Kurzübersicht
Der Kap-Großkudu (Strepsiceros strepsiceros) ist eine Antilopenart aus der Familie der Hornträger (Bovidae) und der Gattung der Kudus (Strepsiceros).
Bis zum Jahr 2011 hatte man den Großen Kudu (Strepsiceros strepsiceros) noch in vier Unterarten unterteilt.
Danach wurden die vier Unterarten in den Rang von eigenen Arten erhoben.
Unter der Rubrik "Vorkommen“ werden Sie einschließlich ihrer Verbreitung kurz vorgestellt.
Es ist aber nicht auszuschließen, dass in Zukunft weitere taxonomische Änderungen vorgenommen werden.
In diesem Beitrag wird der Kap-Großkudu näher vorgestellt.
Gliederung, Taxonomie
Klasse | Säugetiere (Mammalia) |
---|---|
Unterklasse | Lebendgebärende Säugetiere (Theria) |
Teilklasse | Höhere Säugetiere (Eutheria) |
Ordnung | Paarhufer (Artiodactyla) |
Unterordnung | Wiederkäuer (Ruminantia) |
Familie | Hornträger (Bovidae) |
Unterfamilie | Bovinae |
Tribus | Waldböcke (Tragelaphini) |
Gattung | Kudus (Strepsiceros) |
Art | Kap-Großkudu (Strepsiceros strepsiceros) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Cape greater kudu
- Afrikaans: Groote Koedu
Aussehen, Merkmale
Die Kap-Großkudus erreichen eine Kopf-Rumpflängelänge von 180 bis 240 cm, bei einer Schulterhöhe von 140 bis zu 155 cm. Die Tiere besitzen ein Gewicht zwischen 180 und 300 kg. Der Schwanz der Tiere ist 30 bis 50 cm lang und besitzt am Ende eine Quaste. Die relativ große Spannbreite rührt u.a. daher, dass die Weibchen deutlich kleiner als die Männchen sind.
Ihr kurzes und glattes Fell ist blaugrau bis graubraun gefärbt, mit senkrechten dünnen Streifen an den Flanken.
Unterhalb der Augen weisen die Tiere einen weißlichen Streifen auf, der sich über dem Nasenrücken und an dessen Flanken erstreckt.
Ihre länglich geformten Ohren sind auffallend groß und sitzen weit hinten am Kopf. Der Schwanz ist mittellang und endet in einer dunklen Quaste. Ihre Beine sind sehr lang und geben den Tieren eine geradezu elegante Gestalt.
Die Männchen verfügen über imponierende Hörner, die zweimal gedreht sind.
Lebensweise, Verhalten
Die Kap-Großkudus sind mit Ausnahme des Winters überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und ruhen tagsüber im Schatten von Bäumen oder Sträuchern.
Die Weibchen und ihre Jungen leben in Gruppen bis zu zwölf Tieren. Die Männchen leben dagegen einzelgängerisch oder in so genannten Junggesellengruppen und treffen nur zur Paarung mit den Weibchen.
Einzeln lebende Männchen in einem Revier mit einer Fläche von 10 bis 15 km² und zeigen hier ein starkes Territorialverhalten.
Der Gehörsinn der Tiere ist außerordentlich gut entwickelt, aber sie können auch recht gut sehen.
Vorkommen
Die Kap-Großkudus (Strepsiceros strepsiceros) findet man nur in Teilen der Republik Südafrika.
Die anderen drei Arten mit ihrem Vorkommen sind:
• Das Nördliche Großkudu (Strepsiceros chora) findet man vom Norden Kenias über Äthiopien bis in den Osten des Sudan, in Westsomalia und in Eritrea
• Das Westlicher Großkudu (Strepsiceros cottoni) findet man im Tschad, im Westen des Sudan
• Das Sambesi-Großkudu (Strepsiceros zambesiensis) findet man vom Süden Kenias bis Namibia, Botswana und die Republik Südafrika
Die Tiere leben im Busch- und Bergland, sowie in baumbestandenen Steppen, in lichten Wäldern und an Waldrändern, wo man die Tiere bis in eine Höhe von etwa 2.000 m finden kann.
Nahrung
Kap-Großkudus sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von jungen Trieben und Blättern sowie von Blüten, Früchten, Gräsern und Kräutern.
Ihr Flüssigkeitsbedarf wird hauptsächlich durch ihre Nahrung gestillt. Aber vor allem während der Trockenzeit sind sie auch auf Trinkwasser angewiesen.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Männchen werden mit etwa zwei Jahren und die Weibchen im Verlauf des dritten Lebensjahres geschlechtsreif.
Obwohl die Männchen mit zwei Jahren geschlechtsreif sind paaren sie sich meist erst im fünften oder sechsten Lebensjahr, da sie vorher in den Rivalenkämpfen mit ihren Rivalen nicht bestehen könnten.
Die Paarungszeit erstreckt von Oktober bis April. Nach einer erfolgreichen Paarung kommt das Junge nach einer Tragzeit von 250 bis 270 Tagen in einer geschützten Stelle zur Welt.
Kurz vor der Geburt sondert sich ein Weibchen von der Herde ab. Die Jungen wiegen kurz nach der Geburt 15 bis 20 kg und werden etwa sechs Monate lang gesäugt.
In Freiheit beträgt ihre Lebenserwartung 10 höchstens 20 Jahre - in menschlicher Obhut sind es einige Jahre mehr.
Feinde, Gefährdung
Natürliche Feinde der Kap-Großkudus sind Löwen, Leoparden, Tüpfelhyänen und Wildhunde, die allerdings nur Jungtiere schlagen können. Zudem werden sie Opfer der Zerstörung ihrer Lebensräume und von Jägern.
So wurden sie viele Jahre von legalen Jägern aber auch von Wilderern wegen ihrer Haut, ihres Fleisches und der Hörner als Trophäeen gejagt.
Aber dennoch werden die Tiere in der Liste der IUCN als nicht gefährdet geführt und sind auch im Washingtoner Artenschutzabkommen nicht verzeichnet.
IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
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