Französisch Guayana: Pflanzen

Inhaltsverzeichnis

Bäume

Vom Meer aus sieht man als erstes die Mangroven, wobei die Weiße und die Rote Mangrove überwiegen. Die natürliche Strandvegetation ist zwar eher artenarm, die Kokospalme jedoch sieht man so gut wie überall.

Das Hochland ist das Gebiet des Regenwaldes, wo auch die Würgefeige wächst. Sie ist ein Hemiepiphyt, was soviel bedeutet, dass das Rhizom (Wurzelstock) dieser Pflanze an Baumstämmen emporsteigt, aber im Boden wurzelt. Durch die Verankerung im Boden wird die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und die Luftwurzeln werden dicker und verholzen. Wenn die Wurzeln sich berühren, verschmelzen sie, so dass ein dichtes Geflecht um den Wirtsbaum herum entsteht. Auf diese Weise werden seine Leitgefäße abgeschnürt und er stirbt ab. Daher ist der Stamm der Würgefeige innen hohl.

Durch das Abholzen sind einige Baumarten besonders gefährdet. Dazu gehört die Angélique, der Amaranth und Wacapou. Alle drei sind Handelshölzer, wobei der Amaranth vom Aussterben bedroht ist.
Sehr berühmt ist der giftige Arbol del diablo, den man auch als Ochoo, Dynamite tree oder Sandbüchsenbaum kennt. Sein auffälligstes Merkmal ist der mit kurzen, schwarzen Dornen besetzte Stamm.

Im küstennahem Festland gibt es auch reine Palmenwälder, wobei die Pinot-Palme vorherrschend ist.
In über 500 m Höhe befinden sich Nebelwälder, die für Touristen aber kaum zugänglich sind.

Durch das Eingreifen des Menschen in die natürliche Vegetation ist eine Sekundärvegetation entstanden. Dazu gehören der Kanonenkugelbaum, der Stöpselbaum, die Awara-Palme sowie die Falsche Banane.
Die bedeutendste Kautschuk liefernde Pflanze ist der in Französisch-Guayana wachsende Parakautschukbaum.

Nutzpflanzen

Der Parakautschukbaum aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist die bedeutendste Kautschuk liefernde Pflanze. Der Baum wird zwischen 20 und 30 m groß und enthält im Stamm ein milchigen Saft, aus dem 90% der weltweiten Gesamtproduktion des Naturkautschuks hergestellt werden. Das Holz des Baumes wird für die Herstellung von Möbel, Türen und Parkett verwendet.

Heilpflanzen

Die Blätter des Sandbüchsenbaumes werden in der Volksmedizin bei Hautekzemen angewandt.

Giftpflanzen

Der Sandbüchsenbaum aus der Familie der Wolfsmichgewächse wird bis zu 40 m groß. Sein Milchsaft und seine Samen sind giftig, wobei die Eingeborenen den Milchsaft als Pfeilgift verwenden.

Weitere Pflanzen

Im Nordwesten des Französisch-Guayanas kann man gelegentlich riesige Kakteen an den Stränden sehen. Typisch für Marschsavannen und Sümpfe sind Seelilien und Wasserhyazinthen. In den so genannten Trockensavannen findet man dagegen eher Pflanzen wie die Papageien-Helikonie, eine farbenfrohe, 0,5 bis 1,5 m groß werdende und mit der Banane verwandte Pflanze. Die orangefarbenen Blüten sind röhrenförmig und weisen violette Schattierungen am Ansatz auf. Die anfangs gelblichen Früchte werden mit der Reife blau.

Selten betreten werden die Felsensavannen, wo Orchideen und Clusiaceen zwischen den Felsspalten wachsen.
Mimosen findet man zahlreich an den Wegrändern. Bei jeder noch so kleinen Berührung fallen die Blätter dieser Pflanze sofort in sich zusammen, erholen sich nach einer Weile aber auch wieder. Messergras wächst hier ebenfalls, jedoch sollte man bei der Berührung dieser Pflanze etwas vorsichtiger sein, da sie ihren Namen nicht umsonst trägt.
Der Parakautschukbaum stammt ursprünglich aus dem Amazonasbecken und wird mittlerweile in sehr vielen Gegenden angepflanzt.

Neuen Kommentar hinzufügen