Guadeloupe: Wissenswertes

Kurze Übersicht

Guadeloupe ist ein Archipel in der Karibik, das aus einer Gruppe von Inseln der Kleinen Antillen, innerhalb der Inseln über dem Winde, besteht. Guadeloupe ist ein nahezu vollständig integrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union. Gemeinsam mit Martinique, Saint-Barthélemy und Saint-Martin bildet es die Französischen Antillen. Das Zahlungsmittel auf Guadeloupe ist der Euro. Der Zeitunterschied zu GMT (Greenwich Mean Time) beträgt - 3 Stunden.
Erwähnenswerte Inseln des Archipels sind u.a.:

Basse-Terre
Basse-Terre ist eine Vulkaninsel und umfasst eine Fläche von 848 km² und ist damit fast so groß wie Berlin (891,8 km²). Die Insel hat rund 186.000 Einwohner. Sie liegt westlich von der anderen Hauptinsel Grand-Terre, von der sie durch den nur etwa 60 m breiten Meeresarm Rivière Salée getrennt wird. Der höchste Berg ist der 1.467 m hohe La Soufrière, der noch als aktiv gilt und Schwefelgase ausstößt. Auf der Insel liegt die etwas weniger als 10.000 Einwohner umfassende Hauptstadt von Guadeloupe, die ebenfalls Basse-Terre heißt.

Grande-Terre
Grande-Terre ist eine Vulkaninsel und umfasst eine Fläche von 589 km² und hat rund 197.000 Einwohner. Die Insel liegt östlich von der anderen Hauptinsel Basse-Terre, von der sie durch den nur etwa 60 m breiten Meeresarm Rivière Salée getrennt wird. Der Hauptort der Insel ist die rund 15.000 Einwohner umfassende Stadt Pointe-à-Pitre, die damit die einwohnerreichste Stadt von Guadeloupe ist

La Désirade
La Désirade umfasst eine Fläche von 21,6 km² und hat etwas weniger als 1.500 Einwohner. Die Insel befindet sich etwa 10 km östlich von Grand Terre. Auf der Insel gibt es nur eine Straße, die den Hauptort der Insel Beauséjour mit den Ortsteilen Les Galets, Le Souffleur und Baie-Mahault verbindet. Der Hafen und der Flughafen von La Désirade befinden sich im Südwesten der Insel.

Marie Galante
Marie Galante ist nahezu kreisrund und umfasst eine Fläche von 158 km², bei rund 13.500 Einwohnern. Der Hauptort der Insel ist Grand-Bourg mit etwa 4.900 Einwohnern.
Auf der Insel wird weißer und brauner Rhum agricole destilliert. Zum erforderlichen Auspressen des
Zuckerohrs standen hier früher nahezu 100 Windmühlen zum Auspressen des Zuckerrohrs, was ihr die Bezeichnung l’île aux cent moulins (die Insel der 100 Mühlen) einbrachte. Davon sind heutzutage noch etwa 70 Reste zum Teil sichtbar. Es sei erwähnt, dass die Insel von Christoph Kolumbus (1451-1506) auf seiner zweiten Reise am 3. November 1493 entdeckt wurde und er sie nach seiner Karavelle Maria Galanda benannt hatte. Im Jahre 1648 kamen die ersten französischen Siedler auf die Insel und hatten vor allem Zuckerrohr angebaut. Die Insel liegt rund 30 km südöstlich von Grande-Terre

Terre-de-Bas
Terre-de Bas umfasst eine Fläche von nur rund 6,8 km², bei etwas mehr als 950 Einwohnern. Auf der kleinen Insel wird vor allem Maniok, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee angebaut. Interessant ist, dass die Fischer der Insel seit Mitte des 19. Jahrhunderts breitkrempige in Handarbeit aus Bambus geflochtene Hüte tragen Die Insel liegt rund 10 km süd-südöstlich von Basse-Terre

Terre-de-Haut
Terre-de-Haut Terre-de-Haut umfasst eine Fläche von 5,9 km², bei 1.500 Einwohnern. Wichtige Einnahmequellen der Bewohner sind der Tourismus und die Fischerei. Unter den Sehenswürdigkeiten sind das Fort Napoléon des Saintes, das Fort Caroline, sowie der botanische Garten Jardin exotique du Fort Napoléon zu nennen. Terre-de-Haut liegt rund 9 km südlich von Basse-Terre.

