Ameisenigel

Kurzinfos

Die Ameisenigel sind zusammen mit den Schnabeltieren die einzigen bekannten Säugetiere, die ihre Jungen nicht lebend sondern als Eier zur Welt bringen. Die Ameisenigel gliedern sich in zwei Gattungen mit insgesamt vier Arten, wobei die Gattung der Kurzschnabeligel (Tachyglossus) nur über eine Art verfügt. Die Tiere findet man in Neuguinea sowie in Australien.

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Kloakentiere ( (Monotremata)
Familie Ameisenigel (Tachyglossidae)
Gattungen Kurzschnabeligel (Tachyglossus)
Langschnabeligel (Zaglossus)
Arten - Kurzschnabel-Ameisenigel (Tachyglossus aculeatus)
- Barton-Langschnabeligel (Zaglossus bartoni)
- Westlicher Langschnabeligel (Zaglossus brujini)
- Attenborough-Langschnabeligel (Zaglossus attenboroughi).


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Ants hedgehog

Aussehen, Merkmale

Kurzschnabeligel
Die Kurzschnabeligel erreichen eine Größe zwischen 35 bis 55 cm, bei einem Gewicht von Gewicht von 3 bis 7 kg.

Langschnabeligel
Die Langschnabeligel erreichen eine Größe von 45 bis 75 cm, bei einem Gewicht bis zu 16 kg.

Alle Arten
Die Männchen aller vier Arten sind dabei etwas größer und schwerer als die Weibchen.
Die Kurzschnabeligel sind mit bis zu 60 cm langen hohlen Stacheln überzogen, wobei die drei Arten der Lang-Schnabeligel weniger und zudem kürzere Stacheln besitzen.
Das Fell unter den Stacheln ist bräunlich bis schwarz und ist abhängig vom Klima ihrer Umgebung. Die Ameisenigel verfügen über fünf Zehen mit drei bis fünf Grabkrallen. An den Hinterbeinen befinden sich zudem Stachel, die jedoch kein Gift absondern können. Die Zunge der Tiere kann bis zu 18 cm lang werden und anstelle von Zähnen besitzen sie Hornplatten.

Nahrung

Die Ameisenigel sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von Ameisen, Termiten und Regenwürmern. Dazu brechen sie mit ihrer Schnauze morsches Holz auf, durchwühlen das Laub und anderes Pflanzenreste am Boden oder suchen sogar in Felsspalten nach Nahrung.

Verhalten

Ameisenigel sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv. Abgesehen von der Paarungszeit leben sie als Einzelgänger in einem festen und bis zu 200 ha = 2 km² großem Revier. Sie können sich nur langsam fortbewegen – sind jedoch ausgezeichnete Schwimmer.

Fortpflanzung, Jungtiere

Ameisenigel werden zwischen einem und zwei Jahren geschlechtsreif. Etwa drei bis vier Wochen nach der Paarung - die meistens zwischen Juli und August stattfindet - legt das Weibchen zwischen ein bis drei Eier, in der Regel jedoch meist nur eins. Das bzw. die Eier werden rund 10 Tage in einem Beutel auf der Bauchseite der Tiere ausgebrütet. Nachdem das Jungtier geschlüpft ist, verbleibt ca. acht Wochen im Beutel und kommt anschließend in einen Bau. Mit etwa einem Jahr verlässt es die Mutter. Ihre Lebenserwartung beträgt über 20 Jahre.

Vorkommen

- Langschnabeligel
Die drei Arten des Langschnabeligels sind auf Neuguinea endemisch. Hier findet man die Tiere vor allem in Waldgebieten sowie in Hochlagen bis zu einer Höhe von ca. 3.000 m.
- Kurzschnabeligel
Man findet den Kurzschnabeligel im Südosten von Neuguinea und in großen Teilen von Australiens.

Besonderheiten

Die Körpertemperatur der Ameisenigel beträgt ca. 32° C, was für Säugetiere sehr niedrig ist. Wie bereits erwähnt, bringen sie - obwohl sie zu den Säugetieren gehören - keine lebenden Jungen zur Welt, sondern legen Eier. Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney war der Ameisenigel eines von drei Maskottchen.

Gefährdung, Feinde

Aufgrund ihrer Stacheln haben sie kaum natürliche Feinde. Die Jungtiere werden manchmal die Beute von Dingos. Sie fallen jedoch oft dem Straßenverkehr zum Opfer, an sie nicht angepasst sind. Während der Kurzschnabeligel in Australien nicht gefährdet ist, gehört der Langschnabeligel der International Union for Conservation of Nature (IUCN) zufolge als bedrohte Art. Durch Rodungen der Wälder auf Neuguinea wird ihr Lebensraum immer weiter verkleinert. Außerdem gilt ihr Fleisch als Delikatesse.

IUCN

Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN) Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung. Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.