Kleiner Panda

Allgemeine Übersicht

Der Kleine Panda (Ailurus fulgens) besitzt eine Reihe von Bezeichnungen, so heißt er auch Roter Panda, Katzenbär, Feuerfuchs sowie Goldhund. Die Tiere gehören zur Gattung Ailurus in der Familie Kleine Pandas (Ailuridae). Man findet die Tiere in Nepal, Sikkim, im Norden von Bhutan und Indien, in Myanmar bis nach China und Tibet.

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Tribus Marderverwandte (Musteloidea)
Familie Kleine Pandas (Ailuridae)
Gattung Ailurus
Art Kleiner Panda (Ailurus fulgens)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Little panda, Red cat-bear

Aussehen, Merkmale

Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 60 und 70 cm mit einem etwa 50 bis 60 cm langen Schwanz. Ihre Rückenhöhe liegt bei etwa 30 cm. Die Männchen erreichen ein Gewicht zwischen 4,5 bis 6 kg, und die Weibchen wischen etwa 4 bis 4,5 kg. Sie werden durchschnittlich neun oder zehn - in Gefangenschaft bis zu etwa 15 Jahre alt. Ihr langes und weiches Fell ist auf dem Rücken rötlich-braun bis kupferrot, hin und wieder mit einem Stich ins Gelbliche. Ihre Bauchseite ist schwärzlich. Das individuell gefärbte Gesicht mit den dunklen Knopfaugen ist meist rotbräunlich mit weißen Streifen. Der lange Schwanz ist buschig und verwaschen gelblich und ocker geringelt. Mit ihrem Schwanz können die Tiere aber nicht greifen – obwohl sie gute Kletterer sind.

Vorkommen

Die beiden Unterarten des Kleinen Pandas findet man wie folgt:
- Der westliche Kleine Panda (Ailurus fulgens fulgens) lebt im Nepal,
in den indischen Bundesstaaten Assam und Sikkim sowie in Bhutan.
- Der Styans Kleiner Panda Ailurus fulgens styani) ist im südlichen China
und im Norden von Myanmar heimisch.
Die Tiere leben in Bergwäldern und tropischen Regenwäldern

Lebensweise, Nahrung

Die Tiere sind sehr geschickte und Kletterer und verbringen daher die Tage meist lang ausgestreckt in Astgabeln von Bäumen oder rollen sich in Baumhöhlen zusammen. Abends und nachts gehen die Tiere auf Nahrungssuche. In der Abenddämmerung beginnen sie mit ihrer Fellpflege, vergleichbar der von Katzen her kennt daher auch ihr weiterer Name Katzenbär.

Ihr Revier auf dem Boden wie auch auf den Bäumen markieren sie mit einem stark nach Moschus riechenden Sekret aus den Analdrüsen sowie mit Urin. Wenn sie sich bedroht fühlen, so flüchten sie, aber sofern sie dem Angreifer nicht mehr entgehen können, stellen sie sich auf ihre Hinterbeine. Dadurch erscheinen sie größer und wehrhafter und können zudem dabei den Angreifer mit Hilfe ihrer scharfen Krallen in die Flucht jagen.

Der Kleine Panda ist im Wesentlichen ein Pflanzenfresser, wobei - wie bei den Großen Pandabären - die Hauptnahrungsquelle Bambusschösslinge darstellen. Bambus ist jedoch relativ nährstoffarm, daher müssen die Tiere große Mengen davon zu sich nehmen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken. Neben den Bambusschösslingen stehen auch Beeren, Früchte, Gräser, Nüsse, Samen sowie Wurzeln auf ihrem Speiseplan – eher selten werden Insekten, Kleinnager, Jungvögel oder Eier gefressen. Die Nahrung führt er mit den Vorderpfoten zur Schnauze, während er zur Flüssigkeitsaufnahme seine Pfote ins Wasser taucht und sie danach ableckt.

Fortpflanzung, Jungtiere

Kleine Pandas erreichen im Alter von etwa 1,5 bis 2 Jahren ihre Geschlechtsreife. Die Tiere sind eher Einzelgänger, die sich nur zur Paarung - meist Ende Dezember bis Mitte Februar mit anderen zusammenfinden. Eher selten kommt es vor, dass sie paarweise oder in kleinen Rudeln zusammenleben. Nach der Paarung kommen nach etwa 120 bis 140 Tagen ein bis vier Junge zur Welt, die vom Weibchen unmittelbar nach der Geburt sauber geleckt werden. Nach etwa einer Woche verlässt das Muttertier erstmals das Nest, um Futter z u suchen - kehrt aber danach zurück, um das Jungtier zu säugen, zu säubern sowie um das Nest zu reinigen.

Die Welpen öffnen meist mit 25 bis 40 Tagen ihre Augen und bleiben etwa zwölf Wochen ans Nest gebunden. Mit Beginn der nächsten Paarungszeit werden die Welpen vom Muttertier vertrieben. Die Männchen helfen nur dann bei der Aufzucht des Nachwuchses, wenn sie paarweise oder im Rudel leben.

Feinde, Gefährdung

Die wichtigsten natürlichen Feinde sind Marder, Leoparden und bei Jungtieren große Greifvögel. Aber der Kleine Panda ist viel mehr durch den Verlust seiner Lebensräume sowie durch Jagd und Wilderei gefährdet. In Indien stellt der Verlust der Lebensräume, gefolgt von der Wilderei die größte Bedrohung der Pandas dar, während sie in China und Myanmar durch Wilderei und Jagd am meisten gefährdet sind. Leider geraten sie daneben auch in Fallen, die zur Jagd auf andere Tiere, wie Wildschweine oder Affen, aufgestellt werden. Ihr Schwanz wird zur Herstellung von Hüten, Pinseln und sogar von Staubwedeln verwendet. Von der IUCN werden die Kleinen Pandas als stark gefährdet eingestuft. Der derzeitige Bestand wird weltweit auf ca. 10.000 Tiere geschätzt.

IUCN
Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN) Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung. Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

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