Mauretanien: Tiere

Inhaltsverzeichnis

Säugetiere

Die meisten Säugetiere findet man im Süden des Landes, da der Norden von Wüste bedeckt ist, wo es nur ganz wenige Tiere gibt, darunter die Wüstenspitzmaus.

Weitere Säugetiere sind Afrikanische Goldwölfe, Falbkatzen, Fenneks, Dorkasgazellen, Gazellen, Husarenaffen, Klippschliefer sowie Kleinfleck-Ginsterkatzen. Außerdem findet man hier Honigdachse, Leoparden, Sandfüchse, Sandkatzen, Streifen- und Tüpfelhyänen, Westliche Grünmeerkatzen oder Weißnackenwiesel sowie Zorillas (eine Marderart). Erwähnenswert außerdem sind die Afrikanischen Zwergigel, Grasratten sowie die Mauritanischen Spitzmäuse. Bei Cap Blanc lebt eine kleine Kolonie der bedrohten Mittelmeer-Mönchsrobbe.

Die wichtigsten domestizierten Tiere in Mauretanien sind Kamele, die bekanntlich lange Zeit ohne Wasser auskommen können. Sie werden als Reit- und Lasttiere genutzt, außdem sind ihre Milch und ihr Fleisch beliebt.

Der Afrikanische Esel , ist ein Wildesel aus der Gattung der Pferde (Equus) in der Familie der Pferde (Equidae).

Er ist die Stammform des Hausesels (Equus asinus asinus). Die Tiere sind in freier Wildbahn hochgradig gefährdet. Dort leben sie in wüstenartigen und gebirgigen Landschaften und ernähren sich von harten und weichen Pflanzen. Der Afrikanische Esel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von rund 200 cm, eine Schulterhöhe von 110 bis 140 cm, eine Schwanzlänge von 45 cm – bei einem Gewicht von rund 250 bis 275 kg.

In Mauretanien werden die Tiere als Arbeitstiere benutzt, allein in der Hauptstadt Nouakchott, gibt es ca. 100.000 Arbeitsesel, die jeden Tag von früh bis spät Lasten bis zu 1.000 kg ziehen müssen. Ihre Nahrung besteht fast nur aus Karton und zwar von Menschen, die zu diesem Zweck den ganzen Tag nur Karton zerkleinern, der den Eseln dem Futtersack zugegebenwird, da sie – anders als Pferde – die darin enthaltene Zellulose verwerten können. Ansonsten werden sie oft abends freigelassen, damit sie im Müll nach was anderem zu Essbaren suchen können. Es ist leider festzustellen, dass sie generell sehr schlecht behandelt werden.

Nationalparks

Nationalpark Banc d’Arguin
Der Nationalpark Banc d’Arguin liegt an der Atlantikküste zwischen Nouakchott und Nouadhibou und umfasst eine Fläche von 12.000 km². Er wurde 1976 zum Nationalpark erklärt. In dem Nationalpark findet man Sanddünen und Küstensumpfgebiete. Auch die Insel Arguin im Atlantik und weitere kleinere Inseln wie die Kiaone Inseln und flache Küstengewässer sowie die Arguin-Sandbank gehören zum Nationalpark.
Der Park zählt zu den bedeutendsten Winterquartieren des Regenbrachvogels. Außerdem brüten hier viele Koloniebrüter wie Rosaflamingos, Löffler, Rosapelikane, Raub-, Königs- und Lachseeschwalben sowie Dünnschnabelmöwen. Der Nationalpark wurde 1989 in die Liste der UNESCO- Weltnaturerbedtätten eingeschrieben.

Nationalpark Diawling
Der Diawling-Nationalpark befindet sich im äußersten Südwesten Mauretaniens an der Grenze zum Senegal. Der 1991 gegründete Park umfasst eine Fläche von rund 460 km², wobei man ihn in eine Randzone von 300 km² mit Sanddünen und einem Mangrovengürtel sowie in ein Feuchtgebiet von 160 km² unterteilen kann
Erwähnenswert ist, dass der Park das Delta des Senegalflusses einschließt und während der Regenzeit überwiegend aus größeren Überschwemmungsgebieten besteht. Der Park wird von 21 Dörfern umgeben, während im Gebiet des Nationalparks Angehörige der Wolof und Fulbe leben.

Im Park findet man 105 verschiedene Vogelarten – darunter 92 Arten von Wasservögeln – zudem Flamingo, Pelikane, und Schwarzstörche. Unter den Säugetieren sind besonders die Populationen von Primaten und Warzenschweinen zu nennen.