Feiertage

Es gibt eine Reihe von Feiertagen, die kein festes Datum besitzen, sondern sich nach der Lage des Osterfestes richten. Das Osterfest liegt dabei auf dem ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, die am Karsamstag endet, liegt 46 Tage vor Karsamstag. Das Datum für Pfingsten ist dann 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am 2. Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am 1. Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.

Datum Art des Feiertags
6. Januar Stephanietag oder Fest der Heiligen Drei Könige.
Abendessen mit traditionellem Nachtisch, der "galette des Rois",
wobei ein König ausgelost wird
Januar Beginn der Karnevalsaison, jedes Wochenende bis Aschermittwoch
kann man Karnevalsgruppen in den Straßen sehen und hören
Anfang Februar Faschingsdienstag: der Karneval ist an seinem Höhepunkt,
Anfang Februar Aschermittwoch: anlässlich eines nächtlichen Umzugs "Grand Brilé Vaval"
Mitte März Fastenhalbzeit - ein Tag Karneval in der Fastenzeit
Umzüge in schwarz-roten Kostümen
März/ April Karfreitag und Ostermontag
1. Mai Tag der Arbeit
Mai Pfingstmontag
27. Mai Abschaffung der Sklaverei
14. Juli Jour de la Bastille/ Nationalfeiertag
21. Juli Jour de Victor Schölcher/Tag der Sklavenbefreiung
1. November Allerheiligen
11. November Armistice
24. Dezember Weihnachten

Regelmäßige kulturelle und sportliche Veranstaltungen

Kulturelle Veranstaltungen

April Fest des Meeres in Saint François
Information: Fremdenverkehrsamt
April Fest der Krabben in Morne à l'Eau
Mitte Mai Creole Blues Festival in Moule
Ende Juni Tag der Musik
Veranstaltungen und Konzerte im ganzen Archipel
1. Juli- 31. August Festival Guadeloupe
(Gastronomie, Musik, Brauchtum)
Juli Forum für Kunsthandwerk und Volksbrauchtum von Sainte Anne
Juli Gwo-Ka; traditionelles Trommelfestival von Sainte Anne
August Wahl der Miss Guadeloupe
August Festival Traditioneller Musik in Moule
August Fest der Köchinnen: die Köchinnen, zur Ehre ihres Heiligen, St. Laurenz,
tragen Essenskörbe in den Dom und ziehen dann durch die Straßen Poite-à-Pitres.
Mitte August Fest der Fischer und Seeleute, Marina von Saint François
Mitte Dezember Jazzfestival von Pointe-à-Pitre
Gratiskonzerte in den Strassen, manchen Restaurants von
Pointe-à-Pitres und am Place de la Victoire

Sportliche Veranstaltungen

April Ende der Hahnenkampfsaison
Mitte April Ankunft der Konkurrenten der Trophée BPE in Marie-Galante
Transatlantik Segelrace, von Belle Ile en Mer nach Marie Galante
August Tour de la Guadeloupe ; Internationales Radrennen
August Ralley von Marie Galante
1. November Anfang der Hahnenkampfsaison

Guadeloupe: Klima

Guadeloupe liegt auf einer nördlichen Breite zwischen rund 15° 56` (Terre-de Haut) und 16° 31`. Damit liegt Guadeloupe in den Tropen, die sich von 23,5° nördlicher bis zu 23,5 südlicher Breite erstrecken. Daher herrscht auf Guadeloupe ein tropisches Klima. Die durchschnittlichen Temperaturen bewegen sich in der Regel zwischen 22° und 30° Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Von Juli bis September herrschen die höchsten Temperaturen. In den Bergen ist es jedoch durch die ständigen Seewinde meist angenehm kühl. Die regenreichste Zeit liegt zwischen Juli und November, wobei es besonders viel in den Hochlagen und an den Küsten regnet. Die Hauptsaison auf Guadeloupe ist während der europäischen Wintermonate von Dezember bis April.

