Riesenpekari

Kurzinfos

Die Riesenpekaris (Pecari maximus) gehören zur Familie der Nabelschweine (Tayassuidae) aus der Gattung der Halsbandpekari (Pecari). Sie leben im Gebiet des Amazonas.
Das Tier wurde erst im Jahr 2000 von dem niederländisch-brasilianischen Zoologen Marc van Roosmalen (geb. 1947) in Amazonasgebiet von Brasilien entdeckt und von ihm 2007 erstmals in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben.

Neben dem hier dargestellten Riesenpekari existieren noch folgende drei Arten aus zwei weiteren Gattungen, die alle in Mittel- oder Südamerika vorkommen:
• Chaco-Pekari (Catagonus wagneri)
• Halsbandpekari (Pecari tajacu)
• Weißbartpekari (Tayassu pecari)

Gliederung, Taxonomie

Überordnung Laurasiatheria
Ordnung Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung Schweineartige (Suina)
Familie Nabelschweine (Tayassuidae)
Gattung Halsbandpekari (Pecari)
Art Riesenpekari (Pecari maximus)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Giant peccary
  • Portugiesisch:

Aussehen, Merkmale

Die Riesenpekaris erreichen eine Kopf-Rumpflänge von maximal 125 cm – bei einer Schulterhöhe von ca. 85 cm und einem rund 26 cm langen Kopf und bis zu 15 cm lange Ohren.
Das Gewicht der Tiere liegt zwischen 40 und maximal 50 kg. Die Beine sind relativ lang und dünn. Anstelle eines Fells haben sie bräunlich gefärbte Borsten mit weißlichen Einsprenkeln.
Auffallend ist die von den Ohren bis zum Schwanz an der Wirbelsäule verlaufende Rückenmähne, deren Borsten 10 bis 12 cm lang sind.

Vorkommen, Verhalten

Das Verbreitungsgebiet der Riesenpekaris wird im Norden vom Amazonas , im Osten vom Rio Madeira, im Westen vom Rio Tapaja und im Süden vom Rio Guaporé begrenzt.
Allerdings findet man die Tiere nicht im Norwesten des Gebietes, wo Savannen und Auenlandschaften vorherrschen.
Die Riesenpekari bewohnen dabei den tropischen Regenwalde an den genannten Flüssen. Sie sehr gut an das Leben am Wasser angepasst und sind gute Schwimmer und
Beachtenswert ist, dass die Riesenpekaris nicht in Rotten sondern in Paaren mit ein bis zwei Frischlingen zusammen leben.

Nahrung

Die Riesenpekaris ernähren sich vor allem von Fallobst, Samen, Knollen, Gräsern sowie von kleinen Tieren und Eier.
Man findet sie aberauch auf Nahrungssuche in landwirtschaftlich genutzten Feldern.

Fortpflanzung

Die Riesenpekaris sind nach etwa einem Jahr geschlechtsreif. Dann paaren sich die Weibchen mit mehreren Männchen. Dabei gibt es keine feste Paarungszeit und so können die Jungen im Prinzip zu jeder Jahreszeit geboren werden.
Nach einer Tragzeit von etwa 140 Tagen kommen dann zumeist zwei bis drei Ferkel zur Welt, die bereits kurz nach der Geburt laufen können.
Zur Geburt entfernt sich das Weibchen von ihrer Familie und bringt später die relativ weit entwickelten Jungtiere mit zur Herde.

Feinde, Gefährdung

Die natürlichen Feinde der Riesenpekaris sind u.a. Jaguare, Pumas, Krokodile und große Würgeschlangen
Die Tiere sind zudem durch die fortschreitende Rodung des Regenwalds sowie ihre Bejagung gefährdet.
Da das Riesenpekari, wie bereits erwähnt, nicht in Rotten lebt, die einen gewissen Schutz bieten, werden die Tiere oft mit Hunden gejagt bzw. gehetzt.
Dabei ist besonders das Pekari-Leder bekannt und beliebt, da es als ausgesprochen geschmeidig, sehr strapazierfähig und gut wärmend gilt und beispielsweise zur Herstellung hochwertiger Lederhandschuhe verwendet wird.
Außerdem gilt das Pekarifleisch als besonders schmackhaft.

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