Südamerikanischer Nasenbär

Allgemeine Übersicht

Ihren Namen haben die Tiere von ihrer auffallend langen Schnauze (Nase). Von der Gattung der Nasenbären (Nasua) gibt es folgenden drei Arten, von denen hier der Südamerikanische Nasenbär (Nasua nasua) ausführlich beschrieben wird:
- Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua)
- Weißrüssel-Nasenbär (Nasua narica)
- Nelson-Nasenbär (Nasua nelsoni)

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Kleinbären (Procyonidae)
Gattung Nasenbären (Nasua)
Art Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: South American coati
  • Spanisch: Coatí de cola anillada sudamericano

Aussehen, Merkmale

Die Fellfärbung der Oberseite des Südamerikanischen Nasenbären reicht von grau bis rötlichbraun, während die Unterseite nahezu weißlich ist.
Ihre kurzen Füße sind schwarz und der Schwanz ist auffallend gestreift.
Der langgestreckte Kopf besitzt eine relativ lange Schnauze, mit der die Tiere u.a. im Boden nach Nahrung suchen.
Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 40 bis etwa 70 cm. Die Länge ihres Schwanzes differiert zwischen 30 bis 70 cm und ihr Gewicht zwischen 3,5 bis 6 kg.

Vorkommen und Lebensraum

- Der Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua) kommt in Kolumbien bis ins nördliches Argentinien sowie in Uruguay vor
- Der Weißrüssel-Nasenbär (Nasua narica) kommt vom US-Bundesstaat Arizona bis zum Golf von Urabá im Nordwesten Kolumbiens vor
- der Nelson-Nasenbär (Nasua nelsoni) lebt auf der rund 477,9 km² großen mexikanischen Insel Cozumel vor der Halbinsel Yucatán
Die Tiere leben in Wäldern - und zwar von tropischen Regenwäldern über Flusswälder bis hin zu Gebirgswäldern in Höhen bis zu ca. 2.500 m.

Verhalten und Nahrung

Südamerikanische Nasenbären sind vor allem tagaktiv, wobei sie ihre Nahrung vorwiegend am Boden suchen. Aber zum Schlafen, zur Paarung und bei der Geburt ihrer Nachkommen klettern sie auf Bäume, wobei der Schwanz zur Balance dient.
Die Männchen leben als Einzelgänger und verteidigen ihr Revier aggressiv gegen andere Männchen, während die Weibchen und ihre Jungen in Gruppen bis zu20 Tieren leben.
Die Tiere ernähren sich sowohl vegetarisch, wie z.B. von Pflanzen und Früchten, wie auch von tierischer Nahrung, wie Insekten und deren Larven, Spinnen, Skorpionen, kleinen Wirbeltieren wie Eidechsen oder Nagetieren.

Fortpflanzung, Junge

Zur Fortpflanzungszeit wird ein Männchen in die Gruppe der Weibchen gelassen und ordnet sich ihnen durch Fellpflege und anderes unterwürfiges Verhalten unter, um sich danach mit allen Weibchen zu paaren.
Anschließend vertreiben die Weibchen das Tier wieder. Nach einer Tragezeit zwischen 75 und 78 Tagen bringt das Weibchen drei bis sieben Jungtiere mit einem Gewicht von rund 150 g zur Welt.
Zur Geburt und für ca. fünf Wochen danach zieht es sich in die dicht belaubten Bäume zurück, um dann mit den Jungen zur Gruppe zurückzukehren. Mit vier Monaten werden diese entwöhnt und erreichen ihre Geschlechtsreife mit rund zwei Jahren.

Gefährdung, Feinde

Die natürlichen Feinde der Südamerikanischen Nasenbären sind große Greifvögel, Riesenschlangen, Pumas, Jaguare und Jaguarundis.
Aber auch vom Menschen werden sie verfolgt, da sie beispielsweise Hühnerställe plündern und in Vorratskammern

Besonderheiten

Der Südamerikanische Nasenbär wurde 2016 in die "Liste der unerwünschten Arten“ für die Europäische Union aufgenommen.
Der Grund war, dass man die Tiere für eine Gefahr für die einheimische Tierwelt gehalten hat.

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