Kuba: Pflanzen

Kurzinfo

Früher erstreckte sich dichter Wald über große Teile der Insel, heute sind nur noch etwa 18% der Insel mit Wald bedeckt. Dabei sind zahlreiche Baumarten der systematischen Abholzung zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen zum Opfer gefallen. Dennoch kann man heute immer noch über 6.000 verschiedener, noch heute gedeihender Pflanzenarten zählen.

Bäume

Palmen
Man kann viele verschiedene Palmenarten auf Kuba bewundern, so z.B. die Kokospalme, eine
seltene und alte Art der prähistorischen Korkpalme sowie die kurzstämmige Sabalpalme. Ihre Blatt-stiele erreichen eine Länge von 1-1,5 m und die Blütenstände entwickeln tiefpurpurne bis schwarze Früchte. Diese sind ca. 3 cm groß, eiförmig und einsamig. Dazu gehört besonders der Nationalbaum Kubas, die Königspalme, die auf der ganzen Insel verbreitet ist.

Kokospalme
Die Kokospalme (Cocos nucifera) ist eine Pflanzenart in der Gattung Kokospalmen (Cocos) in der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Die Kokospalme erreicht eine Höhe von 20 bis 25 m und ist bis zur Krone unverzweigt. Die Krone der immergrünen Palme besteht aus einer Art Schopf aus
palmentypisch gefiederten Blättern. Hier wachsen auch die bekannten Kokosnüsse, die in manchen Ländern von dressierten Affen gepflückt werden. Für den Export von Kokospalmen spielt Kuba keine Rolle. Die größten Produzenten sind Indonesien, die Philippinen und Indien.

Königspalme
Die Königspalme (Roystonea regia), Palma real, gehört zur Gattung Roystonea in der Familie der
Palmengewächse (Arecaceae). Die Pflanze ist eine in der Karibik heimische Pflanzenart
Sie hat einen silberfarbenen Stamm und kann bis zu 30 m hoch werden, in der Regel jedoch eher 10 bis 15 m. Ihr Holz, ihre Rinde und die Palmwedel werden im Möbel- und Dachbau, sowie bei Flechtarbeiten verwendet. Die längliche und auf einer Seite abgeflachte Frucht der Königspalme wird zur
Fütterung der Tiere sowie zur Ölgewinnung weiterverwertet. Diese Palme ist der
Nationalbaum Kubas

Ceiba-Baum
Der Ceiba ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae) in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Gattung Ceiba besitzt 17 verschiedene Arten.
Im Flachland gibt es den Ceiba-Baum, der zu den Wollbaumgewächsen gehört. Nicht selten kann dieser allen kubanischen Kulturen heilige Baum eine Höhe von 45 m erreichen. Den berühmtesten Ceiba-Baum findet man in Havanna auf der Plaza de Armas, an der Stelle, wo die Stadt gegründet wurde. Hier steht auch der Tempel El Template, der 1823 errichtet wurde und als das erste
neoklassizistische Gebäude in Havanna gilt und einer der weltlichen Bauten war, die die kubanische Architektur maßgeblich beeinflusst hatten. Jedes Jahr am 17. November, dem Gründungstag der Stadt, folgen die Bewohner Havannas einer ihrer ältesten Traditionen und umrunden
schweigend dreimal den Baum, werfen eine Münze in seine Wurzeln und wünschen sich etwas.

Weitere Bäume

Weiterhin gibt es etwa 24 Arten von Edelholzbäumen auf Kuba, wie den Mahagonibaum oder die Zeder. Mangrovensümpfe dehnen sich im äußersten Westen Kubas, an vielen Stellen der Nordküste und besonders im Bereich der Peninsula de Zapata aus. Geprägt wird dieser Lebensraum von der
Schwarzen Mangrove.

Schwarze Mangrove
Die Schwarze Mangrove (Avicennia germinans) ist eine in den Tropen und Subtropen von Amerika und Westafrika vorkommende Mangrove. Dort dominiert sie zusammen mit der Roten Mangrove (Rhizophora mangle) und der Weißen Mangrove (Laguncularia racemosa) die Mangrovenwälder. Die Schwarze Mangrove ist ein immergrüner Baum, der Höhen bis zu 25 m erreicht, aber in der Regel erreichen die Pflanzen in den küstennahen Mangrovenwäldern Höhen bis zu ca. 6 m. Sie hat wie alle Mangroven der Gattung Avicennia fingerdicke so genannte Atemwur-zeln, die in regelmäßigen Abständen aus dem Boden ragen und der Sauerstoffversorgung des Wurzelsystems der Pflanzendienen. Ein Teil des aus dem Meerwasser aufgenommenen Salzes wird als salzhaltige Flüssigkeit durch Drüsen auf den Blättern
ausgeschieden und auf diese Weise die Salzkonzentration im Gewebe reguliert. Von allen Avicennia-Arten bildet die Schwarze Mangrove die größten Blüten.

