Gelbbrust-Kapuzineraffen

Allgemeine Übersicht

Die Kapuzineraffen bilden zusammen mit den Totenkopfaffen die Familie der Kapuzinerartigen (Cebidae). Sie werden in zwei Gattungen eingeteilt, und zwar in die Gehaubten mit einem Haarschopf und die Ungehaubten ohne diesen.
Die zwei Gattungen gliedern sich in folgende 20 Arten:

Ungehaubte Kapuzineraffen (Cebus):
- Brauner Kapuzineraffe (Cebus olivaceus)
- Ekuador-Kapuzineraffe (Cebus aequatorialis)
- Kaapori-Kapuzineraffe (Cebus kaapori)
- Kolumbien-Kapuzineraffe (Cebus versicolor)
- Marañon-Kapuzineraffe (Cebus yuracus)
- Panama-Kapuzineraffe (Cebus imitator)
- Peru-Kapuzineraffe (Cebus cuscinus)
- Rio-Cesar-Kapuzineraffe (Cebus cesarae)
- Santa-Marta-Kapuzineraffe (Cebus malitiosus)
- Spix-Kapuzineraffe (Cebus unicolor)
- Venezuela-Kapuzineraffe (Cebus brunneus)
- Weißkopf-Kapuzineraffe (Cebus leucocephalus)
- Weißschulterkapuzineraffe (Cebus capucinus)
- Weißstirnkapuzineraffe (Cebus albifrons)

Gehaubte Kapuzineraffen
(Sapajus):
- Azara-Kapuzineraffe (Sapajus cay)
- Gehaubter Kapuzineraffe (Sapajus apella), Namensgeber der Gattung
- Gelbbrust-Kapuzineraffe (Sapajus xanthosternos)
- Goldkapuzineraffe (Sapajus flavius)
- Großkopf-Kapuzineraffe (Sapajus macrocephalus)
- Rückenstreifen-Kapuziner (Sapajus libidinosus)
- Schopfkapuzineraffe (Sapajus robustus)
- Schwarzer Kapuzineraffe (Sapajus nigritus)

Der Gelbbrust-Kapuzineraffe gehört zur Gattung der gehaupten Kapuzineraffen (Sapajus) und kommt nur in Teilen Brasiliens vor
Die weitere Gliederung kann man der Tabelle entnehmen

Gliederung, Taxonomie

Teilordnung Affen (Anthropoidea)
Familie Kapuzinerartige (Cebidae)
Unterfamilie Kapuzineraffen (Cebinae)
Gattung Gehaubte Kapuziner (Sapajus)
Art Gelbbrust-Kapuzineraffe (Sapajus xanthosterno)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Yellow chest capuchin
  • Portugiesisch: Macaco-prego-do-peito-amarelo

Aussehen, Merkmale

Die Gelbbrust-Kapuzineraffen erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 35 bis 45 cm – mit einem 38 bis 50 cm langen Schwanz, der aber kein vollausgebildeter Greifschwanz wie bei den Klammerschwanzaffen ist.
Mit einem Gewicht von 3,5 bis 4,5 kg sind die Männchen schwerer als Weibchen, die 2,5 bis 3 kg wiegen.
Das Fell der Tiere ist überwiegend rötlich-braun, wogegen die Oberarme, die Brust und der Bauch gelblich gefärbt sind.
Ihr Gesicht ist blass-braun, mit schwarzen Haaren an den Wangen und an der Oberseite des Kopfes. Auch ihre Hände und Füße sind dunkel bis schwarz.

Vorkommen, Lebensweise

Die Gelbbrust-Kapuziner kommen nur in den Küstenwäldern im Osten von Brasilien vor und dort in Teilen im Süden des Bundesstaates Bahia und angrenzender Gebiete von Minas Gerais.
Ihr Lebensraum sind die Küstenregenwälder am Atlantik.
Wie alle Kapuzineraffen sind diese Tiere tagaktive Baumbewohner, wobei sie sich eher in den mittleren und unteren Kronenregionen aufhalten, wo sie beispielsweise vor großen Raubvögeln geschützt sind.
Dort leben sie in Gruppen von 10 bis zu 30 Tieren, die aus mehreren Männchen und Weibchen sowie den Jungtieren bestehen. Sowohl bei den Männchen wie bei den Weibchen gibt es eine Rangordnung.

Nahrung

Die Tiere ernähren sich in der Hauptsache von Nüssen, Früchten, Blüten, Knospen, aber auch von Vogeleiern, Spinnen und anderen Kleintieren.
Interessant ist, dass sie zum Knacken der teilweise sehr harten Nussschalen Werkzeuge wie z.B. Steine benutzen

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Weibchen werden in einem Alter zwischen 4 bis 5 und die Männchen zwischen 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif.
Das Alpha-Männchen der Gruppe besitzt den Vorrang bei der Begattung und zeugt daher die meisten Jungtiere.
Nach einer Tragezeit zwischen 150 bis 170 Tagen kommt in der Regel ein Jungtier zur Welt, das bei der Geburt zwischen 250 bis 290 g wiegt.
Einige Monate nach der Geburt werden sie entwöhnt. Die Tiere können über 40 Jahre alt werden.

Feinde Gefährdung

Zu den natürlichen Feinden gehören größere Raubvögel, Raubkatzen und größere Schlangen. Die Gelbbrust-Kapuzineraffen gehören mit zu den am stärksten bedrohten Primatenarten weltweit.
Der Hauptgrund dafür liegt in der massiven Zerstörung ihrer Lebensräume, beispielsweise durch die Rodung der atlantischen Küstenwälder in Brasilien.
Eine weitere Gefahr stellt die Jagd auf die Tiere dar.
Daher gibt es nur noch wenige vereinzelte Gruppen in Schutzgebieten von insgesamt schätzungsweise 300 Tieren, die aber jeweils zu klein sind, um sich auf Dauer selbst erhalten zu können.
Es ist zu hoffen, dass die Nachzucht- und Auswilderungsvorhaben einer Reihe von Zoos den Fortbestand der Art sichern können.
Derzeit gelten die Gelbbrust-Kapuzineraffen nach der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht.
Das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES stellt die Tiere in Anhang II unter weltweitem Schutz und schränkt den Handel mit den Tieren stark ein.

Aufgrund der fortschreitenden Lebensraumzerstörung sind alle Landschildkrötenarten Südamerikas nach Mitteilungen der IUCN vom Aussterben bedroht. Ihr Handel wird im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES geregelt.
In ihren Heimatländern werden Köhlerschildkröten wegen ihres Fleisches gefangen und gegessen. Sie wird jedoch von wenigen Terrariumbesitzern sowie in einigen zoologischen Gärten erfolgreich gehalten.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) heißt im Deutschen "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen". Es handelt sich bei dei dem Übereinkommen um eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, und streng kontrollierten internationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll.
Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein - die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
In Deutschland trat das Abkommen 1976 in Kraft. Für den Vollzug ist hier das Bundesamt für Naturschutz zuständig. An den Grenzen wird die Einhaltung vom Zoll kontrolliert.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf


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