Dschibuti: Geschichte

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Bis zum 19. Jahrhundert

Die erste nachweisliche Besiedlung des Landes erfolgte durch Hirtenstämme der Galla (Oromo), die von dort aus in das heutige Äthiopien auswanderten. Die ebenfalls nomadisch lebenden Stämme der Danakil (Afar) sowie die nordsomalischen Issa bilden noch heute die Bevölkerung von Dschibuti. Im Laufe des 7. Jh. gelangte die Region unter arabischen Einfluss und wurde islamisiert.

Anfang des 15. Jh. entwickelte sich das Sultanat Adal, das sich über die Gebiete des heutigen Eritrea, Ostäthiopien, Dschibuti und Somalia erstreckte und das etwa ein Jh. später durch den äthiopischen König David II. niedergeschlagen wurde. Gegen Ende des 19. Jh. begann die Kolonisation Somalias. Das Land wurde 1862 in Britisch-Somaliland, Italienisch-Somalia, Französisch-Somaliland (später Dschibuti), das äthiopische Ogadengebiet und den nordöstlichen Grenzdistrikt Kenias unter britischer Herrschaft aufgeteilt. 1896 erfolgte die Gründung der Kolonie Französisch-Somaliland.

20. Jahrhundert bis heute

Das Land wurde 1946 französisches Überseeterritorium. Nach einer Volksabstimmung erfolgte 1967 die Teilung in zwei Gebiete ("Territoire Français des Afars et des Issas") nach der jeweils dominierenden Ethnie, wobei die Afar eher die französische Vorherrschaft unterstützten.

1977 erlangte Dschibuti die Unabhängigkeit. Erster Präsident des Landes wurde Hassan Gouled Aptidon, der in den Jahren 1982, 1987 und 1993 wieder gewählt wurde. 1991 löste ein Aufstand der Afar gegen die von den Issa dominierte Regierung im Norden des Landes einen Bürgerkrieg aus, der 1993 von Regierungstruppen beendet wurde. Nach dem Hassan Gouled Aptidon 1999 nicht mehr zu den Wahlen antrat, übernahm sein ehemaliger Kabinettschef Ismail Omar Guelleh das Präsidentenamt. Ein endgültiger Friedensvertrag zwischen der Regierung und der Rebellenpartei FRUD kam erst im Jahr 2001 zustande. Die Präsidentschaftswahlen im April 2005 gewann Ismail Omar Guelleh.

Am 10. April 2006 kenterte vor dem Hafen von Dschibuti ein Boot mit mehr als 200 Passagieren, wobei mindestens 69 Menschen ertranken.

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