Kuba: Tiere

Säugetiere

Säugetiere sind auf Kuba relativ selten anzutreffen. Insgesamt gibt es 32 verschiedene Arten. Die Mehrzahl davon sind jedoch Fledermäuse, von denen die meisten in Höhlen der Kalksteinregionen leben. Die zweitkleinste Fledermausart, die Schmetterlings-Fledermaus, ist auf Kuba heimisch, ebenso wie die Schnurrbartfledermaus, die sich von den Pollen der Königspalme ernährt. Eines der kleineren Säugertiere, der Almiqui (Schlitzrüßler), ist ebenfalls auf Kuba zu Hause.

Dieser nachtaktive und einer Ratte ähnelnde Insektenfresser ist geradezu ein lebendes Fossil der Insel. Er wird etwa 28-32 cm lang, bis zu 1 kg schwer und hat einen Schwanz, der eine Länge von bis zu 25 cm haben kann. Der Almiqui hat ein grobes, schwarzes oder braunes Fell und auffallend große Krallen. Finden kann man ihn im Gebirge am südwestlichen und südöstlichen Ende von Kuba. Seine Zukunft ist jedoch ungewiss, da sein Lebensraum zunehmend durch den Menschen vernichtet wird. Die größten einheimischen Säugetiere sind die Jutias (Baumratten), die einem Biber allerdings ähnlicher sehen als einer Ratte. Diese scheuen Pflanzenfresser sind durch drei Arten auf Kuba vertreten.

Reptilien

Stark vom Aussterben bedroht ist das Spitzkrokodil, welches nur noch auf die Peninsula de Zapata und die Lanier-Sümpfe beschränkt ist. Selten geworden ist auch die Kuba-Schmuckschildkröte, die sich mit etwas Glück in Seen und Flüssen entdecken lässt. Eine häufige Art ist die Correcosta, eine lange und schlanke Eidechse, sowie die Familie der Anolis, die artenreichste Gruppe der Leguane. Sie haben besonders intensive Färbungen, die sie je nach Situation ändern können. Da sie hervorra-gende Kletterer sind, kann man sie hauptsächlich auf Bäumen und Büschen sichten. Auf Kuba gibt es keine Giftschlangen. Aber rund ein Dutzend ungiftige Schlangenarten sind hier beheimatet. Die größte Schlange ist die Kubanische Schlankboa. Erwähnenswert ist auch die friedliche und sehr schnelle Rennnatter Jubo.

Kubakrokodil
Das Kubakrokodil (Crocodylus rhombifer) gehört zur Gattung Crocodylus in der Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae). Die Tiere erreichen eine Länge bis etwa 3,50 m. Erwähnenswert ist, dass sie im Gegensatz zum Spitzkrokodil vorwiegend an Land jagen. Man findet diese Krokodilart nur noch auf Kuba im Gebiet der Sümpfe der Zapata-Halbinsel sowie auf der 2.204 km² großen zu Kuba gehörenden Isla de la Juventud.

Spitzkrokodil
Das Spitzkrokodil (Crocodylus acutus) gehört zur Gattung Crocodylus in der Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae). Das Spitzkrokodil kann eine Körperlänge bis zu 6 m erreichen, in der Regel wird es jedoch um die 3 bis 5 m lang. Die meisten Tiere erreichen jedoch in der Regel eine Länge von weniger als 4 m. Erwähnenswert ist, dass die Männchen deutlich größer werden als die Weibchen. Erwachsene Krokodile sind meistens einheitlich olivfarben bis grau-braun gefärbt. Auffällig ist eine deutliche Erhebung vor den Augen sowie der aus asymmetrischen Platten bestehende Rückenpanzer. Die Nahrung dieser Krokodile

Kubanische Schlankboa
Die Kubanische Schlankboa (Epicrates angulifer), auch als Kuba-Schlankboa bezeichnet, gehört zur Gattung der Schlankboas (Epicrates) in der Familie der Boas (Boidae). Die Schlange erreicht eine Länge zwischen 2,50 bis 3,50 m, selten mehr. Der Kopf der Schlange ist länglich und wird aber am Ende breit und setzt sich deutlich vom Hals ab. Das Auge ist relativ groß und hat eine geschlitzte Pupille. Die Grundfarbe der Tiere ist silbergrau mit dunklen Flecken. Zwischen den Lippenschuppen beidseits liegen Grubenorgane zur Ortung von Wärmeunterschieden. Die Körperschuppen sind klein und glatt.
Die Schlange ist dämmerungs- und nachtaktiv, während sie sich tagsüber in Höhlen u.ä. versteckt.
Sie geht sowohl am Boden als auch in Bäumen und Sträuchern auf die Jagd. Zu ihren Beutetieren gehören kleinere Säuger, wie Ratten und Tiere ähnlicher Größe sowie Vögel.
Man findet diese Boa auf Kuba und den davor liegenden Inseln bzw. Inselgruppen:
Isla de la Juventud, Archipelago de los Canarreos, Archipelago de los Colorados sowie auf Archipelago de Sabana-Camaguey.

