Kurzübersicht
Die Wombats (Vombatidae) sind eine Familie aus der Unterklasse der Beuteltiere (Marsupialia), die aus zwei verschiedenen Gattungen mit insgesamt drei Arten besteht. Die Tiere sind reine Pflanzenfresser und kommen nur in Australien vor und dort in den Eukalyptuswäldern. Die Bezeichnung stammt von den Darugs, einem Stamm der Aborigines - den Ureinwohnern von Australien.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Diprotodontia |
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Familie | Wombats (Vombatidae) |
Gattungen | - Vombatus - Lasiorhinus |
Arten | - Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) - Nördlicher Haarnasenwombat (Lasiorhinus krefftii) - Südlicher Haarnasenwombat (Lasiorhinus latifrons) |
Englisch: Wombat
Aussehen, Merkmale
Die Wombats erreichen – je nach Art - etwa eine Kopf-Rumpflänge zwischen 70 bis 120 cm, bei einem Gewicht von etwa 20 bis 40 kg. Dabei sind die Weibchen etwas größer und schwerer. Ihre Extremitäten sind kurz aber kräftig. Ihr Schwanz ist ein kurzer Stummel. Das Haarkleid ist kurz bis mittellang und fest. Die Farbe der Tiere variiert - je nach Art - von Gelb-, Grau- bis hin zu einem Schwarz-braun. Auffallend sind die fünf Zehen, bei denen die Vorderfüße über fünf und die Hinterfüße über vier sichelförmig gekrümmte Grabkrallen verfügen.
Nahrung
Als reine Pflanzenfresser ernähren sie sich sowohl von einheimischen wie auch von eingeschleppten Gräsern, zudem von krautigen Pflanzen und Moosen, und seltener auch von den Wurzeln von Sträuchern und Bäumen - aber auch Pilze stehen auf ihrem Speiseplan.
Verhalten
Die Wombats gehören zu den größten grabenden Säugetieren weltweit. Sie errichten mit ihren scharfen Krallen im Erdreich Wohnhöhlen, die in einer Tiefe zwischen 3 bis 4 m eine Länge bis zu 20 m erreichen können. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, während sie tagsüber in ihren Bauten ruhen. Der Lebensraum der Tiere kann bis zu 25 ha = 25.000 m² groß sein. Ihr Territorium markieren und verteidigen sie durch Markierungen mit Kot und aggressivem Verhalten. Über kurze Strecken können die Tiere Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h erreichen. Außerhalb des Baus flüchten sie durch Klettern und – wenn möglich aufs Wasser.
Fortpflanzung, Jungtiere
Nach der Paarung kommen die Jungtiere bereits nach etwa drei Wochen mit einer Größe von etwa 2 cmzur Welt und gelangen danach in den Beutel der Mutter, der sich am Bauch des Tieres befindet. Wombats werfen in der Regel nur ein Junges, obwohl der Beutel zwei Brustwarzen hat. Im Gegensatz zu einem Känguru ist der Beutel nach hinten geöffnet, wodurch verhindert wird, dass er sich mit Schmutz füllt. Das Jungtier verbleibt rund ein halbes Jahr im Beutel des Muttertieres, bis es im Alter von 18 Monaten von der Mutter unabhängig wird.
Vorkommen
Man findet die Tiere in den australischen Bundesstaaten South Australia, Victoria, New South Wales, Queensland und Tasmanien – im Osten und Süden des Kontinents.
Besonderheiten
Wombats sind an ihren Ausscheidungen zu erkennen, da sie die einzigen Säugetiere sind, die ihren Kot in kubischer Form ausscheiden.
Feinde, Gefährdung
Die wichtigsten Fressfeinde sind Dingos und große Schlangen. Da ihr Hinterteil durch eine dicke Haut, Knorpel sowie Knochen verstärkt ist, können sie bei Gefahr den Zugang zu ihrer Wohnhöhle blockieren und damit die meisten Angreifer abwehren. Aber die meisten Opfer werden sie durch den Menschen – besonders durch Autos. Der Nördliche Haarnasenwombat wird von der IUCN als stark bedroht angesehen, während die beiden anderen Arten nicht als gefährdet gelten.
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