Die Tauben (Columbidae) sind die einzige Familie aus der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes). Die Familie umfasst etwa 42 Gattungen mit mehr als 300 Arten. Dabei kommen die meisten Arten von Südasien bis Australien und nur fünf in Mitteleuropa vor.
Es sind dies die Hohltaube, Ringeltaube, Stadttaube, Türkentaube und die Turteltaube
Tauben gehören nahezu in jeder Stadt zu den fliegenden Mitbewohnern.
Hohltaube
Die Hohltaube (Columba oenas) ist eine Vogelart aus der Gattung Feldtauben (Columba) in der Familie der Tauben (Columbidae) und der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes).
Die Taube verfügt über eine Körperlänge zwischen 28 und 32 cm, bei einem mittleren Gewicht der Männchen von etwa 300 g und der Weibchen von etwa 270 g. Die Flügelspannweite liegt zwischen 60 und 65 cm.
Die Hohltaube ist damit deutlich kleiner als beispielsweise die Ringeltaube. I
hr Gefieder ist blau-grau und die Halsseiten sind glänzend grün und die Brust blass orange. Ihre Flügel sind breit schwarz berandet. Die Männchen und Weibchen besitzen die gleiche Färbung.
Von Februar bis November kann man den Vogel in den Wäldern und Parks mit Ausnahme von Island und Nordskandinavien und nördlicheren Gebieten in ganz Europa beobachten.
Hohltauben sind Zugvögel, die im Winter nach West- und Südeuropa ziehen. Die Vögel ernähren sich von Früchten, Samen, Beeren (Himbeeren, Heidelbeeren), Eicheln und Teilen anderer Pflanzen, die sie u.a. auf Feldern und anderen Grünflächen sucht.
Die Hohltauben sind scheue Vögel, verborgen in Wäldern brüten. Ihren Namen haben sie der Tatsache zu verdanken, dass sie in hohlen Bäumen, und dort besonders gerne in alten Schwarzspechtlöchern, nistet.
Ringeltaube
Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist eine Vogelart aus der Gattung Columba (), der Familie der Tauben (Columbidae) und der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes).
Auffällige Merkmale sind die weißen Flügelbänder und der weiße Halsstreifen. Der Vogel ist - je nach geografischer Verbreitung - ein Standvogel oder Kurzstreckenzugvogel und verbringt den Winter vor allem in West- und Südwesteuropa.
Mit einer Körperlänge zwischen 38 bis 43 cm und einem Gewicht der Männchen von 465 bis 615 g und der Weibchen von 420 bis 600 g sowie einer Flügelspannweite von 65 bis 78 cm sind sie die größten Tauben in Deutschland sowie in ganz Mitteleuropa.
Bei den Ringeltauben sind der vordere Rücken und der Schulterbereich schiefer-grau bis graubraun, während der übrige Rumpf auf der Oberseite blau-grau erscheint.
Ihr Kropf und die Brust sind blaugrau bis rosa. Der Kopf ist blaugrau. Auf den Halsseiten hat sie einen weißen Fleck.
Der Schnabel ist an der Basis rosa bis rot, am Ende orange bis gelblich.
Die Beine und Zehen sind hell- bis dunkelrot. Die Männchen und Weibchen ähneln sich äußerlich.
Die Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften, aber auch einzelne Bäume oder Büsche. Man findet sie aber auch in Dünen, auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern.
In den Städten in Deutschland brüten sie auf Alleebäumen, in Parks und auf Friedhöfen.
Mittlerweile ernähren sie sich zunehmend von Abfällen und vom Menschen angebotenem Futter.
Die Taube unterliegt dem Jagdrecht und damit kann sie relativ ungehindert verfolgt werden. Ihre natürlichen Feinde sind u.a. Uhus, Habichte, Sperber, Wanderfalken, Kolkraben und Marder.
Stadttaube
Die Stadttaube (Columba livia domestica) ist ein Vogel aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie stammt von verwilderten Haus- und Brieftauben ab, die ihrerseits aus der Felsentaube (Columba livia) gezüchtet wurden.
Die Felsentauben kommen in Deutschland jedoch nicht vor. Man findet sie an Felsklippen im Mittelmeerraum, im Osten bis zum Kaspischen Meer, in Schottland und Irland sowie auf den Shetland- und Färöer-Inseln.
Die Stadttaube hat eine Körperlänge von 30 bis 35 cm. Man findet von ihr weiß-grau gemusterte, dunkelgraue oder dunkelbraune sowie rot-graue oder dunkel gescheckte Exemplare. Ihre Füße sind rot gefärbt
Im Laufe der Zeit haben sich aber auch interessante Abweichungen entwickelt, so lebt in Birmingham in England mit der Birminghamer Großen Docktaube eine nur hier ansässige schwarze Unterart.
Stadttauben findet man in den Städten fast der ganzen Welt - aber man findet sie auch außerhalb von Städten. Ihre Nahrung besteht aus verschiedenen jungen Pflanzensprossen, Samen von Kultur- und Wildpflanzen, aber auch aus Schnecken, Würmern, Insekten.