Reisezeiten

Für Menschen, die gerne viel Sonne genießen wollen und denen auch höhere Temperaturen keine Beschwerden bereiten können das Land im Prinzip ganzjährig besuchen, wobei von Oktober bis Mai das Klima auch für etwas empfindlichere Menschen geeignet ist.

UV- Strahlung
Angesichts der Gefahr, durch zu viel UV-Licht Hautkrebs zu bekommen, ist darauf zu achten, Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden – möglichst höher als 30. Außerdem sollte bedacht werden, dass Kleidung wie T-Shirts oft keinen allzu hohen UV-Schutz bieten. Das Tragen einer Kopfbedeckung versteht sich zudem von selbst. Aber nicht nur Krebs kann durch die UV-Strahlung hervorgerufen werden, sondern es kann auch zu einer vorzeitigen Alterung und anderen
Schäden der Haut kommen. Eine ausführliche Beschreibung der UV-Strahlung finden Sie bei Goruma hier >>>

Hurrikansaison
Die Karibik wird häufiger von Hurrikans heimgesucht, wobei die typische Hurrikanzeit zwischen Mai und Oktober liegt.
Daher starten z.B. Segelboote zu Atlantiküberquerungen in der Regel erst gegen Ende Oktober. Das ist verständlich, da
zwischen November und Mai die Meerestemperatur nicht ausreicht, um Hurrikans bilden zu können.

Landessitten

Karneval
Auf Guadeloupe wurde schon immer viel gesungen und getanzt, gerade die Arbeitslieder der Sklaven haben sich später mit den Melodien der europäischen Einwanderer verbunden. In den letzten Jahren sind auf der Insel eine Reihe von berühmten Tanz- und Musikgruppen entstanden, die auch in Europa bekannt sind. Aber der Höhepunkt der traditionellen Musik ist der Karneval, (Varval), es gibt Umzüge, Zirkusvorführungen, Schönheits- und Tanzwettbewerbe.

Die Landestracht ist vor allen an den Feiertagen sehr farbenprächtig. Die alte französische Mode wurde von den Sklaven nach ihren Geschmack umgearbeitet. Die Damen tragen zu einem langen Kleid mit einem sehr weitem Rock, der auf einer Seite geschlitzt ist, Schultertuch und Haube, die Haube kann mehrere Spitzen, eine Spitze bedeutet „mein Herz ist noch frei“, zwei Spitzen verkünden „mein Herz ist nicht mehr frei“ und drei Spitzen bedeuten „ich habe eine Unmenge Liebhaber“. Auf der Nachbarinsel Martinique haben die Spitzen übrigens eine andere Bedeutung.

Hahnenkämpfe
Auf Guadeloupe existieren immer noch Hahnenkämpfe und sind bei der Bevölkerung sehr beliebt. Für Europäer dagegen sind sie oft befremdlich und abstoßend Meist finden die Kämpfe im Winter und meist an Sonntag-Nachmittagen statt und finden fast nur männliche Zuschauer. Jeder größere Ort hat eine eigene Arena. Die eigens zu diesem Zweck gezüchteten Hähne treten gegeneinander an, teilweise werden an ihren Beinen kleine spitze "Sporen“ angebracht.

Während des Kampfes fügen sich die Hähne blutige Verletzungen zu, wobei ein Kampf zwischen 5 bis 20 Minuten dauert. Das Ende eines Kampfes entscheidet der Schiedsrichter, so beispielsweise, wenn sich einer der beiden Hähne nicht mehr bewegt, wenn beide Hähne nicht mehr kämpfen oder einer der Besitzer das Ende des Kampfes wünscht, um seinen (teuren) Hahn zu retten. Am Anfang des Spektakels werden Wetten abgeschlossen und dabei werden teilweise hohe Summen gesetzt, und natürlich gehört der allgegenwärtige Rum auch dazu, der leider oft dazu verleidet, die Wetten hochzutreiben und dazu führt, dass sich die Wettenden in Schulden stürzen. Der Wettkampf zieht sich oft bis in die frühen Abendstunden hin.

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