Kurzübersicht
Der Goldschakal (Canis aureus) gehört zur Gattung der Wolfs- und Schakalartige (Canis) in der Familie der Hunde (Canidae). Er ist mit dem Wolf verwandt, aber kleiner als dieser - und größer als ein Fuchs. Mittlerweile gibt es die Tiere u.a. auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Raubtiere (carnivora) |
Unterordnung | Hundeartige (caniformia) |
Familie | Hunde (canidae) |
Tribus | Echte Hunde (canini) |
Gattung | Wolfs- und schakalartige (canis) |
Art | Goldschakal (canis aureus) |
Ausländische Bezeichnungen
• Englisch: Golden jackal
• Französisch: Chacal doré
• Italienisch: Sciacallo dorato
Aussehen
Das Tier besitzt eine Körperlänge zwischen 80 und 95 cm, bei einer Schulterhöhe zwischen etwa 35 bis 50 cm. Seine Schwanzlänge beträgt 20 bis 30 cm. Sein Gewicht schwankt zwischen 10 bis 12 kg. Sein Fell ist in der Regel goldgelb gefärbt, doch gibt es hier regionale Unterschiede. Goldschakale, die in Bergregionen leben, haben z.B. ein eher graues Fell. Im Gegensatz zum Fuchs hat der Goldschakal an den Ohren keine schwarzen Rückseiten.
Nahrung
Die Nahrung des Goldschakals besteht aus kleinen Wirbeltieren (Kaninchen, Hasen, Ratten, Mäuse), Vögeln, Eiern, Amphibien, zu ca. 50% Aas aber auch aus Früchten. Wenn er seine Beute vor Ort nicht vollständig verzehren kann, schleppt er es unter Büsche oder vergräbt es, um es später zu fressen. In Europa hat das Nahrungsangebot durch den Menschen eine relativ große Bedeutung, was zu einen hohen ökologischen Nutzen führt, da er diese Abfälle beseitigt. In Österreich, Deutschland und Dänemark wurden jedoch junge Schafe und Ziegen gerissen und in Rumänien Kälber und Geflügel.
Goldschakale jagen meist allein und hin und wieder als Paar, wobei sie meist nachts jagen. Schakale erbeuten ihre Nahrung ähnlich wie der heimische Rotfuchs. Dabei stellt er seine Ohren auf, macht einen Katzenbuckel, hebt seinen Schwanz, macht einen Satz und landet mit den Vorderpfoten auf der Beute, die er mit einem Biss oder durch Schütteln tötet. Größere Beutetiere dagegen werden solange gehetzt, bis sie gerissen werden können. Dazu verbeißt sich der Schakal in den Bauch seines Opfers.
Fortpflanzung, Jungtiere
Goldschakale gehen meist eine dauerhafte Bindung ein. Geschlechtsreif werden Schakale nach etwa 20 Monaten. Nach einer 63 Tage langen Tragezeit nach der Paarung bringt das Weibchen in einer Höhle drei bis sechs Welpen zur Welt. Diese sind von Geburt an behaart, jedoch in den ersten drei bis vier Tagen nach der Geburt blind. Während der ersten drei Wochen ernähren sie sich ausschließlich von Muttermilch, danach werden die Jungen mit fester Nahrung versorgt. Die Elterntiere transportieren die Nahrung in ihren Mägen und würgen sie in der Höhle wieder hervor. Nach fünf bis sechs Monaten sind die Jungtiere dann nicht mehr auf ihre Eltern angewiesen, aber manchmal bleiben ein oder zwei Junge bei ihrem Elternpaar, um bei der Aufzucht des nächsten Wurfes zu helfen. Se wechseln sich dann mit den Eltern beim Bewachen der Höhle und dem Heranschaffen der Nahrung ab.
Vorkommen
Goldschakale stammen ursprünglich aus Südeuropa, Nord- und Ostafrika, der Arabischen Halbinsel und aus Südasien. Sie breiten sich aber schon seit einigen Jahrzehnten in Europa aus, nicht zuletzt wegen des Klimawandels. Die Tiere wurden mittlerweile z.B. auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet, außerdem gibt es auch Nachweise in Norwegen und Finnland.
Lebensraum, Verhalten
Der Goldschakal bevorzugt offene Landschaften und bewohnen Savannen ebenso wie Halbwüsten, Waldrändern und felsige Gegenden, in dichten Wäldern findet man die Tiere nicht. In manchen Regionen findet man sie sie auch die Nähe menschlicher Siedlungen. Im Gegensatz zu Wölfen leben Goldschakale einzelgängerisch oder in Paaren, wobei sich den Paaren oft Jungtiere aus dem letzten Wurf anschließen, was eine zeitlang zu einem kleinem Familienrudel führt. Sie leben ortsansässig und haben ein festes Revier, das in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot etwa zwischen 1 und 20 km² groß ist. Allerdings gibt es kaum Kämpfe zwischen fremden Tieren, da die meisten Auseinandersetzungen durch Drohgebärden beigelegt werden. Schakale verständigen sich untereinander mit Winsel-, Heul- und Belllauten, was Wölfe nicht können. In freier Wildbahn beträgt ihre mittlere Lebenserwartung etwa 8, in Gefangenschaft bis zu 14 Jahre.
Feinde, Gefährdung
Der einzige und gefährlichste natürliche Feind des Goldschakals sind Wölfe. Eine Gefahr stellen zudem Autos dar. Da der Goldschakal in Deutschland nicht auf der Liste der jagdbaren Arten im Bundesjagdgesetz § 2 aufgeführt ist, ist er damit kein jagdbares Wild und darf seit Mai 2022 nicht geschossen werden. In Österreich ist der Goldschakal nicht geschützt und darf bejagt werden. In Oberösterreich, seinem bisher am weitesten westlich gelegenen Verbreitungsgebiet, gibt es jedoch eine Schonzeit von April bis September, er darf von Oktober bis März geschossen werden. Auch in der Schweiz ist der Goldschakal nicht jagdbar und darf nicht gejagt werden. (Artikel 5 des Jagdgesetzes).
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