Dazu verzehrt sie kleine Steine zur besseren Verdauung der Nahrung. Da die Tiere mittlerweile aber hauptsächlich in den Stadtzentren leben, erhalten sie hier von den Menschen reichlich Futter, oft Überreste von Hamburgern, Pommes Frites, Broten oder Brötchen.
Dieser Überfluss an Nahrung hatte teilweise zu einer erheblichen Überpopulation geführt. Was zur Verschmutzung von Gebäuden, Denkmälern und Grünanlagen geführt hatte.
Daher hatten viele Städte eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl der Tauben in Grenzen zu halten. Dazu gehörten Netze, Habichte oder Brutkästen, wo ihre Eier gegen Gipseier ausgetauscht wurden.
Dadurch hat sich ihr Bestand teilweise drastisch verringert. So soll es in Berlin insgesamt nur noch ca. 10.000 Tauben geben.
Türkentaube
Die Türkentaube (Streptopelia decaocto) ist eine Vogelart aus der Gattung der Turteltauben (Streptopelia), aus der Familie der Tauben (Columbidae) und der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes).
Diese Taubenart ist in den 1930er Jahren aus Südosten nach Mittel- und mittlerweile auch nach Nord- und Westeuropa eingewandert – daher auch ihr Name.
Die Türkentaube besitzt eine Länge zwischen 31 bis 33 cm, bei einem Gewicht von 150 bis 200 g.
Ihre Flügelspannweite liegt zwischen etwa 45 bis 55 cm.Das Gefieder ist einheitlich hell-beigebraun, mit Ausnahme der etwas dunkleren Flügelspitzen
Dagegen sind der Kopf und die Unterseite etwas heller. Das Auge hat einen schmalen weißen Augenring.
Aber am auffälligsten ist ein schwarzer Nackenstreifen, der von einen schmalen weißen Streifen umrahmt ist.
Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
Mittlerweile leben die Tiere in Deutschland als Standvögel in Parks und Gärten – meist in der Nähe von Siedlungen.
Die nicht allzu scheuen Vögel brüten bevorzugt in Nadelbäumen. Ihre Nahrung besteht aus Samen, Getreide und Früchten, aber zunehmend auch aus von Menschen hinterlassener Nahrung.
Turteltaube
Die Turteltaube (Streptopelia turtur) ist eine Vogelart aus der Gattung Turteltauben (Streptopelia), aus der Familie der Tauben (Columbidae) sowie aus der Taubenvögel (Columbiformes).
In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand um ca. 60% geschrumpft. Das hängt zum Einen mit dem Rückgang der Erdraucharten (Fumaria) erklärt, die bei der Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Zum Anderen werden die Tiere besonders im Mittelmeerraum während ihrer Wanderung stark bejagt.
Die Turteltaube erreicht eine Körperlänge von zwischen 27 bis 30 cm, bei einem mittleren Gewicht von 160 g. Die Weibchen sind etwas kleiner und leichter.
Ihre Oberseite ist rostbraun, während die Kehle und die Oberbrust eher weinrot sind Die Schultern und Teile der Flügel sind rost-braun mit dunklen Flecken auf. Der Rücken ist blaugrau.
Die Vögel weisen an den Halsseiten mehrere schmale und schwarze Querbinden auf weißem Grund auf. Ihr Schwanz besteht aus blau-schwarzen Federn, mit jeweils weißen Endendie an den Enden jeweils weiß sind.
Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind hell gefärbt. Turteltauben besiedeln lichte Laub-, Nadel- und Mischwälder sowie Feldgehölze, Parkanlagen, Ödland, Viehweiden, Auwälder, Weidenbrüche sowie Obstplantagen, aber auch in Weinbergen kann man sie – zum Leidwesen der Winzer- finden.
Aber zunehmend besiedeln sie auch städtische Lebensräume, in deren Grünanlagen sie dann siedeln. Die Turteltauben sind ausgeprägte Langstreckenzugvögel.
In Mitteleuropa und auch in Deutschland findet man sie von Mai bis September. Anfang bis Mitte September finden sie sich zu großen Schwärmen zusammen, um dann von etwa Mitte September bis Oktober in ihre Überwinterungsgebiete im Mittelmeerraum und in Afrika südlich der Sahara zu ziehen.
Anfang bis Mitte Mai kehren die Vögel von ihren Winterquartieren wieder nach Mitteleuropa zurück.
Die Turteltaube sucht ihre Nahrung fast nur am Boden, wo sie Getreidekörner, Wildgräser, die Samen von Nadelhölzern - wie Birken, Erlen und Robinien - sowie die Samen der verschiedenen Erdraucharten (Fumaria) verspeist.
Sie frisst aber auch Beeren, Pilze, Knospen oder Klee und Raps. Auch Insekten und kleine Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan.
Turteltauben gelten als Glücks- und Liebessymbol – so bezeichnet man verliebte Menschen beispielsweise gerne als Turteltauben.
Vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) wurde die Taube zum Vogel des Jahres 2020 gekührt.
Neuen Kommentar hinzufügen