Ghana: Bevölkerung und Städte

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Bevölkerungszahl
Ghana hat etwa 31 Millionen Einwohner, die korrekterweise nicht Ghanesen oder Ghanaesen, sondern Ghanaer genannt werden. In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Bevölkerung des Landes fast verdoppelt. Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 57 Jahren darf Ghana auf die fünfthöchste Westafrikas stolz sein. Erschreckend ist aber die hohe Kindersterblichkeit; sie liegt derzeit bei 11,2 Prozent, die Säuglingssterblichkeit bei 6,8 Prozent. Allerdings hat die Kindersterblichkeit wegen der verbesserten medizinischen Entwicklung abgenommen. Viele Ghanaer verlassen das Land und gehen in die Stadt oder ins Ausland, um eine bessere Bildung zu erhalten und später ihre Familien unterstützen zu können.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung Ghanas ist sehr heterogen und setzt sich aus verschiedenen afrikanischen Stämmen zusammen, vor allem Kwa-Gruppen, Gur-Gruppen, Mande, Haussa und Fulbe. Die einzelnen Ethnien sind von ihrer Größe her sehr unterschielich vertreten. In der jüngeren Vergangenheit vermischen sich diese Ethnien außerdem durch Heiraten, so dass die kleineren Volksgruppen langsam von den größeren absorbiert werden. Daraus ergibt sich außerdem, dass es immer schwieriger wird, die einzelnen Ethnien zu bestimmen. Je nachdem, wie man die Zuordnungen vornimmt, erhält man abweichende Angaben. Grob kann man aber davon ausgehen, dass die Akan mit etwa 44% die größte Gruppe bilden, gefolgt von den 16% Dagbone-Dagomba, den 13% Ewe, den 8% Ga-Adangme und den 6% Gurma. Der Rest der Bevölkerung stammt aus Europa, Asien oder anderen Teilen Afrikas. Aufgrund des recht hohen Lebensstandards kommen nämlich viele Flüchtlinge nach Ghana, vor allem aus Burkina Faso, Liberia, Niger, Nigeria und Togo.

Religionszugehörigkeit
45% der Bevölkerung sind Protestanten und 13% sind römisch-katholischen Kirche. Etwa 18% sind die Muslime im Land vertreten, wobei festzustellen ist, dass der Süden des Landes eher christlich und der Norden eher muslimisch geprägt ist.
Der Rest und auch die Angehörigen anderer Religionen Ghanas hängt Naturreligionen an.Man muss aber darauf hinweisen, dass (vor allem die christlichen) Religionsvorstellungen sehr vermischt sein können, so dass die Grenzen zwischen den einzelnen Religionen recht fließend sind.

Landessprachen
Die Amtssprache von Ghana ist Englisch. Umgangssprachen sind verschiedene afrikanische Sprachen. Dazu gehören vor allem Akan-Sprachen (u.a. Twi, Fanti), Ewe, Ga, Haussa sowie etwa 40 weitere Sprachen und Dialekte. Insgesamt gibt es rund 80 verschiedenen Sprachen und Idiome im Lande. Im Allgemeinen wachsen die meisten Ghanaer mehrsprachig auf und lernen, so sie es nicht ohnedies schon können, in der Schule die dominierende Sprache Akan und/oder Englisch. Viele Ghanaer sprechen bis zu fünf Sprachen fließend.

Hauptstadt und weitere Städte

Accra (Akanname: Nkran)
Accra, die mit etwa 2,5 Mio.Einwohnern größte und Hauptstadt Ghanas, fungiert nicht nur als Regierungssitz, sondern auch als wirtschaftliches und administratives Zentrum des Landes. Die an der Küste im Süden gelegene Stadt ist ein Konglomerat aus Ausländern und fast allen Ethnien, die in Ghana leben.
Den Ruf auch als kulturelles Landeszentrum bestätigen Einrichtungen wie das Nationalmuseum, die Akademie der Künste und Wissenschaften, das Nationalarchiv, die Universität von Ghana und die Zentralbibliothek.
Weiterhin verfügt Accra mit dem Korle Bu Teaching Hospital über eines der modernsten Kliniken von Westafrika.

Cape Coast (gahn. Oguaa)
In Cape Coast, der am Golf von Guinea gelegenen Hauptstadt der Central Region, leben derzeit etwa 143.000 Menschen. Das traditionelle Bildungszentrum beherbergt u.a. die University of Cape Coast sowie eines der wichtigsten Gymnasien des Landes. Die Stadt ist überdies auch bekannt für ihre Stadtfeste Fetu Afahye und das Panafest. Dann kommen viele afro-amerikanische Touristen in die Stadt und machen sie noch lebendiger, als sie ohnedies schon ist.

Elmina (Akannamen: Ak)
In Elmina, Hauptort des Komenda-Edina-Eguafo-Abirem-Distrikts in Ghanas Central Region, leben etwa 25.560 Menschen. Das sicherlich markanteste Bauwerk der Stadt ist das portugiesische Fort São Jorge da Mina, welches unmittelbar am Strand errichtet worden ist. Gemeinsam mit dem 1652 von den Holländer erbauten Fort St. Jago da Mina (auch Fort Conraadsburg) gehört es seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kumasi
Die zentral gelegene Stadt Kumasi ist mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Ghanas. Sie liegt im Landesinneren und fungiert als Hauptstadt der Ashanti, der größten Volksgruppe Ghanas. Nicht nur für ihre 300jährige Geschichte ist die traditionsreiche Stadt berühmt, sondern auch der vielen Grünanlagen wegen. Daher wird Kumasi von den Ghanaern auch gerne als Gardentown bezeichnet. In der Verwaltungshauptstadt der Ashanti-Region lebt auch der Asantehene, das Oberhaupt der Ashanti.

Sekondi und Takoradi
Diese beiden Orte werden sehr oft als eine Zwillings-Stadt genannt, denn in den letzten Jahren sind sie derart zusammengewachsen, dass beide Stadtkerne nur weniger als zehn Kilometer auseinanderliegen. Takoradi darf darüber hinaus auf einen der beiden einzigen Überseehäfen Ghanas stolz sein.

Tamale
Tamale ist mit ca. 360.000 Einwohnern die wichtigste Stadt im Norden Ghanas und überwiegend von Muslimen bewohnt. Die Stadt verfügt mit dem Tamale Port über einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt sowie über zahlreiche höhere Bildungseinrichtungen wie etwa das Technical University College of Tamale oder die University for Development Studies.

Tema
Tema ist die bedeutendste Hafenstadt Ghanas und liegt nur 25 km von Accra entfernt. Die 300.000-Einwohner-Stadt darf auf den größten Tiefseehafen des Landes stolz sein, über u.a. den Ghanas Exportschlager Kakao verschifft wird.

Winneba (Akannamen: Simpa)
Die von 45.000 Menschen bewohnte Küstenstadt Winneba in Ghanas Central Region fungiert nicht nur als Hauptstadt des Awutu-Effutu-Senya-Distrikts. Die Universitätsstadt verfügt auch über die einzige Sporthochschule Ghanas und ist für das Aboakyer-Jagdfestival bekannt, in dessen Verlauf begabte Jäger eine Antilope mit bloßen Händen einfangen müssen.

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