Allgemeine Übersicht
Der Asiatische Schwarzbär (Ursus thibetanus) - auch als Kragenbär bezeichnet - gehört zur Gattung Ursus in der Familie der Bären (Ursidae). Die Tiere kommen in Asien vor und besitzen in der Regel ein schwarzes Fell.
Sie sind die asiatische Variante des Amerikanischen Schwarzbären.
Von der Art des Kragenbärens gibt es folgende sieben Unterarten, deren Vorkommen weiter unten beschrieben wird:
- Ursus thibetanus formosanus
- Ursus thibetanus gedrosianu
- Ursus thibetanus japonicus
- Ursus thibetanus laniger
- Ursus thibetanus mupinensis
- Ursus thibetanus thibetanus
- Ursus thibetanus ussuricus
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
---|---|
Überfamilie | Hundeartige (Canoidea) |
Familie | Bären (Ursidae) |
Unterfamilie | Ursinae |
Gattung | Ursus |
Art | Amerikanischer Schwarzbär (Ursus thipetanus) |
Unterarten | sieben |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Asiatic black bear
Aussehen, Merkmale
Die Kopf-Rumpflänge der Tiere liegt zwischen 120 bis 180 cm, wobei der Schwanz mit einer Länge bis 10 cm eine Art Stummelschwanz ist. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich im Gewicht. Die Männchen besitzen ein Gewicht von 110 bis 150 kg, während die Weibchen etwa 70 bis 90 kg wiegen.
Vorkommen
Die westliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes ist Afghanistan . Weiterhin findet man die Tiere im Südwesten des Iran, weiter östlich lebt er in der Himalaya-Region und in großen Teile Südostasiens, in großen Teilen von Chinas einschließlich auf der Insel Hainan. Weiterhin auf Taiwan, Korea und Japan mit Ausnahme der Insel Hokkaidō sowie im äußersten Südosten von Sibiriens. Sein Lebensraum sind sowohl Laubwälder als auch tropische Regenwälder. Während des Sommers findet man die Tiere in Höhen bis zu etwa 3.500 m, während sie im Winter in tiefergelegene Gebiete mit einer Höhe bis 1.500 m ziehen.
Die oben bereits vorgestellten Unterarten kommen in folgenden Ländern bzw. Regionen vor:
- Taiwanesicher Kragenbär (Ursus thibetanus formosanus). Man findet die Tiere auf Taiwan.
- Iranischer Kragenbär (Ursus thibetanus gedrosianus). Diese Unterart kommt im Iran und in Pakistan vor.
- Japanischer Kragenbär (Ursus thibetanus japonicus). Die Tiere findet man in Japan.
- Südchinesischer Kragenbär (Ursus thibetanus laniger.
Der Bär lebt in Afghanistan und Südchina.
- Chinesischer Kragenbär (Ursus thibetanus mupinensis). Er lebt im südwestlichen China.
- Himalaya-Kragenbär (Ursus thibetanus thibetanu).
Die Tiere findet man in der Himalaya-Region und in Südostasien.
- Ussurischer Kragenbär (Ursus thibetanus ussuric).
Die Tiere kommen im Südosten von Sibirien sowie in Nordchina und Korea vor.
Lebensweise, Nahrung
Diese Schwarzbären sind zwar tag- und nachtaktiv, meist aber sind sie nachtaktiv. Auf dem Boden laufen sie auf ihren vier Pfoten, können sich aber auf die Hinterbeine stellen, um an Nahrung zu gelangen. Außerdem können sie gut klettern und schwimmen. Mit Ausnahme ihrer südlichen Verbreitungsgebiete halten sie Winterruhe, aber keinen Winterschlaf. Dafür legen sie sich im Spätsommer und Herbst einen Fettvorrat an, um die Winterzeit in einen Bau zu verbringen. Während der Winterruhe sinken Atem- und Herzfrequenz, aber kaum die Körpertemperatur. Außerdem sind sie leicht aufzuwecken und begeben sich bei wärmeren Perioden zwischendurch auf Nahrungssuche.
Die Asiatischen Schwarzbären leben – von der Paarungszeit abgesehen - als Einzelgänger. Kragenbären sind im Prinzip Allesfresser, aber dennoch ernähren sie sich in der Hauptsache von Pflanzen und zwar von Nüssen, Eicheln, Beeren oder Obst. Aber auch Insekten, deren Larven und kleinere Wirbeltiere und sogar Aas stehen auf ihrem Speiseplan. Selten werden größere Säugetiere wie Hirsche, Schafe oder sogar Wasserbüffel zu ihren Opfern.
Fortpflanzung, Jungtiere
Ihre Geschlechtsreife erhalten die Kragenbären in einem Alter von etwa drei Jahren. Obwohl die Zeit der Paarung sich in Abhängigkeit von der Region ihres Vorkommens deutlich unterscheidet, fallen die Geburten dennoch in die Monate Februar bis März. Der Grund dafür ist die verzögerte Einnistung, wobei sich die befruchtete Eizelle oft monatelang im Uterus aufhält, bevor sie sich einnistet. Es kommen in der Regel zwei anfangs sehr kleine Junge zur Welt, die nach rund drei Monaten entwöhnt werden. Danach bleiben sie noch zwei bis drei Jahre bei der Mutter. In behüteter Gefangenschaft können die Tiere über 40 Jahre alt werden.
Feinde, Besonderheiten
Kragenbären können Opfer von Tigern, Braunbären und Wolfsrudeln werden ziemlich sicher. Aber der bei weitem schlimmste Feind ist der Mensch. So wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin – die auch in Europa zahlreiche Anhänger hat – seit etwa 3.000 Jahren ihrer Gallenflüssigkeit eine heilsame Wirkung zugeschrieben. Obwohl die Substanz - die Ursodeoxycholsäure - bereits seit 1955 künstlich hergestellt werden kann, gibt es in China, Vietnam und Korea Bärenfarmen, in denen die Tiere in engen Käfigen bewegungsunfähig eingesperrt sind. Mit Hilfe eines Katheters wird ihnen täglich bis zu 100 ml Gallenflüssigkeit abgezapft. Aus der gewonnenen Galle wird, neben der medizinischen Anwendung, auch vermischt mit Baijiu- einer auf Getreidebasis hergestellten Spirituose - ein Wein hergestellt. Man schätzt die Anzahl der so grauenvoll gequälten Tiere auf etwa 10.000.
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