Rote Mangrove
Die Rote Mangrove (Rhizophora mangle) ist eine Pflanzenart in der Gattung Rhizophora in der Familie der Rhizophoragewächse (Rhizophoraceae). Die Pflanze ist immergrün und kann eine Höhe bis zu etwa 30 m erreichen, in der Regel werden sie aber wesentlich niedriger. Bei ungünstigen Bedingungen, wie bei Nährstoffmangel oder bei einem sehr hohem Salzgehalt bilden sie buschartige Zwergformen aus

Weiße Mangrove
Die Weiße Mangrove (Laguncularia racemosa) ist die einzige Art in der Pflanzengattung La-guncularia innerhalb der Familie der Flügelsamengewächse (Combretaceae). Die Pflanze finddet man sowohl als Baum wie auch als Strauch. Die Wurzeln bilden gelegentlich senkrecht nach oben wachsende
Atemwurzeln.

Amerikanischer Mahagonibaum
Der Amerikanisches Mahagonibaum (Swietenia macrophylla), ist eine Pflanzenart in der Gattung
Swietenia in der Familie der Mahagonigewächse (Meliaceae). Das Holz des Baumes gilt als Edelholz und wird u.a. für Mahagonischiffe genutzt. Der Baum ist laubabwerfend und erreicht eine Höhe bis zu 70 m, mit einem Stammdurchmesser bis zu etwa 3,50 m.

Zedern
Die Zedern (Cedrus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Bäume sind immergrüne Bäume, mit einer breiten Baumkrone. Sie erreichen eine Höhe zwischen 25 m und 40 m. Zum Wachsen benötigen sie relativ viel Sonnenlicht, sie kommen jedoch mit relativ wenig Niederschlag aus. Die Zeder ist ein eingeführter Baum. In der Gattung der Zedern gibt es folgende drei Arten:
Die Himalaya-Zeder (Cedrus deodara ) findet man in Teilen des Himalaya, im Hindukusch Ostafghanistans, in Pakistan und im nordwestlichen Indien
Die Libanon-Zeder (Cedrus libani) Man findet sie an der türkischen Mittelmeerküste bis in den Liba-non, dessen Wahrzeichen sie ist.
Die Atlas-Zeder (Cedrus atlantica), die im Atlas-Gebirge in Algerien und Marokko vorkommt. Der Baum kann Höhen bis zu 40 m erreichen. Die Zapfen des Baumes besitzen eine Länge von 5 cm bis 7,5 cm, bei einen Durchmesser von bis zu 4 cm auf. Sie sind tonnenförmig, mit flacher oder einer Art
eingedellter Spitze geformt.

Blumen, Kakteen

Auf Kuba kann man ebenfalls viele verschiedene Arten von Orchideen und Kakteen finden. Die Nationalblume Kubas ist die Mariposa blanca (Schmetterlingsjasmin), die hauptsächlich in Feuchtgebieten wie an Fluss- und Lagunenufern wächst. Während der Unabhängigkeitskriege wurde sie von kubanischen Frauen dazu benutzt, Botschaften in die Schlachtfelder zu übermitteln. Sehr oft vertreten ist der Hibiskus, der Oleander, die Poinciane, der Weihnachtstern, die Allamanda (eine Kletterpflanze) und der
Korallenstrauch.

Schmetterlingsjasmin
Der Schmetterlingsjasmin (Mariposa blanca) hatte während der kubanischen Revolution gegen die Spanier vom 10. Oktober 1868 bis zum 10 Oktober 1878 eine besondere Funktion. Während sich die Revolutionäre sich in den Bergen verschanzt hatten, schreiben die in den Dörfern verbliebenen Frauen Nachrichten auf die Blüten dieser Blumen. Die Spanier hatten nicht vermutet, dass in den Blumen Nachrichten versteckt waren. Auf diese Weise konnten sie die vorgewarnten Revolutionäre nie überraschen. Diese Blume ist die in der Gegend von Viñales fast überall zu finden. Wie erwähnt, ist der Schmetterlingsjasmin die Nationalblume von Kuba.