Lac d'Aleg
Ein weiterer bedeutender Lebensraum für Zugvögel in Mauretanien ist der Lac d'Aleg.
Unter den Vögeln findet man Braune Sichler, Knäkenten, Purpurhühner, Sporngänse oder Uferschnepfen.
Der See hat im Januar eine Fläche von etwa 25 km² - bei einer Wassertiefe von 1 bis 2 m.

Am Ende der Regenzeit im Oktober umfasst der See eine Fläche von ca. 50 km² - bei einer Tiefe von 3 bis 4 m. Die hiesige Vegetation gesteht aus Wasserspinat, Tigerlotus (eine Art Hühnerhirse), Sesbania und Hundszahngras. Unter den hiesigen Bäumen befindet sich die Wüstendattel und Capparis decidua

Reptilien

Nilkrokokodile
Die Nilkrokodile von Mauretanien findet man meist an bzw. in Gueltas, wo sie sich während der Trockenzeit in kühlen Felsspalten unter der Erde verkriechen. Dabei fahren sie ihren Stoffwechsel soweit herunter und dass sie in eine Art Starre verfallen, die es ihnen ermöglicht, monatelang ohne Wasser und Nahrung zu überleben.
Unter Gueltas versteht man eine besondere Art natürlicher Wasserstelle in der Sahara.

Schildkröten
Die Brutgebiete der Schildkröten sind besonders Sandbänke und die Sandstrände der Inseln Tidra, Niroumi, Nair and Kijji.

Besonders in den Dünen leben zahlreiche Skorpione und Schlangen, darunter:

Afrikanische Speikobra
Die Afrikanische Speikobra (Naja nigricollis) gehört zur Gattung der echten Kobras (Naja).
Eine ausführliche Beschreibung der Afrikanischen Speikobra finden Sie hier >>>

Avicennaviper
Im Englischen wird die Avicennaviper (Cerastes viper) als Sahara Sand Viper bezeichnet.
Die Schlange gehört zur Gattung der Afrikanischen Hornvipern in der Unterfamilie der echten Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Sie besitzt trotz ihrer Gattungsbezeichnung (Ceraste) und im Gegensatz zu den anderen Arten der Gattung Cerastes meistens keine Hörner über den Augen.

Uräusschlange
Die Uräusschlange (Naja haje) wird auch als Ägyptische Kobra bezeichnet. Mit ihrer Hilfe soll sich Kleopatra, Pharaonin von Ägypten, das Leben genommen haben.
Eine ausführliche Beschreibung der Uräusschlange finden Sie hier >>>

Wüsten-Hornviper
Die Wüsten-Hornviper (Cerastes cerastes) gehört zur Gattung der Afrikanischen Hornvipern (Cerasts) in der Unterfamilie der Echten Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Eine ausführliche Beschreibung der Wüsten Hornviper finden Sie hier >>>

Mauretanische Wüstenkrokodile

Die Mauretanischen Wüstenkrokodile sind mit einer maximalen Länge von 2,20 m eine Zwergform des Westafrikanischen Nilkrokodils (Crocodylus suchus). Die rund 300 Exemplare umfassende Krokodilart in Mauretanien sind ein wichtiger Indikator für Wasser. Daher sind sie in Mauretanien hoch angesehen, denn solange es den Krokodilen gut geht, gibt es Wasser, so die Überlieferung. Die Tiere zu töten, soll Unglück bringen. Unter westlichen Wissenschaftlern galten die Wüstenkrokodile in Mauretanien bis zum Jahr 1999 als ausgestorben. In Mauretanien leben sie in Oasen und in "Tamouts" genannten Überschwemmungszonen, in denen sich das Regenwasser sammelt. Vor allem aber bevölkern sie unterirdische Speicher mit Quellwasser oder fossilem Wasser (Gueltas). Frösche und Fische bilden die Grundlage ihrer Ernährung. Außerdem fallen ihnen zuweilen Vögel zum Opfer und selten Schafe oder Ziegen.

Vögel

Sperbergeier
Der Sperbergeier (Gyps rueppelli) - auch als Rüppel´s Geier bezeichnet - ist eine große Besonderheit unter den hiesigen Vögeln. So erreicht der Vogel eine von keinem anderen Vogel erreichte Rekordhöhe von etwa 11.300 m. So war beispielsweise ein Sperbergeier am 29. November 1973 in einer Höhe von rund 11.270 m über dem Senegal mit einer Verkehrsmaschine kollidiert. Der Geier besitzt eine Körpergröße von 85 bis 105 cm, bei einer Flügelspannweite von 2,30 bis 2,50 m. Man findet den Vogel außer in Mauretanien noch in Äthiopien, Algerien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, in der Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Mali, Mosambik, dem Niger, in Nigeria, Ruanda, Somalia, dem Sudan, dem Senegal, in Tansania, Togo, im Tschad, in Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik.

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