Tschad: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Seenlandschaft von Ounianga
Die Fläche des geschützten Gebietes beträgt ca. 630 km².
In dem Gebiet liegen 18 untereinander verbundene Seen. Das Klima ist sehr trocken, und die Verdunstung des Wasser aus den Seen übersteigt bei weitem den Niederschlag.
In der Region Ennedi im Nordostbecken des Tschad in der Landschaft Ounianga Kebir liegen vier der 18 Seen. Der Grund des Yoan-Sees besteht aus klar unterscheidbar geschichteten Sedimenten und hat eine Tiefe von 27 m. Der YoanSee ist der größte und hat eine Fläche von rund 3,5 km². Weiterhin gibt es hier noch den Uma-, Mioji- und den Forodom-See.

Etwa 40 km weit entfernt von Ounianga Kebir - in der Geröllwüste Ounianga Serir - liegen die anderen14 Seen, die von Dünen getrennt und gesäumt werden. Hier ist der größte See der Teli, der eine Fläche von ca. 4 km² hat, aber nur eine Tiefe von etwa 10 m.
Es gibt zwei Arten der hiesigen Seen, die salzhaltigen und die Süßwasser-Seen.
Die Oberfläche der Süßwasser-Seen ist großflächig mit Schilf bedeckt, das die Verdunstung des Wassers einschränkt. Die Seen haben keinen Abfluss und werden durch Grundwasser gespeist.
In dem Gebiet leben sogar noch einige Saharakrokodile
Dieses hydrologische System - die Physik und Chemie des Wassers in allen Lebensbereichen- gibt es nur in der Sahara-Wüste.

Kölner Wissenschaftler führten im Ounianga Kebir Bohrungen durch und konnten durch Auswertungen der Ergebnisse genaue Angaben über vorgeschichtliche Klimaabläufe machen. Dieser Teil der Sahara ist und war praktisch menschenleer und daher sind die Ergebnisse der Forschungals ohne Störungendurch menschliche Eingriffe gedeutet werden. Per nationalem Gesetz ist es verboten, dort Wirtschaft zu betreiben.
Die Seenlandschaft von Ounianga wurde im Jahr 2012 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen.

Städte

Abéché
Die im Osten des Tschad gelegene Hauptstadt der Region Wadai (auch Ouaddai) breitet sich mit ihren fast 80.000 Einwohnern an der Grenze zur sudanesischen Region Darfur aus. Abéché gehört traditionellerweise zu den wichtigsten Handelsknotenpunkten von Sahel-Afrika. Noch immer geht ein Großteil des Trans-Sahara-Handels über die Stadt, die mit ihrer Adam Barka-Universität über die zweite Universität im Tschad verfügt. Neben weiteren höheren Schulen besitzt Abéché eine der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu geweihte römisch-katholische Kirche, ein Hospital sowie über das einzige existierende Postamt der gesamten Region. Abéché ist zudem die größte Garnisonsstadt der Armée National du Tchad im Landes-Osten.

Moundou
Im Süden des Tschad liegt mit Moundou die Hauptstadt der Region Logone Occidental. Die 138.000 Einwohner machen das sich am Fluss Logone ausbreitende Moundou zur zweitgrößten Stadt des Landes. Seit dem Jahre 1959 ist die Stadt das wohl wichtigste Industriezentrum des Tschad. Sie verfügt über einen Internationalen Flughafen und ist Sitz des gleichnamigen römisch-katholischen Bistums.

N’Djamena
N’Djamena, die bis 1973 Fort-Lamy genannte Haupt- und größte Stadt des Tschad, erstreckt sich im tschadischen Südwesten am Zusammenlauf der Flüsse Schari und Logone. Über eine Brücke ist N’Djamena mit Kousseri auf kamerunischer Seite verbunden. Die abgesehen von zahlreichen Moscheen, dem Präsidentenpalast und einer Kathedrale an Sehenswürdigkeiten sehr arme Stadt darf seit 1970 aber auf die Université de N'Djamena stolz sein.

Sarh (früher Fort Archambault)
Die größte Stadt im Süden und drittgrößte Stadt des Tschad breitet sich am Fluss Chari aus und fungiert als Hauptstadt der früheren Präfektur Moyen-Chari. Etwa 110.000 Menschen leben in Sarh, dem Zentrum der Baumwollindustrie und heute großen Umschlagplatz für Waren aus dem ganzen Tschad. Die Stadt ist überdies für ihr lebendiges Nachtleben und das Sarh National Museum bekannt.

Besondere Bauwerke

Chad National Museum (Musé National N'Djamena) in N’Djamena
Das Nationalmuseum des Tschad steht in der Avenue Felix Eboue in der Nähe der Place de l'Indépendence und enthält zahlreiche Artefakte aus der Geschichte des Landes. Obwohl viele Exponate aufgrund des Bürgerkrieges verloren gegangen sind, ist das 1962 etablierte Museum in N'Djamena noch immer ein beeindruckender Ort, der u.a. Fundstücke aus der Sar-Kultur des 9. Jahrhunderts präsentiert. Untergebracht wurde es im früheren Rathaus der Stadt.