Vögel

Von den mehr als 300 Vogelarten sind etwa 70 einheimisch. In den kubanischen Wäldern lässt sich der 12 cm große Cartacuba (Vielfarben-Todi) mit seinem leuchtend grünen Rücken finden.

Der kleinste Vogel der Welt, der Zunzuncito (Hummelkolibri), ist ebenfalls in Kuba heimisch. Er ist nur 6,5 cm groß, wiegt 2 g und kommt außer in den Waldgebieten wie der Cienaga de Zapata und Sierra del Rosario auch in der Sierra del Escambray und der Sierra Maestra vor.

Der Nationalvogel Kubas ist der Tocororo. Dieser hat rote, blaue und weiße Federn, was den Farben der kubanischen Flagge entspricht. Er stirbt in Gefangenschaft, und ist somit zum Symbol des Freiheitsdranges geworden. Finden kann man den Tocororo in Waldgebieten, wo er sich von Früchten, Blumen und Insekten ernährt, die er im Flug fängt. Er hat einen auffällig geformten Schwanz und einen eigentümlichen Gesang, der sich in seinem Namen widerspiegelt.

Weiterhin gibt es den Silbereiher, der in einer Symbiose mit Rindern lebt, und den Blaureiher, der unter Naturschutz steht.

Eine ebenfalls immer seltener werdende Vogelart ist die Kubataube, welche man an der prachtvollen Fiederung erkennen kann. Weitaus häufiger hört und sieht man den hellbraunen Kubakauz, den Bahamaspecht mit dem gelben Kopfputz und der roten Brust und den kubanischen Gelbspecht. Weitere Vögel Kubas sind Wanderfalken, Blauflügelenten, Graureiher und Trauertrauben, die man in den Bergen um Baracoa und der Sierra Maestra beobachten kann. Auf den Koralleninseln der beiden Archipele
Sabana und Camagüey findet man Löffelreiher, Flamingos und Krabbenbussarde, was jedoch alles bedrohte Arten sind.

Erwähnenswert ist auch der Truthahngeier, der zudem in ganz Mittel- und Südamerika vorkommt und sich fast nur von Aas ernährt. Die Tiere besitzen eine Größe zwischen 64 bis 76 cm - bei einem Gewicht von 850 bis 2.000 g und einer Flügelspannweite von 1,80 bis 2 m. Ihr Gefieder ist braunschwarz und auf dem Rücken glänzend. Der kleine Kopf ist nackt und rot mit einer faltigen Kopfhaut.

Insekten, Ungeziefer

An Insekten mangelt es in Kubaleider nicht, ebenso wie an großen Spinnen und Skorpionen, die aber allesamt nicht bzw. nur gering giftig sind. Beeindruckend ist der riesige kubanische Tausendfüßler, der zwar für den Menschen ungefährlich ist, aber bei Kontakt die Haut unangenehm anschwellen lässt.
Seltener trifft man auf die kubanischen Ernteameisen, die sich durch ihren erstaunlich großen Kopf auszeichnen. Stark verbreitet ist die karibische Küchenschabe. Vor den zahlreichen Moskitos sollte man sich gut schützen, ganz besonders vor den schwarz-weiß gestreiften Tigermücken, da diese das Dengue-Fieber, eine in den Tropen verbreitete Virusinfektion, übertragen. Diese Erkrankung verläuft aber nur in den seltensten Fällen tödlich.

Berühmt ist Kuba für seine Schnecken, wie z.B. die Schnirkelschnecke (polimeta). Diese Art kommt in sämtlichen Größen und Schattierungen vor, und die Streifenzeichnung schillert bei manchen Exemplaren in allen Farben des Regenbogens. Obwohl Schmetterlinge nicht allzu oft auf Kuba vorkommen, ist eine einheimische Art der Glasflügler, der sich durch seine transparenten Flügel auszeichnet.
Weiterhin gibt es Läuse, Flöhe und Wan-zen auf der Insel.

Dengue-Fieber
Das Dengue-Fieber ist eine tropische fieberhafte Erkrankung, die durch das zu den Flaviviren gehörende Dengue-Virus ausgelöst wird und zu dem so genannten hämorrhagischen Fieber zählt. Das Dengue-Fieber kommt in den tropischen und subtropischen Ländern in Afrika, Asien, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik und im West- und Südpazifik vor, insbesondere in Städten und stadtnahen Gebieten. Übertragen wird das Virus von Stechmücken. Die Krankheit nimmt meist einen asymptomatischen oder milden Verlauf, der einem grippalen Infekt ähnelt. Seltener kommt es zu einem hochfieberhaften Verlauf. Gefürchtet sind das Dengue-hämorrhagische Fieber (DHF) und das Dengue-Schock-Syndrom (DSS), die tödlich verlaufen können. Typisch für Erkrankungen aus der Gruppe der hämorrhagischen Fieber, zu der z.B. auch das Gelbfieber gehört, ist eine erhöhte Blutungsneigung
(hämorrhagisch = zu Blutungen neigend).

