Kurzübersicht
Der Serval (Leptailurus serval) ist eine mittelgroße Raubkatze, die in Afrika beheimatet ist. Die Tiere sind auf einem ockergelbem Grund auffallend schwarz gefleckt.Ihre Bezeichnung Serval stammtvon dem portugiesischen Wort lobo-cerval ab, das übersetzt Luchs bedeutet. Und in der Tat hat der Serval eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Luchs.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
---|---|
Unterordnung | Katzenartige (Feliformia) |
Familie | Katzen (Felidae) |
Unterfamilie | Kleinkatzen (Felinae) |
Gattung | (Leptailurus) |
Art | Serval (Leptailurus serval) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch:
- Französisch:
Aussehen, Merkmale
Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 70 und 100 cm, bei einer Schulterhöhe von 55 bis 62 cm. Das Gewicht der Männchen schwankt zwischen 10 bis maximal 20 kg, das der Weibchen liegt zwischen 8 und 15 kg. Das Fleckenmuster der Tiere weist große individuelle Unterschiede auf – so gibt es Tiere mit sehr kleinen Flecken und wiederum andere haben große Flecken, die am Nacken und Rücken in eine Art Streifen übergehen. Auffallend sind ihre hohen Beine.
Lebensweise
Die Aktivität der Servale hängt oft sowohl von der Anwesenheit von Menschen als auch vom Verhalten ihrer Beutetiereab. In ungestörten Gebieten des Ngorongoro ist der Serval überwiegend am frühen Morgen und in den späten Nachmittagsstunden aktiv und begibt sich während der Nacht alle paar Stunden Stunden auf eine kurze Jagd. Während der heißen Tagestemperatur ruht er gewöhnlich im Schatten.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Weibchen ein Revier von etwa 10 km² beanspruchen, wobei das Revier der Männchen mit ca. 12 km² nur unwesentlich größer sind. Ihr Revier markieren sie dabei mit Duftmarken.
Nahrung
Die Tiere jagen - wie fast alle Raubkatzen mit Ausnahme der Löwen - einzeln und gelten als sehr effektive Jäger, indem sie dabei das hohe Gras zur Tarnung benutzen. Zu ihrer Beute zählen zu ca. 90% kleine Sägetiere, wie Ratten und Mäuse, aber auch Schlangen Eidechsen, Frösche und Insekten verschmähen die Katzen nicht. Aufgrund seiner guten Sprungeigenschaften kann er auch Vögel im Flug erwischen.
Vorkommen
Den Serval findet man in den folgenden Ländern bzw. in Teilen davon:
Äthiopien | Angola | Benin |
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Elfenbeinküste | Gambia | Ghana |
Guinea | Guinea-Bissau | Kamerun |
Kenia | Kongo (Demokratische Republik) | Malawi |
Mosambik | Nigeria | Sambia |
Senegal | Simbabwe | Sierra Leone |
Somalia | Südafrika | Südsudan |
Swasiland | Togo | Zentralafrikanische Republik |
Fortpflanzung, Jungtiere
Servale werden in einem Alter von etwas mehr als ein Jahr geschlechtsreif. Nach einer Paarung bringt das Weibchen nach einer Tragezeit von rund 75 Tagen in der Regel zwei, selten auch vier Junge zur Welt. In Freiheit kommt es typischerweise zu einem Wurf pro Jahr – in Gefangenschaft häufiger.
Die Neugeborenen haben ein Gewicht von rund 250 g, wobei ihr Fell etwas grauer ist als das Fell der erwachsenen Tiere. Ihre Augen öffnen die Jungtiere zwischen dem 9. und 13. Tag nach der Geburt. Bis zu etwas mehr als einen Monat lang werden sie gesäugt und beginnen danach feste Nahrung zu sich zu nehmen, das ihnen von ihrer Mutter gebracht wird. In einem Alter von etwa sechs Monaten beginnen sie dann selber zu jagen und in einem Alter von etwa einem Jahr verlassen sie das Revier ihrer Mutter.
Feinde, Lebensalter
Servale fürchten Hyänen und sobald sich ihnen eine nähert, kauern sie sich auf den Boden und warten ab. Aber wenn sie zu nahe kommt, fliehen sie mit weiten Sprüngen. Sie können sogar auf Bäume klettern. Das hilft jedoch nicht gegen ihren gefährlichsten Feind, den Leoparden, da diese auch gute Kletterer sind. Auch Löwen bilden eine Gefahr für die Servale. In Gefangenschaft können Servale um die zwanzig Jahre alt werden, ihre Lebensdauer in freier Wildbahn dürfte dagegen nur bei etwa 10 Jahren liegen. Da sie gerne auch die Haustiere, besonders das Geflügel, der Einheimischen ur Nahrung verwenden, werden sie deswegen von denen gejagt.
Besonderheiten
Eine bemerkenswerte Besonderheit besteht darin, dass sich Servale mit Hauskatzen paaren können. Die weiblichen Nachkommen einer derartigen Paarung sind fruchtbar, während die Männchen der ersten Generationen in der Regel unfruchtbar sind. Aus derartigen Kreuzungen wurde in den 1990er Jahren in den USA die Hauskatzenrasse Savannah gezüchtet, die mittlerweile eine von der International Cat Association (TICA) anerkannte Rasse ist. Derartige Katzen können eine Kopf-Rumpflänge bis zu etwa 100 cm - bei einer Schulterhöhe von etwa 45 cm - erreichen. Die Tiere sind eine der teuersten Hauskatzenrassen weltweit.
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