
In den 1990 Jahren war er der dominierende Athlet im Weitsprung. Zwischen 1993 und 2001 wurde er neunfacher Weltmeister. Bei den Olympischen Spielen in Sydney gewann er Gold mit einer Weite von 8,55 m. Sein letzter großer Erfolg waren der Weltmeistertitel 2001 bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Javier Sotomayor
geb. 13.Oktober 1967
Hochspringer und Weltmeister
Sotomayor wurde 1997 Weltmeister in Hochsprung. Seine persönliche Bestleistung waren 2,45 m 1993 (Weltrekord) und 2,43 m in der Halle, ebenfalls ein Weltrekord.

Teófilo Stevenson Lawrence auch Teófilo Stevenson
geb. 29. März 1952
Ehemaliger Boxer, Olympiasieger und Weltmeister
Stevenson gewann dreimal hintereinander eine olympische Goldmedaille in Boxen. Den Titel im Superschwergewicht erreichte er 1974, 1978 und 1986.

Félix Savón
geb. 22. September 1967 in San Vicente
Boxer und Olympiasieger
Félix Savón begann mit 13 Jahren mit Boxen und gewann 1985 seinen ersten wichtigen Titel, die kubanische Landesmeisterschaft im Schwergewicht, die er bis zu dem Ende seiner Karriere jedes Jahre gewann. Bei den Olympischen Spielen 1992, 1996 und 2000 gewann der die Goldmedaille. Bei der Weltmeisterschaft 1999 verlor er seine einzigen Kampf einer WM, erhielt dennoch seinen Titel, da sein Gegner Ruslan Chagayey bereits vor der Meisterschaft eine Profivertrag unterschrieben hatte und deshalb nachträglich disqualifiziert wurde.
Nach den Olympischen Spielen in Sydney 2000 gab er seine Rücktritt bekannt. Savón lehnte es immer ab, als Profi zu boxen und gilt deswegen als Aushängeschild Kubas.

José Raúl Capablanca y Graupera
geb. 19. November 1888 in Havanna; gest. 8. März 1942 in New York City
Schachspieler und 3. Schachweltmeister
Bereits im Alter von 12 Jahren gewann der, als Wunderkind geltende Capablanca, einen Wettkampf gegen den kubanischen Landesmeister Juan Corzo 4:3 bei 6 Remisen.
In New York studierte er Chemie und Sport und gewann dort 1909 einen Wettkampf gegen den amerikanischen Meister Frank Marshall mit 8:1 bei 14 Remisen.
Bei den Turnieren 1911 in San Sebastian gelang im sein internationaler Durchbruch, als er gegen die bekannte Meister wie Akiba Rubenstein, Milan Vidamr und Carl Schlechter gewann. Ab 1913 diente er im diplomatischen Dienst Kubas, konnte sich aber trotzdem seinen Schachspiel widmen. Von 1914 bis 1927 verlor er nur fünf Turnierpartien von seinen fast 600 Partien insgesamt nur 36. Capablancas höchste Elo-Zahl war 2877.

Sonstige

Jorge Más Canosa
geb. 21.September 1939 in Santiago de Cuba; gest. 23. November 1997 in Miami/ USA
Der aus Kuba stammende US-amerikanische Großunternehmer (Sparte: Telekommunikation, Umsatz ca. 1 Mrd. US$) war der Gründer und bis zu seinen Tod Vorsitzender der Cuban- American National Foundation. Diese Gesellschaft ist die einflussreichste Organisation der Exilkubaner in Miami. Er galt als einer der führenden Köpfe der Exilkubaner in den Vereinigten Staaten. Jorge Más nutzte die Stimmen der kubanischen Mitexilanten um Druck auf die verschiedenen Präsidenten der USA auszuüben, die kubanische Revolutionsregierung politisch, militärisch und wirtschaftlich anzugreifen.
Er nahm an der Invasion in der Schweinbucht 1961 teil, und machte anschließend eine Offizierausbildung bei der US- Army. Später war er als Honorarkonsul in Tel Aviv in Israel. Er initiierte die Entstehung zweier gegen die kubanische Regierung gerichtete Propagandasender (TV Martí und Radio Martí) in den USA.

Pater José Olallo Valdes
(1820-1889)
Pater Valdes wurde im November 2008 in Gegenwart von Raol Castro selig gesprochen. Seine Seligsprechung erfolgte vor allem für sein Engagement als Mitglied des Krankenpflegerordens bei der Pflege von Verwundeten im 1. kubanischen Unabhängigkeitskrieg.

Neuen Kommentar hinzufügen