Die Schlösser Ludwigs II. von Bayern (1845-1886) gelten als herausragende Zeugnisse des Historismus und der romantischen Visionen König Ludwigs II. Sie verbinden innovative Architektur mit prachtvoll gestalteten Innenräumen und verkörpern das Idealbild einer vergangenen, idealisierten Welt. Zu den ausgezeichneten vier Schlössern gehören das Schloss Neuschwanstein, das Schloss Ludendorf, das Schloss Herrenchiemsee und das Königshaus am Schachen.
Schloss Neuschwanstein
Schloss Neuschwanstein ist sicherlich eines der von Ausländern am meisten besuchten Schlösser. Das auf einer Anhöhe liegende und weithin im hellen Weiß erstrahlende Schloss wurde von dem legendären Bayernkönig Ludwig II. (1845-1886) 1886 errichtet. Es liegt in der Nähe der Stadt Füssen. Baubeginn war im Jahr 1869, und es wurde zumindest teilweise im Jahr 1886 vollendet.
Das Schloss wurde dem romantischen Streben des Königs entsprechend im Stil einer mittelalterlichen Burg erbaut. Die Entwürfe zu dem Schloss entstammten Münchner Theatermalern, während drei höfische Baumeister die Bauaufsicht führten. Als Vorbild diente die Wartburg in Thüringen.
Das Schloss wurde den Opern Richard Wagners, mit dem Ludwig befreundet war, gewidmet. Insgesamt lebte Ludwig II. bis zu seinem Tod nur rund sechs Monate in dem Schloss. Im Sommer ist übrigens mit bis zu vier Stunden Wartezeit bei Besichtigungen zu rechnen. Heutzutage dient das Schloss als Museum.
Schloss Linderhof
Dieses kleine Rokokoschloss im Graswangtal oberhalb von Oberammergau wurde 1870 - 1878 unter der Leitung des bayrischen Architekten Georg von Dollmann (1830-1895) und unter Mitwirkung des Hoftheaterdirektors Frank Sätz erbaut.
Es ist das kleinste der drei im Auftrag Ludwig II. erbauten Schlösser und das Einzige das auch vollendet wurde. Ludwig realisierte mit Linderhof seinen Traum von einem kleinen "Schlösschen" im Stil des frz. Sonnenkönigs und verbrachte die meiste Zeit in diesem Gebäude. Das Königshäuschen seines Vaters Max II., das ursprünglich an der Stelle des Schlosses stand, wurde 1874 um ein paar hundert Meter versetzt.
Schloss Herrenchiemsee
Das von 1878 bis 1885 erbaute unvollendete Schloss ist eine architektonische Ode an den Sonnenkönig, der von Ludwig II. in höchstem Maße verehrt wurde.
Die Westfassade des Gebäudes ist eine Nachahmung der des Versailler Schlosses und deutet auf den Rückzug Ludwigs in seine Traumwelt der absolutistischen Herrschaft hin, die zu seiner Zeit schon längst keinem König mehr zugestanden wurde. Ursprünglich wurde der Bau im Graswangtal geplant, ließ sich dort jedoch aus Platzmangel nicht verwirklichen und wurde schließlich auf der Insel Herrenchiemsee umgesetzt. Der König mochte die Lage nicht und wohnte nur 10 Tage in dem unfertigen Palast.
Geleitet wurde der Bau, wie auch die anderen unter Ludwig II. errichteten Schlösser, vom bayrischen Architekten Georg von Dollmann (1830-1895). Besonderes Augenmerk galt dem Schlafzimmer, das in seiner Größe und Imposanz jenes des Versailler Schlosses bei weitem übertrifft. Aus Geldmangel mussten die Bauarbeiten jedoch im September 1885 eingestellt werden, so dass heute prunkvolle Zimmer neben unverputzten Räumen zu besichtigen sind.
Königshaus am Schachen
Das Königshaus am Schachen befindet sich auf einer Höhe 1866 m am Berg Schachen (1.870 m) südlich von Garmisch-Partenkirchen im Wettersteingebirge. Das im Schweizer Chaletstil aus Holz erbaute Schloss ließ König Ludwig II. von Bayern in der Zeit von 1869 bis 1872 nach Plänen des bayerischen Architekten Georg Dollmann (1830-1895) errichten. Oftmals wird das Gebäude auch als Jagdschloss bezeichnet, obwohl Ludwig II. kein Freund der Jagd war.
Literatur, weitere Hinweise
Deutsche UNESCO-Kommission
ARD
ZDF
Wikipedia
KI Gemini
Perplexity
Auswärtiges Amt
Bundesministerium für Bildung und Forschung