Jaguar

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines, Taxonomie

Niemand - der z.B. in einem Zoologischen Garten - diese Raubkatzen beobachtet, wird sich der Pracht, Schönheit und Kraft dieser Tiere entziehen können. Nach Tigern und Löwen sind sie die größten Raubkatzen weltweit.
Sie kommen in Freiheit nur noch in Mittel- und Südamerika vor. Die letzten Tiere in den USA wurden in den 1960er Jahren von schießwütigen Jägern abgeschossen. Leider werden ihre natürlichen Lebensräume auch außerhalb der USA immer kleiner und damit auch die Anzahl der noch frei lebenden Tiere.

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Familie Katzen (Felidae)
Unterfamilie Großkatzen (Pantherinae)
Gattung Eigentliche Großkatzen (Panthera)
Art Jaguar (Panthera onca)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: jaguar
  • Französisch: jaguar

Vorkommen

Der Jaguar kommt in Mittelamerika einschließlich Mexikos und in großen Teilen Südamerikas vor. In Südamerika findet man das Tier von Guyana, Französisch Guyana, über Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien Paraguay, bis nach Argentinien und Brasilien. Früher lebten die Tiere auch im Südwesten der USA, aber mit der zunehmenden menschlicher Besiedelung wurde der Jaguar in den USA immer weiter dezimiert, im Jahr 1963 wurde das letzte Tier in den USA erschossen.
Aber nicht nur die zunehmende Besiedlung führte zum Aussterben des Tieres in den USA, sondern auch die geradezu fanatische Jagdleidenschaft vieler US-Amerikaner.

Aussehen

Jaguare verfügen über eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 115 cm bis 180 cm - mit einem 45 bis 75 cm langen Schwanz. Das Gewicht der Raubkatze variiert zwischen 45 und 120 kg.
Die Weibchen sind zwischen sind bis 20% kleiner und damit auch leichter als die Männchen. Es sei erwähnt, dass die Jaguare in Nord- und Mittelamerika kleiner sind als die Jaguare in Südamerika.
Besonders erwähnenswert sind die kräftigen und muskulösen Beine des Tieres, die jedoch etwas kürzer als die des Leoparden sind. Auffallend ist der breite Kopf der Katze mit der äußerst starken Kiefermuskulatur.
Der Jaguar besitzt von allen Katzen über das kräftigste Gebiss, mit dem er ohne Probleme die Panzer von Schildkröten knacken kann, zudem tötet er seine Beute häufig durch einen Biss mit den langen Eckzähnen durch die Schädeldecke, was bei anderen Katzenarten eher ungewöhnlich ist.
Die Gebisskraft eines Jaguars ist rund zweimal so hoch wie die eines Löwen, und nach der Tüpfelhyäne hat er sogar das zweitstärkste Gebiss alle Landraubtiere.

Das Fell des Jaguars ist mit Ausnahme von Hals, Brust, Bauch sowie den Innenseiten der Pfoten relativ kurz. Die Grundfärbung des Tieres ist ein kräftiges Gelbbraun oder auch Rötlichbraun.
Dabei besitzen die im Regenwald lebenden Tiere eine dunklere Färbung als beispielsweise die in Savannengebieten lebenden Tiere.
Am Bauch, den Innenseiten der Beine, an der Brust und am Maul ist das Fell jedoch fast weiß. Die Schwanzunterseite ist ebenfalls weiß, während die Schwanzspitze stets schwarz ist
Das restliche Fell ist übersät mit rosettenförmigen (ringförmigen) schwarzen Flecken, in denen sich wiederum schwarze Punkte befinden.
Schwarze Leoparden - sind keine eigene Arten oder Unterarten, sondern Farbvarianten. Dasselbe Phänomen gibt es auch beim Jaguar, wobei neben vollständig schwarzen auch nur teilweise schwarz gefärbte Tiere vorkommen.

Lebensweise

Jaguare bevorzugen dichte Vegetation und die Nähe von Flüssen und Seen, dazu gehören Regenwälder, Trockenwälder, aber sie leben auch in Savannen, Buschland, Sumpfgebieten und hin und wieder sogar in Halbwüsten.
Wie variabel die Lebensräume der Tiere ist zeigt sich u.a. an der Tatsache, dass man sie in den Anden selten in Höhen über 2.500 m antrifft, sie aber in Costa Rica in einer Höhe bis zu 3.800 m angetroffen werden können.
Jaguare leben nicht - wie z.B. Löwen - in Rudeln sondern sind Einzelgänger, die in festen Revieren mit einer Größe bis 150 km² leben - manchmal auch in größeren.
Ihr Territorium markieren sie durch Urin oder Kratzspuren an Bäumen. Nur zur Paarung kommen die Männchen und die Weibchen zusammen. Das Weibchen bringt dann nach etwa 95 Tagen zwischen zwei bis vier Junge zur Welt, die sie etwa drei Monate säugt und die rund zwei Jahre bei dem Muttertier bleiben.
Sie sind gute Kletterer und sehr gute Schwimmer, was sie befähigt, Gewässer über längere Strecken zu durchschwimmen.
In Freiheit beträgt ihre mittlere Lebensdauer etwa 12 Jahre, während sie in Gefangenschaft bis zu 20 Jahre alt werden können.

Beutetiere

Die bevorzugten Beutetiere des Jaguars sind größere Säugetiere, wie Hirsche, Pekaris (Nabelschweine), Tapire, Capybaras - das größte Nagetier weltweit, Pakas und Agutis - ebenfalls Nagetiere, Gürteltiere oder auch Faultiere. Aber auch Affen werden von ihnen nicht verschmäht.
In der Nähe von oder im Wasser gehören zudem Wasservögel, Fische und kleinere Kaimane zu ihrer Beute.
Jaguare hetzen ihre Beute jedoch nicht, wie z.B. Löwen oder Geparden, sondern lauern ihnen auf oder pirschen sich möglichst unbemerkt nahe an sie heran.
Nach einem kurzen Spurt oder Sprung wird die Beute dann zu Boden gerissen und mit einem Biss in den Schädel, in den Hals oder die Kehle getötet.

Feinde

Ausgewachsene Jaguare besitzen außer dem Menschen keine natürlichen Feinde. Allerdings können Schlangenbisse tödlich enden.

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