| Datum | Feiertag | 
|---|---|
| 1. Januar | Neujahr | 
| Februar | Eid al-Kabir (Opferfest) | 
| März/April | Ostern | 
| 1. Mai | Tag der Arbeit | 
| 15. Mai | Mouloud (Geburtstag des Propheten) | 
| 1. Oktober | Nationalfeiertag | 
| November/Dezember | Eid-al-Fitr (Ende des Ramadan) | 
| 25. Dezember | Weihnachten | 
Die Daten für die islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich deshalb jedes Jahr.  Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid-al-Fitr vorangeht, essen Muslime nicht während des Tages, sondern erst nach Sonnenuntergang. Viele Restaurants sind deshalb tagsüber geschlossen. Die Feste Eid al-Kabir und Eid-al-Fitr dauern je nach Region 2-10 Tage.
Ferner werden folgende regionalen Feste in Nigeria gefeiert:
Im vorwiegend islamischen Norden feiert man drei Monate nach dem Eid al-Fitr das Sallah-Fest. Dabei gibt es außer Musik, Tanz und Prozessionen auf Pferden in manchen Orten Reitvorführungen der Borno-Reiter bzw. Durbars, von einer Kapelle angeführte lange Linien von Reitern. Im Süden finden jährlich verschiedene Religionsfeste mit Maskeraden statt.
Das Ende der Regenzeit wird im August und September in Oshogbo mit dem Oshuna-Festival gefeiert. Tausende kinderlose Frauen pilgern in die Stadt, um die Hilfe der Yoruba-Fruchtbarkeitsgöttin zu erbitten.
In den westlichen Regionen gibt es im Juni Maskeraden, im Juli das Oro-Festival und im August das Shango-Festival. Im Dezember findet in der Stadt Benin das Igue-Festival statt.
Das Klima in Nigeria variiert innerhalb der beiden großen Gebiete, dem Süden an der Küste und dem Norden.
Süden
An der Küste herrscht vorwiegend tropisches Klima mit einer langen Regenzeit von März bis Ende Oktober. Jährlich fallen etwa 1.800 mm Niederschläge. Die Luftfeuchtigkeit beträgt während dieser Zeit ca. 85%, kann aber auch auf Werte bis zu 90% ansteigen. Die durchschnittlichen Temperaturen am Tag bleiben relativ konstant das ganze Jahr über bei 31 - 34°C. Außer zwischen den Monaten Juli und September, in denen es am meisten regnet, kühlt es sich auf etwa 28°C ab. Nachts sinken die Temperaturen auf 22 - 23°C.
Norden
Im Inneren des Landes ist das Klima wärmer und trockener. Die Regenzeit dauert nur von Juni bis Anfang Oktober, und es fällt auch nur etwa 800 mm Niederschlag. Während der Regenzeit liegt die Luftfeuchtigkeit bei etwa 79%, sonst nur bei ca. 30%. Von Juli bis September und von Dezember bis Februar liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei 31 - 33°C. In den anderen Monaten steigen die Temperaturen bis auf 40°C. Nachts liegen die Temperaturen von Dezember bis Januar unter 15°C. Danach steigen sie kontinuierlich auf bis zu 26°C im Mai und sinken danach wieder. 
Kultur 
Die nigerianische Kultur  speist sich nicht nur aus kulturellen Einflüssen der mannigfaltigen  Ethnien, sondern auch aus islamischen und arabischen im Norden und  europäischen im Süden. Ein reiches künstlerisches Erbe kann man  insbesondere in den Skulpturen, Holzschnitzereien und Terrakotten der  eisenzeitlichen Nok-Kultur erkennen. Musikalisch erlangte vor allem  Afrobeat-Künstler Fela Anikulapo Kuti große Bekanntheit. Aber auch für  Musikstile wie Apala, Fuji, Jùjú und Sakara ist Nigeria berühmt. Mit der  Nollywood-Industrie unterhält Nigeria eine der größten Filmfabriken der  Welt. Die insbesondere in Lagos gedrehten Filme und Serien sind in ganz  Afrika zu sehen. Inzwischen ist Nigeria neben Indien und vor den USA  die größte Film-Schmiede der Welt. Aber auch schriftstellerisch darf  Nigeria auf Literaten wie Wole Soyinka, Chinua Achebe und Ken Saro-Wiwa  stolz sein, deren Werke auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt  sind. 
