Nebelparder

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Familie Katzen (Felidae)
Unterfamilie Großkatzen (Pantherinae)
Gattung Neofelis
Art Nebelparder (Neofelis nebulosa)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Clouded leopard
  • Französisch: Panthère nébuleuse

Aussehen

Diese Raubkatze erreicht eine Länge zwischen etwa 60 bis 100 cm, mit einem 60 bis 90 cm langen Schwanz. Ihr Gewicht reicht von ca. 15 bis 20 kg. Die Gestalt der Tiere mit ihren relativ kurzen Beinen und dem langen Schwanz ist sehr gut zum Klettern geeignet, wobei die langen Krallen wie eine Art Steigeisen beim Erklimmen von Bäumen wirken. Wie fast alle Katzen kann der Nebelparder seine Krallen einziehen, um sie zu schonen, wenn sie nicht benutzt werden.

Seine Grundfarbe ist gelblich bis gräulich und auf dieser Färbung besitzt das Tier an den Flanken große, dunkle und unregelmäßig geformte Flecken, die nach innen hin blasser werden. An den Beinen und am Kopf sind die Flecken kleiner und einfarbig schwarz. Am Nacken und an den Wangen befinden sich dunkle Längsstreifen und der Schwanz ist dunkel geringelt. Die Bauchseite ist weißlich gefärbt.

Lebensweise

Nebelparder leben als Einzelgänger und halten sich tagsüber meist in einer Astgabel oder Baumhöhle auf und gehen erst nachts auf Jagd. Erstaunlich ist, dass er Baumstämme mit dem Kopf voran runter laufen kann. Sein langer Schwanz hilft dem Tier beim Klettern dabei, die Balance zu halten.

Beutetiere

Zu seinen Beutetieren, also seiner Nahrung, gehören Affen, Hirsche, Schweine, Stachelschweine, Vögel, aber auch Schlangen und andere Kleintiere. Dabei lauert er seiner Beute meist von einem Ast aus auf und springt dann von oben herab an. Früher ging man davon aus, dass er größere Huftiere als Beute bevorzugen würde, doch neuere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass seine Hauptnahrung wohl eher Primaten wie Gibbons, Nasenaffen oder Schweinsaffen. Hin und wieder dienen ihm auch Haustiere wie Ziegen, Schafe oder Federvieh als Beute. Bevor er seine Beute frisst "raspelt“ er das Fell bzw. die Federn der Beute mit seiner rauen Zunge ab.

Fortpflanzung, Junge

Der Nebelparder bringt seine Jungen in der Regel in Baumhöhlen zur Welt bringt. Der Sexualzyklus (Östrus) dauert ca. sechs Tage und tritt etwa alle 30 Tage ein. Nach einer erfolgreichen Paarung kommen die Jungen nach einer Tragzeit von 85 bis 100 Tagen zur Welt. In einem Wurf befinden sich meist zwei bis vier Junge, selten auch fünf, die anfangs blind sind und nur rund 140 bis 170 Gramm schwer sind. Nach etwa zehn bis elf Tagen öffnen sie die Augen.

Nach etwa zehneinhalb Wochen können sie erste feste Nahrung zu sich nehmen, dennoch werden sie insgesamt etwa fünf Monate lang gesäugt. Wahrscheinlich werden die Jungen mit etwa neun Monaten selbstständig, und beide Geschlechter werden mit etwa mit 26 Monaten fortpflanzungsfähig. In Freiheit werden sie etwa sie 11 Jahre alt, in Gefangenschaft einige Jahre mehr

Vorkommen

Man findet die Tiere in den folgenden Länden, und dort jeweils mit verschieden starkem Vorkommen. Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam. Den Nebelparder findet man verschiedenen Waldarten. So findet man ihn in tropischen und subtropischen Primär- und Sekundärwäldern, unter anderem auch in Buschwäldern, hohem Grasland und Mangrovensümpfen. Im Gebirge findet man die Tiere bis zu einer Höhe von etwa 2.000 m

In Gefangenschaft

Nebelparder gelten in Gefangenschaft als verspielt, zahm, ja sogar als anhänglich. Oft lassen sie sogar von ihren Pflegern streicheln. Früher waren Zuchterfolge bei Nebelpardern selten, da die Männchen oft die Weibchen töteten. Mittlerweile umgeht man dieses Problem dadurch, dass man ein Paar möglichst jung aneinander gewöhnt. In Deutschland findet man die Tiere beispielsweise in den folgenden Zoos:

  • Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
  • Dortmund (Zoo)
  • Duisburg (Zoo)
  • Grasleben (Artenschutzzentrum)
  • Sydower Fließ (Wildkatzenzentrum Felidae)
  • Wuppertal (Zoologischer Garten)

Gefährdungen

Die Felle dieser Katze sind recht wertvoll, weswegen sie einige Zeit lang stark bejagt wurden. Leider wird er bis heutzutage von Wilderern verfolgt, die es mittlerweile auch auf die Knochen abgesehen haben, da diese in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) angewendet werden.

Wie bei zahlreichen anderen Tierarten geht ihre Hauptbedrohung jedoch von der Zerstörung ihrer Lebensräume aus. Die Vernichtung der Regenwälder zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, vor allem aber die Zerstörung der Wälder durch kommerziellen Holzeinschlag sind dabei die Hauptgründe. Die Art wird von der IUCN als gefährdet (vulnerable) eingestuft. Insgesamt geht man noch von ca. 10.000 Tieren aus:

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