Einleitung
Der Buntbock (Damaliscus pygargus) ist eine afrikanische Antilope aus dem Tribus der Kuhantilopen (Alcelaphini) und der Familie der Hornträger (Bovidae).
Man findet die Tiere nur in einem begrenzten Gebiet in der Kapregion von Südafrika. Die Tiere sind mit dem Blessbock (Damaliscus phillipsi) verwandt, dessen Verbreitungsgebiet im zentralen und nördlichen Südafrika liegt.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Stirnwaffenträger (Pecora) |
---|---|
Familie | Hornträger (Bovidae) |
Unterfamilie | Antilopinae |
Tribus | Kuhantilopen (Alcelaphini) |
Gattung | Damaliscus |
Art | Buntbock (Damaliscus pygargus) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Colorful bock
- Afrikaans: Bontebok
Aussehen, Merkmale
Der Buntbock ist eine mittelgroße Antilope, mit einer Kopf-Rumpf-Länge bis zu etwa 150 cm und einer Schulterhöhe von etwa 95 cm. Ihr Schwanz kann ca. 35 cm lang werden.
Das Gewicht der Tiere schwankt zwischen 60 und 65 kg - hin und wieder erreichen die Tiere sogar ein Gewicht von 80 kg, wobei die Männchen in der Regel größer und schwerer als die Weibchen sind. Der Widerrist ragt weit über die Kruppe hinaus.
Das Fell ist auf der Oberseite dunkelbraun - mit einem Purpurglanz an den Seiten, den Wangen und den oberen Gliedmaßenabschnitten.
Ihre Bauchseite, der Spiegel, die unteren Glieder und das Hinterteil sind dagegen ist weißlich gefärbt.
Sowohl die Männchen wie auch die Weibchen tragen dunkle geringelte Hörner, die bei den Männchen zwischen 32 bis 36 cm und bei den Weibchen zwischen 22 und 25 cm lang werden.
Generell sind die Hörner der Weibchen schlanker als die der Männchen.
Vorkommen
Die Buntböcke kommen wild lebend nur in der Provinz Westkap in Südafrika vor.
Sie bewohnen die Fynbos-Region des Renostervelds. Die hiesige Landschaft wird durch Böden bestimmt, auf denen dichtes Gras wächst und mit bis zu 80 cm hohen Büschen bewachsen ist.
Der jährliche Niederschlag ist mit etwa 540 mm nicht sehr hoch.
Interessanterweise bevorzugen die Buntböcke Bereiche mit einem jungen und frischen Grasbewuchs auf verbranntem Untergrund.
Lebensweise
Die Buntböcke gehören zu den umher wandernden Hornträgern. Die Weibchen leben in kleinen Gruppen als die Männchen und umfassen im Schnitt drei erwachsene Tiere und ein bis zwei Jungtiere.
Selten finden sich größere Gruppen, die aus bis zu etwa 10 Tieren bestehen. Die Gruppen bzw. Herden der Männchen können dagegen bis zu 75 Tiere umfassen.
Sie setzen sich aus Individuen aller Altersklassen zusammen, mit Ausnahme der Neugeborenen. Teilweise schließen sie auch junge, einjährige Weibchen an, bevor diese zu einer weiblichen Herde überwechseln.
Daneben gibt es auch einzeln lebende Männchen in einem Revier mit einer Fläche zwischen 1 bis 4 ha = 40.000 m².
Aber sie schließen sich auch einer durch sein Revier wandernden weiblichen Herde an, während manche dieser Männchen auch hier bis ins hohe Alter leben.
Ernährung
Die Buntböcke ernähren sich ausschließlich von Gras, Klee und Kräutern.
Im Bontebok-Nationalpark verzehren die Tiere häufig Vertreter von Ficinia, Restio, Helichrysum.
Wasser benötigen die Tiere eher selten.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die männlichen Buntböcke werden etwa mit drei Jahren geschlechtsreif, während die Weibchen mit etwa zweieinhalb Jahren geschlechtsreif werden.
Die Paarung findet Ende des dortigen Sommers zwischen Januar und Mitte März, teilweise auch bis in den April hinein statt. Die Weibchen sind während der Brunft etwa 24 Stunden empfangsbereit. Die Paarung dauert weniger als eine Minute, daher wird sie bis zu 14 mal innerhalb weniger Stunden wiederholt werden.
Nach einer erfolgreichen Paarung dauert die Tragezeit etwa 240 Tage.
Dann wird zwischen September und November ein 6 bis 7 kg schweres Jungtier geboren, wobei sich das Muttertier nicht von der Herde trennt. Mit sieben Wochen nimmt es Nahrung auf, obwohl die Jungen bis zu 12 Monate gesäugt werden. Danach verlassen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Jungtiere ihre Herde.
Feinde und Gefährdungen
Die wichtigsten Feinde der Buntböcke sind Löwen, Leoparden, Tüpfelhyänen oder Afrikanische Wildhunde.
Äußere Plagegeister sind u.a. Zecken, Läuse oder Dasselfliegen. Zu den inneren Parasiten gehören Saugwürmer, Bandwürmer und Fadenwürmer.
Die Tiere erkranken relativ häufig an Lymphomen, einem Lymphdrüsenkrebs.
Schutzmaßnahmen, Bestand
Zur Erhaltung des Buntebocks wurde 1931 in Südafrika der "Bontebok-Nationalpark" gegründet, wo heutzutage etwa 350 Tiere beheimatet sind. Mit etwa 800 Tieren hat das De Hoop Nature Reserve in Südafrika den größten Bestand. Derzeit gibt es insgesamt ca. 4.000 Tiere, wovon aber nur etwa 2.000 in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet leben. Von der IUCN die Art als "gering gefährdet" gelistet.
IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
Neuen Kommentar hinzufügen