Marokko: Feiertage, Veranstaltungen, Klima

Feiertage

Datum Feiertag
1. Januar Neujahr
11. Januar Unabhängigkeitsmanifest
Januar/Februar Ad al-Adha (Opferfest)
Februar Fatih Mouharram (Islamisches Neujahr)
1. Mai Tag der Arbeit
Mai Ad al-Mawlid (Geburtstag des Propheten)
30. Juli Feier der Thronbesteigung Mohammed VI.
14. August Oued-Ed-Dahab-Tag (Huldigung des Wadi Ed Dahab)
20. August Tag der Revolution des Königs und des Volks
21. August Geburtstag von König Mohammed VI.
November Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)
6. November Jahrestag des Friedensmarsches
18. November Unabhängigkeitstag

Die Daten für die islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich deshalb jedes Jahr. Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid al-Fitr vorangeht, essen Muslime nicht während des Tages, sondern erst nach Sonnenuntergang. Viele Restaurants sind deshalb tagsüber geschlossen. Die Feste Eid al-Fitr und Eid al-Adha dauern je nach Region 2-10 Tage.

Darüber hinaus werden in Marokko alljährlich verschiedene Moussems begangen. Dies sind religiöse Festtage, an denen Pilgerfahrten zu den Grabstätten frommer Männern und Frauen veranstaltet werden. Meist sind sie mit vorislamischen jahreszeitlichen Riten verbunden.

Kulturveranstaltungen

Im Juni/Juli findet jährlich in Marrakesch das zehntägige Nationale Folklorefestival statt, an dem die besten Tanz- und Musikgruppen aus allen Teilen des Landes teilnehmen.

Auf dem Fantasia-Festival in Meknes werden jedes Jahr im September die berühmten Reiterspiele (Fantasias) aufgeführt.

Darüber hinaus finden jährlich im Februar das Mandelbaumblüten-Festival in Tafraout, im April der Sand-Marathon in Ouarzazate und das Wachslaternenfest in Sal, im Mai das Rosen-Festival in El Kelaa Mgouna, im Juni das Gnaoua und Weltmusikfest in Essaouira., im August das Imilchil-Hochzeitsfest in verschiedenen Orten, im Oktober das Dattel-Fest in Erfoud und im Dezember das Agadir Festival statt.

Sportveranstaltungen

Die Rallye Paris-Dakar (Senegal) führt auch durch Marokko. Diese Rallye ist die wichtigste und bekannteste Wüstenrallye. Sie wird in den drei Hauptklassen Motorräder, Pkws und LKWs ausgetragen. Die Rallye gibt es in dieser Form seit dem Jahr 1978.

Die seit 1993 existierende Course Féminine wurde von der 400-m-Hürden-Olympiasiegerin Nawal ElMoutawakel ins Leben gerufen, der heutigen marokkanischen Ministerin für Sport. An dem zu den größten Frauensportveranstaltungen gehörenden Großereignis in Casablanca nehmen jedes Jahr bis zu 30.000 Sportlerinnen teil. Der Stadtlauf geht übrigens über 10 km und soll einer der schnellsten der Welt sein.

Marokko: Klima

In Marokko unterscheidet sich das Klima an der Küste wesentlich vom Klima im Landesinneren.

Küstenklima
An der nördlichen Küste steigen die Temperaturen im Sommer am Tag auf etwa 27°C und in der Nacht sinken sie bis auf ungefähr 17°C. Im Winter fallen die täglichen Temperaturen auf 17 - 19°C und nachts bis auf 7 - 9°C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 900 mm. An der südlichen Küste bleiben die Temperaturen ganzjährig am Tag bei 20 - 27°C. In der Nacht sinken die Temperaturen im Sommer auf 17°C und im Winter bis auf 7°C. Hier ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge deutlich geringer und liegt bei etwa 200 mm jährlich.

Klima im Landesinneren
Im Sommer steigen die Tagestemperaturen im nördlichen Teil des Landes auf Höchstwerte um 33°C und fallen in der Nacht bis auf 16°C. Im Winter bleiben die täglichen Temperaturen bei 12 - 17°C und nachts bei 0 - 5°C. Jährlich fällt hier nicht mehr als 250 mm Niederschlag. Auch hier ist der südliche Teil wärmer. So steigt die sommerliche Tagestemperatur bis auf etwa 37°C und fällt nachts bis auf ungefähr 21°C. Im Winter schwanken die Temperaturen am Tag zwischen 17 - 23°C und in der Nacht zwischen 2 - 8°C. Hier fällt noch weniger Niederschlag. Die jährliche Durchschnittsmenge beträgt nicht einmal 200 mm.

Landessitten

Allgemeines
Für Gäste in einem islamischen Land ist Rücksichtnahme auf die einheimischen Sitten geboten. Besonders Frauen sollten auf dezente Kleidung achten. Strandkleidung außerhalb der Badezone ist tabu, auch Männern sind außerhalb der Hotelzonen lange Hosen zu empfehlen. Außerdem ist Nicht-Muslimen das Betreten von Moscheen sowie Medresen, in denen noch die Freitagspredigt gehalten wird, in der Regel verboten. In Marokko sind auch noch vorislamische Glaubensvorstellungen wie die Furcht vor dem bösen Blick (aus der Kameralinse oder dunklen Brillengläsern) und der Glaube an glückbringende Symbole wie die "Hand der Fatima" verbreitet.