Nutzpflanzen

Für den Anbau tropischer Nutzpflanzen bietet Kuba die besten klimatischen Bedingungen. So auch für die Yuca, den Tabak und die Tropenfrüchte Ananas, Guayava und Papaya.
Andere Tropenfrüchte sind die Obstbanane, Mango, Apfelsine, Pampelmuse, Limone, Avocado und die Guanábana. Die letzte ist die Frucht des Graviolabaumes, dessen Blätter in der Heilmedizin Verwendung finden. An der Spitze der Nutzpflanzen steht das Zuckerrohr mit einer Jahresproduktion von 7,5 Mio.
Tonnen. In niederschlagreichen Regionen werden Kaffee und Kakao angebaut, sowie Baumwolle und die Sisal-Agave. Diese in Yucatan beheimatete Pflanze liefert die als Sisal (Sisalhanf) bekannt strapazierfähigen Blattfasern.

Heilpflanzen

Zu den Heilpflanzen gehört die Sabalpalme, die ursprünglich aus Nordafrika, Florida und Texas stammt. Eine heilende Wirkung haben auch die Blätter des Graviolabaumes. Sie finden Anwendung bei der Bekämpfung von Beklemmungen, Angstzuständen, Nervosität, Depressionen ebenso wie bei Durchfall, Koliken, Schlaflosigkeit, Fieber und inneren Geschwüren. Sie sind auch ein starkes Mittel gegen Bakterien und Parasiten.

Sabalpalme
Die Sabalpalme (Sabal) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Palmengewächse (Arecaceae).
Auf Kuba wächst die Hispaniola Palmetto genannte Palmenart Sabal domingensis. Sie erreicht eine
Höhe von etwa 10 m. Man findet die Palme nur auf Kuba und auf der Karibikinsel Hispaniola.
Aus ihren tiefpurpurnen bis schwarzen Früchten wird ein Extrakt gewonnen, der
Prostatabeschwerden lindert. In der nordamerikanischen Volksmedizin wurden die Früchte auch bei
heftigen Husten, bei Bronchitis, Tripper, Harnblasenentzündung und zur Anregung der Verdauung verwendet.

Graviolabaum
Der Graviolabaum (Annona muricata), auch als Stachelannone bezeichnet, ist eine Pflanzenart in der Gattung Annona in der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Der Baum erreicht eine Höhe zwischen 8 und 12 m. Die Stachelannone ist ein immergrüner Baum. Er besitzt eine wenig verzweigte Baumkrone. Ihre Laubblätter sehen Lorbeerblättern ähnlich.
Die Blüten sind länglich und grün gelb gefärbt, die einen an Aas erinnernden Geruch verströmen womit sie Fliegen zur Bestäubung anlocken. Die Frucht der Stachelannone ist eine große Beere, die bis zu 40 cm lang und bis zu 4 kg schwer werden kann.

Weitere Pflanzen

Aus dem Fernen Osten stammt der immergrüne und leuchtend rot und orange blühende Flammen-baum. Die Casuarine und der Meermandelbaum, dessen Früchte aber ungenießbar sind, stammen aus dem tropischen Indopazifik. Giftig sind die häufig vorkommenden Meertraubensträucher sowie der Meerapfel, dessen Früchte zwar appetitlich aussehen, aber hochgiftig sind.

Flammenbaum
Der Flammenbaum (Delonix regia) ist eine Pflanzenart in der Gattung Delonix in der Unterfamilie Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Der Baum erreicht eine Höhe zwischen 10 und 15 m, selten höher. Seine Krone mit den leuchtend roten und orangenen Blüten ist weit ausladend. Der Baum wird vorwiegend als Zierpflanze genutzt.

Casuarinen
Casuarinen (Casuarina) sind eine aus 20 Arten bestehende Pflanzengattung in der Familie Kasuari-nengewächse (Casuarinaceae) in der Ordnung der Buchenartigen (Fagales). Die Blätter des Baumes erinnern an Schachtelhalme. Der Baum kann eine Höhe bis zu etwa 15 m erreichen. Die ursprünglich aus Brasilien stammende Pflanze hat sich im Mündungsgebiet und entlang des Unterlaufes des Rio Cauto ausgebreitet.

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