Gifttiere

Die meisten Speisefische sind selber nicht giftig. Es kann aber vorkommen, dass sie Fische verspeisen, die sich ihrerseits von giftigen Algen ernähren. In diesem Fall können nahezu alle Speisefische bei Verzehr eine Ciguatera (Fischvergiftung) auslösen. In den Bergregionen kann man auf Skorpione und Schwarze Witwen (eine bestimmte Spinnenart) treffen.

Ciguatera
Ciguatera ist die weltweit häufigste Vergiftung durch Fische. Dabei handelt es sich um eine neurotoxische – also die Nerven schädigende - Fischvergiftung. Obwohl man bei einer Fischvergiftung zunächst an verdorbenen oder von Natur aus giftigen Fisch denken mag, wird Ciguatera durch den Verzehr von üblicherweise gut verträglichem und ungiftigem Speisefisch ausgelöst. Die giftigen Fische sind also nicht von ungiftigen zu unterscheiden. Diese dann als "ciguatoxisch“ bezeichneten Fische werden dabei örtlich und zeitlich begrenzt meist nach Stürmen zum Träger eines sehr gefährlichen und zudem hitzestabilen Giftes, welches sie über die Nahrungskette im Wasser aufnehmen und anreichern. Somit sind nicht nur einzelne Fischarten betroffen, sondern man muss vielmehr davon ausgehen, dass über 400 verschiedene Arten ciguatoxisch sein können – vor allem jedoch Riff-Fische. Die Vergiftungserscheinungen können über Monate andauern. Tödlich endet eine derartige Vergiftng jedoch nur in etwa 1%.

Schwarze Witwe
Die hier vorkommende Schwarze Witwe ist die Südliche Schwarze Witwe (Latrodectus mactans).
Diese Spinne erreicht eine Größe zwischen 0,8 bis 1,5 cm. Ihre Grundfärbung ist meist ein glänzendes
Tiefschwarz, selten auch dunkelbraun. Sie besitzt zudem noch zwei Markierungen, eine davon besteht aus zwei miteinander verschmolzenen Dreiecken in Form einer Sanduhr. Die zweite Markierung ist ein auffallend kleiner roter Fleck oberhalb der Spinnwarzen. Nach einem Biss injiziert sie in die Bisswunde ein Nervengift, das aber frühestens nach einer halben Stunde merkbar wird. Man muss daher eine gebissene Person mindestens sechs Stunden unter Beobachtung halten. Das Gift führt zu Muskelkrämpfen, zu krampfartigen Bauchschmerzen und zu rasch steigernden Muskelschmerzen, die unbehandelt tagelang anhalten können. An der Bisswunde kommt es zu Schwellungen und Rötungen.
Beim Menschen kommt es jedoch glücklicherweise selten zu Todesfällen. Nach einer Behandlung mit einem Antiserum ist diese Rate nahezu auf Null gesunken. Stark gefährdet sind allerdings Allergiker.

Unterwasserwelt

Im Meer vor Kuba kommen die typischen Bewohner der Karibik vor, das sind z.B. Haie, Delphine oder auch Wale. Einen Lebensraum für unzählige Schnecken, Seeigel, Seesterne und andere Arten bildet das Seegras, welches den Meeresboden in ausgedehnten Flächen überzieht. Häufig anzutreffen ist die Gemeine Krake, die sich von der Fechterschnecke ernährt. Ebenfalls nicht selten sind Barracudas und Tümmler. Fast vollständig verschwunden sind allerdings Echte und Unechte Karettschildkröten. Obwohl die Süßwasserfauna recht spärlich ist, gibt es doch einige Raritäten, wie den kubanischen Höhlenfisch, den kubanischen Hornhecht und den Manjuari. Die letzten beiden Arten existieren bereits seit der Zeit der Dinosaurier. Der Kiefer des Manjuaris ist ausgestattet mit drei Sätzen scharfer Zähne. Auf seinem Speiseplan stehen Frösche, Küken kleinerer Wasservögel und sogar hin und wieder der eigene Nachwuchs. Finden kann man diesen einem Reptil ähnelnden Fisch im seichten Wasser der Seen und Flüssen der Peninsula de Zapata.

Karibik-Manati
Im Meer vor Kuba kann man auch den Kuba-Manati (Trichechus manatus) finden. Das Tier ist eine Seekuhart in der Gattung der Rundschwanzseekühe (Trichechus) in der Familie der Rundschwanz-seekühe (Trichechidae). Diese Säugetiereiere besitzen eine dunkelbraune Färbung mit einer charakte-ristischen spatelförmigen Schwanzflosse. Ihr kleiner Kopf mit einer sehr wulstigen Oberlippe ist nur kurz behaart. Sie sind tagaktiv, gesellig und leben oft in Herden. Ihre Nahrung besteht darin, dass die Tiere die Unterwasserweiden sowohl im Seewasser wie auch im Süßwasser abgrasen.

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