Alltäglicher Umgang 
Älteren Menschen  gegenüber verhält man sich mit viel Respekt. Als Respektlos aber auch  Jüngeren gegenüber gilt es, den Gesprächspartnern zu lange in die Augen  zu schauen. Älteren (aber auch jüngeren) Leuten reicht man nie etwas mit  der linken Hand. Das gilt als eine Beleidigung. Auch schüttelt man  älteren Menschen meist nicht die Hand. Ebenfalls zu vermeiden ist es,  über die Beine von jemanden, der etwa auf dem Boden sitzt, hinweg zu  steigen. Das bedeutet Unglück. 
Vor allem unter den Yoruba ist es  durchaus üblich sich bspw. bei Begrüßungen älteren Menschen und Frauen  gegenüber leicht zu verbeugen. Man muss es nicht unbedingt tun, aber  eine Form von Respekt sollte man schon zeigen. In Städten ist es ein  wenig aus der Mode gekommen. Wenn man (in muslimischen Gegenden) als  Mann eine Familie besucht, sollte man sich vorher anmelden, damit sich  die Frauen darauf vorbereiten, d.h. sich verschleiern können. Wenn man  dann an die Tür klopft, sollte man auf ein „Herein“ warten. Manchmal  muss man etwas warten, bis die Frauen sich verschleiert haben. Das  sollte man aber nicht als Beleidigung auffassen, denn es ist keine. 
Frauen  sollten sich, besonders im islamischen Norden, zurückhaltend kleiden  (Hosen vermeiden) und die örtlichen Bräuche beachten.
Englisch oder Englisch? – Die Sprache 
Auch  wenn Englisch eine der offiziellen Sprachen im Lande ist, sollte man  sich nicht wundern, wenn man schnell feststellt, dass das nigerianische  Englisch dem bekannten Englisch so oft widerspricht. Beispiele gefällig?  Statt "I don't know" hört man meist "I no know" und statt "I know" "I  know now". Statt "don't" wird oft "done" verwendet, und überhaupt  benutzt man in Nigeria statt des „don’t“ viel lieber "no". Der starke  nigerianische Akzent macht die Sache genau so wenig leichter wie die  Tatsache, dass man im Lande - wie auch in andern Teilen Afrikas – meist  keine Höflichkeitssätze gebraucht, was sehr barsch klingen kann. Es ist  aber nicht unhöflich gemeint. Daher sollte man auch nicht beleidigt  zusammenzucken, wenn man bspw. statt eines freundlichen "Could you hand  me the cup, please“ nur hört: "Bring hammer" oder einfach „Hammer now".  Eine weitere Verwirrung ist die doppelte Nennung von Zahlen, so dass man  statt „Ten Dollars” "Ten ten Dollars hört. 
Handeln 
Auf  Märkten wird erwartet, dass man um die Ware handelt. Eine Ausnahme  davon ist Brot; dieses wird zu einem festen Preis angeboten. Als eine  generelle Regel kann man sich merken, dass der reelle Preis etwa bei der  Hälfte des zuerst verlangten liegt. Handeln gilt immer als Kaufabsicht.  Handeln ohne Kaufabsicht wird als sehr beleidigend wahrgenommen. 
Armut 
Trotz  des enormen Öl-Reichtums lebt der Hauptteil der Bevölkerung in Armut.  Eine Mittelschicht hat sich nur in einigen Städten herausgebildet. Im  Großen und Ganzen scheint man aber nur auf ganz reich oder ganz arm zu  treffen. Kinderarbeit ist aus Armuts-Gründen sehr verbreitet im Land.  Schätzungen zufolge müssen etwa 13% aller nigerianischen Kinder unter 14  Jahren arbeiten. Noch erschreckender ist die Tatsache, dass viele Kinde  von militanten und/oder kriminellen Gruppen rekrutiert oder auch in  andere Länder verschleppt werden, wo sie als Kindersoldaten in Kriege  ziehen müssen. Die allgemeine Lebenssituation für Mädchen ist fast noch  gravierender; sie werden oft Ziel von sexueller Gewalt. 
Homosexualität 
Schwule  und lesbische Pärchen sollten in Nigeria dringend jeden Körperkontakt  in der Öffentlichkeit vermeiden, denn das örtliche Scharia-Strafrecht  sieht in mehr als zehn nördlichen Bundesstaaten für  gleichgeschlechtliche Liebe die Todesstrafe durch Steinigung vor.  Andernorts droht in Nigeria eine lange Gefängnisstrafe. Dies ist sogar  gesetzlich geregelt. 
Rauchen 
Es ist in den  Straßen Abujas bei Strafe verboten, zu rauchen. Selbst Raucher, die in  ihrem eigenen Auto geraucht haben, wurden bereits zu einer Geldstrafe  herangezogen.
 
  
    