Garnison von Abéché
In Abéché, der größten Garnisonsstadt der Armée National du Tchad im Osten des Landes, steht an der Place d' Indépendance eine Kaserne aus der französischen Kolinialzeit. Sehenswert ist diese insbesondere ihrer Architektur wegen.

Universitäten

Adam Barka-Universität in Abéché
Die Adam Barka-Universität in Abéché ist neben der Université de N’Djamena die bedeutendste höhere Bildungseinrichtung im Tschad. Leider wurde die Anzahl ihrer Fakultäten aufgrund der politischen Situation reduziert.

Université de N'Djamena
Die bedeutendste Institution höhrer Bildung im Tschad besteht seit 1971 und wurde in der Hauptstadt N’Djamena eingerichtet. Die zunächst noch Université de Chad genannte Hochschule erhielt 1994 ihren heutigen Namen.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Markt von N’Djamena
Der ganz normale Markt gehört zu den wenigen Sehenswürdigkeiten N’Djamenas. Atmosphärisch vereint sich das dichte Menschengedränge mit dem Überangebot an den unterschiedlichsten Waren. Insbesondere der Fleischmarkt ist eine veritable Herausforderung für jeden Carnivoren. Indes sollte man sich vor Augen halten, dass Menschenansammlungen insbesondere in der tschadischen Hauptstadt nicht ganz ungefährlich sind. Eine einheimische Begleitung sei daher ratsam.

Töpferdorf Gaoui
Das etwa 10 Kilometer von N’Djamena entfernt gelegene Töpferdörfchen Gaoui beeindruckt mit seinen farbenfrohen Hütten und Häusern. Diese geben ihm eine beinahe märchenhafte Atmosphäre. Wem das nicht Grund genug für einen Besuch ist, der kann auch das Museum besuchen, das sich mit der Sar-Kultur beschäftigt.

Naturschönheiten

Ennedi-Plateau
Im Nordosten des Landes erstreckt sich in der Region Borkou-Ennedi-Tibesti mitten in der Sahara ein gigantischer Sandsteinkomplex. Er wird von allen Seiten vom erodierendem Sand verändert und weist u.a. imposante Turmstrukturen auf. Ebenso interssant sind die Petroglyphen (= Felszeichnungen), die hier gefunden wurden, sowie die beeindruckende Tierwelt, zu der u.a. Krokodile und Oryxantilopen gehören.

Emi Koussi
Der 3.415 Meter hohe Berg ist der höchste des Tschad. Er erhebt sich aus dem südwestlichen Teil des Tibesti-Gebirges heraus und begeistert u.a. durch sein gewaltiges Vulkanmassiv. Bergsteiger werden in der Besteigung des Emi Koussi zwar keine alpinistische Schwierigkeit , dafür aber in der enormen Wasserknappheit eine große Herausforderung finden.

Tschad-See
Der größte See es Landes ist der Tschadsee, dessen Fläche nicht genau anzugeben ist, da sie jahreszeitlich bedingt variiert, und zudem in längeren Zeiträumen betrachtet zunehmend schrumpft. Der Tschadsee ist extrem flach (im Süden nur 3 m, im Norden 7 m), und seine Größe war damit schon immer extremen Schwankungen unterworfen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Tschadsee vor etwa 30.000 Jahren noch eine Fläche von 370.000 km² hatte und damit der damals größte See der Erde war. Seitdem findet eine stetige Verlandung statt. Beim letzten Hochstand, 1963, hatte der See eine Fläche von 12.700 km². Mittlerweile haben u.a. Bewässerungsprojekte an den wasserzuführenden Flüssen zu einer Verringerung der Fläche auf 1.350 km² geführt.

Zakouma-Nationalpark
Der rund 3.000 km² große Nationalpark Zakouma befindet sich im Südosten in der Region Salamat und dort westlich von Salamats Hauptstadt Am Timan. Seit 2006 ist er Teil des Ramsar-Gebiets Plaines d’inondation des Bahr Aouk et Salamat - eines der weltweit größten Schutzgebiete dieser Art. Die Regenzeit dauert vom späten April bis Ende Oktober. Man findet hier vor allem eine mit Bäumen bestandene Savanne, die von kleineren Waldgebieten durchsetzt ist.

Das Strauchland macht etwa 50% der Fläche aus. Im Süden des Parks erstrecken sich auf einer Fläche von ca. 500 km² Flussauen, die im Verlauf der Regenzeit überschwemmt werden. Man findet hier Vetiveria-, Borstenhirsen- und Paspalum-Arten. Die zahlreichen Wasserläufe werden von Galerie wäldern begrenzt. Während der Trockenzeit finden die Tiere hier Wasserstellen. In dem Park leben u.a. diverse Affenarten, Afrikanische Wildhunde, Büffel, Elefanten, Geparden, Giraffen, Große Kudus sowie Leoparden, Löwen und Warzenschweine

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