Zauneidechsen

Kurzinfo

Die wechselwarnen Zauneidechsen (Lacerta agilis) kommten mit ihren 10 Unterarten vor allem in Mittel- und Osteuropa sowie in Vorderasien vor. Sie gehört zur Gattung Lacerta aus der Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae).

Von der Gattung der Zauneidechsen (Lacerta) existieren folgende acht verschiedene Arten :
• Lacerta agilis
• Lacerta bilineata
• Lacerta media
• Lacerta pamphylica
• Lacerta schreiberi
• Lacerta strigata
• Lacerta trilineata
• Lacerta tviridis

Und von der hier dargestellten Zauneidechse (Lacerta agilis) gibt es folgende 10 Unterarten:
- Lacerta agilis agilis
- Lacerta agilis argus
- Lacerta agilis boemica
- Lacerta agilis bosnica
- Lacerta agilis brevicaudata
- Lacerta agilis chersonensis
- Lacerta agilis exigua
- Lacerta agilis grusinica
- Lacerta agilis ioriensis
- Lacerta agilis mzymtensis

Einteilung , Taxonomie

Überordnung Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie Echte Eidechsen (Lacertidae)
Gattung Lacerta
Art Zauneidechse (Lacerta agilis)
  • Englisch: Sand lizard
  • Französisch:

Aussehen, Merkmale

In Mitteleuropa haben die Zauneidechsenen eine Kopf-Rumpf-Längen von etwa 9,5 cm und Schwanzlängen von etwa 14 cm. Im Vergleich zur Das Tier ist plumper und kräftiger als beispielsweise die hier auch dargestellten Wald-und zur Mauereidechsen. Ihre Farbe und Zeichnung ist in Abhängigkeit von der Herkunftsregion und der Unterart und daher sehr variabel meist aber eher bräunlich. Viele Tiere besitzen auf der Rücken- und Schwanzmitte ein Muster aus hellen Seitenlinien und dunkelbraunen Flecken mit hellbraunen Zwischenräumen. Auch die Grundfarbe des Oberkopfes, Schwanzes und der Gliedmaßen ist bräunlich und die Flecken der Flanken sind weißlich. Die Bauchseite ist bei den Weibchen gelblich und ohne Flecken, bei den Männchen dagegen grün mit schwarzen Flecken. Auffallend ist, dass bei den Männchen zur Paarungszeit grün gefärbte Kopf-, Rumpf- und Bauchseiten grün gefärbt sind. Aber unabhängig davon kommen besonders in Südwestdeutschland auch grün gefärbte Tiere vor. Eine weitere Besonderheit sind Exemplare mit einem roten Rücken.

Vorkommen

Das Gebiet ihres Vorkommens reicht von Zentralfrankreich über ganz Mittel- und Osteuropa sowie Südschweden, über das Baltikum, den Ladoga- und Onegasee bis zur Südspitze des Baikalsees im äußersten Osten. Sie kommt daher auch in Deutschland vor.
In Großbritannien kommt die Zauneidechse nur punktuell im Süden vor. Im Einzelnen:
Albanien, Aserbeidschan, Belgien, Bosnien-Herzegowina Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, im Südosten von Finnland, Frankreich, Georgien, im Norden von Griechenland, im Nordosten von Italien Kasachstan, Kirgisien Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Mazedonien, Moldawien, im Nordwesten der Mongolei Montenegro, Niederlande, im Südosten von Norwegen, Österreich, im Osten von Polen, Rumänien, im Westen von Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien, im Nordosten der Türkei, Ungarn, Weißrussland.
In Abhängigkeit von ihrem Vorkommen bewohnen die Tiere trockene Waldränder, Bahndämme, Heideflächen, Dünen, Steinbrüche, Kiesgruben, Wildgärten um einige Beispiele zu nennen.

Lebensweise und Nahrung

Bei sonnigem Wetter sonnen sie sich die wechselwarmen Tier am Morgen zunächst, um ihre „Betriebstemperatur“ zu erreichen. Anschließend gehen die Tiere auf Nahrungssuche.
Zu ihren Beutetieren gehören vor allem Insekten, wie Fliegen, Mücken, Heuschrecken, Zikaden, Käfer und deren Larven, aber auch Blattläuse, Ameisen sowie Spinnen und Regenwürmer.
Bei großer Hitze oder schlechtem Wetter und nachts verkriechen sie sich in ihren Unterschlüpfen

Fortplanzung, Jungtiere

Nach der ersten Häutung, die in Mitteleuropa etwa Ende April beginnt, beginnen sich die Tiere bis Ende Juni zu paaren. Kurz vor der Eiablage zwischen Mitte Mai bis Ende Juli – selten später - gräbt das Weibchen an sandigen und sonnigen Plätzen kleine Löcher und legt hier 5 bis 15 Eier ab. Bei einer Bruttemperatur zwischen 21 bis 24° C schlüpfen die Jungen nach etwa zwei Monaten. Erwähnenswert ist, dass die Jungtiere auch Opfer ihrer „Eltern“ werden können. Die Jungen werden nach anderthalb bis zwei Jahren geschlechtsreif

Fressfeine und Gefährdung

Zu ihren natürlichen Feinden gehören Greifvögel, Rabenvögel, Stare, Fasane, Amseln, Marder, Füchse, Igeln und die ungiftige Schlingnatter, während ihre Eier werden u.a. von Maulwurfsgrillen und größeren Käfern gefressen werden. Hin und wieder werden sie auch Opfer von freilaufenden Hauskatzen.
Wegen ihrer Wühltätigkeit im Boden können Wildschweine ihre Überwinterungsplätze zerstören.
Fast kurios ist, dass sie bei Bedrohung einen Teil des Schwanzes an einer von mehreren „Sollbruchstellen“ abwerfen kann um mit dem zuckenden Schwanzteil einen Feind von sich abzulenken. Der sich danach neu gebildete Schwanz ist dann allerdings kürzer.
Gefährdet werden die Zauneidechsen werden vor allem durch die Zerstörung ihrer Lebensräume, z.B. durch die Rekultivierung von Ödland, die Neubewirtschaftung von Brachen, der Verlust von Randstreifen und Böschungen sowie durch eine intensive Landwirtschaft und durch Straßenbau und Siedlungsbau.

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