Fotografieren
Auch wenn Marokko in vielen Dingen ein modernes Land ist, sollte man beim Fotografieren darauf achten, sich nicht direkt vor Menschen zu stellen, um sie abzulichten. Da der Islam bildliche Darstellungen verbietet und viele Marokkaner Angst vor dem bösen Blick haben, der auch in einer Kameralinse vermutet wird, ist es besser, immer vorher um Erlaubnis zu bitten, was indes in den meisten Fällen ein «Nein» hinter sich her zieht. Wer eher nach dem Motto «Besser um Entschuldigung als um Erlaubnis bitten» verfährt, kann einen kleinen Trick anwenden. Man hebt die Kamera gen Himmel und tut so, als würde man irgend etwas Sehenswertes über den Köpfen der Menschen fotografieren. Dabei hält man die Kamera zunächst nach oben, dreht sie dann aber herunter, macht das Foto und tut anschließend so, als habe man nur die vermeintliche Sehenswürdigkeit fotografiert.

Frauen in Marokko
Frauen sollten sich eher zurückhaltend kleiden, um potenziellen Belästigungen aus dem Wege zu gehen. Diese Belästigungen bestehen aus Bemerkungen und Blicken, sind aber nie physischer Natur. Ein „Tschador“, also ein Schal, der nur die Augen frei lässt, hilft auf jeden Fall, auf Märkten herumzustromern, ohne von den Ladenbesitzern permanent belästigt zu werden.

Ramadan
Während des Fastenmonats Ramadan sollte auf Essen und Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit besser verzichtet werden.

Alkohol
Der Verkauf und Ausschank von Alkohol außer in den Touristenhotels und -restaurants ist freitags und im Ramadan verboten. Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist in allen islamischen Ländern streng verpönt, man sollte Alkohol nur dort öffentlich zu sich nehmen, wo er ausgeschenkt wird. Auch wäre es eine grobe Unhöflichkeit, einen Einheimischen zum Trinken zu animieren.

Henna-Malereien
Es ist fast unmöglich, sich dem orientalisch-sinnlichen Charme von Henna-Bemalungen zu entziehen. Selbst Männer tragen die zeitlichen Kunstwerke auf ihren Armen und Händen, wobei es sich bei diesen Männern außschließlich um Touristen handelt, denn Marokkaner wissen, dass Henna ein Privileg der Frauen ist und ihnen Glück verheißen soll. Mit Vorliebe werden die Bemalungen dann zu Festen wie etwa zu Hochzeiten speziell auf Füße, Hände und Arme aufgetragen. Touristen und Touristinnen sehen das weniger traditionell und lassen sich gerne von den Henna-Malerinnen auf der Djemma ansprechen und verzieren. Das Henna wird dann mit Spritzen direkt auf die Haut aufgetragen und muss nachher etwa eine Stunde in der Sonne trocknen. Anschließend wäscht man es einfach mit klarem Wasser ab und darf sich nun sehr marokkanisch fühlen. Wer allergisch ist gegen schwarzes Henna, sollte nach dem braunen fragen, das weitaus sicherer und natürlicher ist.

Bei den Hanna-Malereien gibt es aber einige Regeln zu beachten:
Zuerst einmal stimmt die Auskunft nicht, das Henna bleibe einen Monat auf der Haut. In Wirklichkeit ist meist nach zwei Wochen keine Spur mehr zu sehen. Weiterhin werden die Malereien vielerorts extrem teuer angeboten. Etwa 150 Dirham (ca. 14 Euro) pro Bild werden teilweise verlangt, was astronomisch ist. Man sollte nicht die Fehler wiederholen, die ein gewisses Mitglied unserer Reaktion gemacht hat, das für eine Arm- und eine Handmalerei in Marrakesch tatsächlich 400 Dirham (ca. 36 Euro) hingeblättert hat. Denn mehr als 50 Dirham für ein mittelgroßes Motiv ist Wucher und sollte nicht bezahlt werden.

Ein beliebter Trick mancher Henna-Künstlerinnen ist es, den Interessenten einen recht ansprechenden Katalog mit Beispielzeichnungen hinzuhalten, dann aber bereits sofort mit einer Malerei zu beginnen. Und ehe man es sich versieht, hat man schon ein halbes, recht schlecht gemaltes Henna-Motiv auf dem Arm und wird anschließend sofort nach einer völlig wirklichkeitsfremden Bezahlung gefragt. Wer sich also ein Motiv aussuchen möchte, sollte die Arme weg von den Malerinnen lassen. Vor dem Henna-Spektakel sollte man unbedingt immer einen festen Preis ausgemacht haben, um spätere böse Überraschungen zu vermeiden.

Manche Malerinnen locken Interessenten an, indem sie verkünden, die Henna-Tätowierungen wären gratis oder man könne danach bezahlen, was man wolle. Diese Auskünfte sind immer falsch und es wird nach dem Fertigstellen der Zeichnung sofort ein (astronomischer) Preis verlangt. Man kann in solchen Situationen entweder den verlangetn Preis bezahlen und sich ausnehmen lassen, stattdessen ein paar Dirhams geben oder einfach weggehen, ohne zu bezahlen. Die Malerinnen werden einen für einige Hundert Meter hinterherlaufen und belästigen, schließlich aber aufgeben und sich einem neuen Opfer zuwenden. Unbedingt sollte man darauf aufpassen, dass manche Henna-Betrügerinnen mit gefährlichen Chemikalien wie PPD arbeiten, die Hautschäden oder allergische Reaktionen nach sich ziehen können.

Handeln
Im arabischen Raum spielt das Handeln eine große Rolle beim Kaufen. Als Richtlinie für einen reellen Preis gilt etwa ein Drittel bis die Hälfte des ursprünglich geforderten Preises. Deshalb sollte man die in der Regel maßlos überhöhte erste Preisforderung des Verkäufers entsprechend weit unterbieten. Ein Feilschen ohne Kaufabsicht gilt jedoch als Beleidigung des Handelspartners.

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