Zentralafrikanische Republik: Geschichte

Zentralafrika bis zum 19. Jahrhundert

Ab ca. 6000 v. Chr. wurde das Gebiet der heutigen Zentralafrikanischen Republik von kleinen Jäger- und Sammlergruppen der Khoi Khoi und San, einem Pygmäenvolk (Buschmänner) besiedelt.

Etwa 100 n. Chr. begann vom Norden her die Einwanderung von Bantuvölkern, die Wander-Ackerbau und Viehzucht betrieben.

Um 1500 war im Osten der heutigen Zentralafrikanischen Republik das Volk der Sanda ansässig, im Westen lebten Stämme der Bongo und Banda.

Ab 1600 drangen portugiesische und später holländische Sklavenhändler von der Westküste nach Oubangi (das Gebiet wurde nach dem gleichnamigen Fluss benannt) vor und entvölkerten bis Mitte des 19. Jahrhunderts ganze Regionen. Um 1800 begannen die Araber mit der Errichtung von Handelsstützpunkten im nordöstlichen Oubangi.

20. Jahrhundert bis heute

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besetzten die Franzosen das Gebiet von Ubangi-Chari. 1910 wurde die Kolonie Teil von Französisch-Äquatorialafrika.
1947 entstand unter Führung von Barthélemy Boganda (1910 - 1959) die MESAN (Mouvement d'Évolution Sociale de l'Afrique Noire), die in den Wahlen zum Landesparlament im Jahr 1957 sämtliche Sitze gewann.
1958 erlangte das Land die innere Autonomie und Boganda wurde Regierungschef.
Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte im Jahr 1960, David Dacko wurde erster Präsident.

Nach einem Militärputsch löste Armeechef Jean Bedel Bokassa (1921-1996) im Dezember 1965 das Parlament auf. Terror, Folter und die Ausschaltung der Opposition kennzeichneten die darauffolgende, von französischen Truppen gestützte Diktatur. Bokassa ließ sich 1972 zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen und 1976 zum Kaiser krönen und führte damit die Erbmonarchie in Zentralafrika ein. Landesweite Unruhen unter Schülern und Studenten im Jahr 1979 ließ er mit Hilfe des damaligen Zaire blutig unterdrücken. Im selben Jahr gelang es David Dacko mit Unterstützung französischer Truppen, Bokassa zu stürzen.

Die darauf folgenden Parlamentswahlen im Jahr 1982 gewann David Dacko. Er wurde im selben Jahr von André Kolingba wieder gestürzt. 1985 erfolgte die erneute Schaffung einer Zivilregierung, 1991 wurden auf ausländischen Druck die Oppositionsparteien wieder zugelassen.

1993 ging Ange Félix Patassé als Sieger aus der Präsidentschaftswahl hervor.
1996 kam es zu Militärrevolten. Nach mehreren Umsturzversuchen wurden 1998 UN-Friedenstruppen für etwa zwei Jahre eingesetzt. 1999 gewann trotz schwerer Zusammenstöße zwischen Oppositionellen und Regierungsanhängern erneut Präsident Patassé die Präsidentschaftswahlen.
2001 und 2002 erfolgten erneute Putschversuche, die Kämpfe im nördlichen Landesteil hielten bis 2003 an. 2003 gelang ein Staatsstreich unter dem unter Bokassa zum General ernannten François Bozizé (geb. 1946), dessen Präsidentschaft durch eine Wahl im Jahr 2005 sozusagen legalisiert wurde.

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