Pustelschwein

Kurze Übersicht

Pustelschweine sind eine Schweineart aus der Gattung Sus, zu der u.a. auch das Wildschwein gehört.
Ihren Namen haben die Tiere wegen ihrer Warzen auf der Schnauze, die als Pusteln bezeichnet werden. Sie sind eher kleine Schweine, ihr Fell ist meist dunkelgrau oder schwarz. Pustelschweine findet man in Südostasien, insbesondere auf den Philippinen und in Indonesien.
Derzeit unterscheidet man folgende sieben Arten:
• Annamitisches Pustelschwein (Sus bucculentus)
• Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons)
• Sulawesi-Pustelschwein (Sus celebensis)
• Mindoro-Pustelschwein (Sus oliveri)
• Philippinisches Pustelschwein (Sus philippensis)
• Javanisches Pustelschwein (Sus verrucosus)
• Bawean-Pustelschwein (Sous blouchi)
Im folgenden wird beispielhaft das Visayas-Pustelschwein näher vorgestellt. Das Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons) ist eine auf den Philippinen endemische Säugetierart in der Gattung Schweine (Sus) in der Familie der Echten Schweine (Suidae). Es ist vom Aussterben bedroht.

Gliederung, Taxonomie

Ausländische Bezeichnungen

• Englisch: Sulawesi Pustyl Pig
• Französisch: Cochon Sulawesi Pustyl

Aussehen

Pustelschweine erinnern mit ihrem Haarkamm ein wenig an Punks. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 80 bis 100 cm, eine Schulterhöhe von rund 60 cm, bei einem Gewicht von 30 bis 60 kg. Ihr Fell ist dunkelbraun gefärbt, die Männchen sind zusätzlich durch eine Nackenmähne (Haarkamm) gekennzeichnet, die sich entlang des Rückens fortsetzt. Wie bei allen Pustelschweinen weist ihr Gesicht drei Paar pustelförmige Schwellungen auf.

Vorkommen und Lebensraum

Diese Schweine sind auf den Visayas, einer philippinischen Inselgruppe beheimatet. Heute leben sie noch in den Central-Panay-Bergen auf der Insel Panay und die Gebiete um die Vulkane Mandalagan, Cuernos de Negros und Silay auf NegrosIhr Lebensraum sind vorwiegend Regenwälder. Heute gibt es noch Restbestände im Westen von Panay und in den Schutzgebieten Northern Negros Natural Park, Mount Kanlaon Natural Park und Balinsasayao Twin Lakes Natural Park auf Negros, es laufen auch kleine Zuchtprogramme.

Verhalten, Nahrung

Berichten zufolge leben sie in Familiengruppen von vier bis fünf Tieren, manchmal sieht man auch einzelgängerische Männchen. Sie sind wie die meisten Schweine Allesfresser, die sich von Früchten, Wurzeln, Insekten, Eiern, kleinen Wirbeltieren sowie von Aas ernähren.

Fortpflanzung

Nach der Paarung bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von rund vier Monaten, zwischen drei und neun Jungtiere zur Welt. Dabei fallen die meisten Geburten in die Regenzeit zwischen Januar und März.

Gefährdung

Wie leider viele andere Säugetiere auf den Philippinen auch, ist das Visayas-Pustelschwein akut vom Aussterben bedroht. Zum einen wegen der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums und andererseits durch die Bejagung, da sie oft Plantagen verwüsten. Zudem ist ihr Fleisch beliebt. Von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz wurden sie zum Zootier von 2022 ernannt. Die IUCN listet sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered).

IUCN

Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN). Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung. Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz - mit Niederlassungen in über 60 Ländern.