Meerechse

Kurzinfo

Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist eine nur auf den Galápagos-Inseln vorkommende Leguanart – sie ist also endemisch.
Sie ist die einzige Art der Gattung der Meerechsen (Amblyrhynchus).

Seit 2017 gibt es statt der bis dahin sieben anerkannten Unterarten der Art der Meerechse insgesamt 11.
Darunter ist die Unterart Amblyrhynchus cristatus godzilla, die nach dem Filmmonster Godzilla benannt wurde und ihm durchaus ähnlich sieht.
- Amblyrhynchus cristatus cristatus
- Amblyrhynchus cristatus godzilla
- Amblyrhynchus cristatus hassi
- Amblyrhynchus cristatus hayampi
- Amblyrhynchus cristatus jeffreysi
- Amblyrhynchus cristatus mertensi
- Amblyrhynchus cristatus nanus
- Amblyrhynchus cristatus sielmanni
- Amblyrhynchus cristatus trillmichi
- Amblyrhynchus cristatus venustissimus
- Amblyrhynchus cristatus wikelskii

Hinweis
Maßgeblichen Anteil an den genetischen Bestimmungen der Tiere hatte Dr. Sebastian Steinfartz vom Zoologischen Institut der Universität Braunschweig

Systematische Einteilung, Taxonomie

Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung Echsen (Lacertilia)
Familie Leguane (Iguanidae)
Gattung Meerechsen(Amblyrhynchus)
Art Meerechse (Amblyrhynchus cristatus)
Unterarten 11 (Näheres siehe oben)
  • Englisch: Marine iguana, Galapagos marine iguana,
  • Französisch: Iguane marin
  • Spanisch: Iguana marina

Aussehen, Merkmale

Die Meerechsen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 70 cm, eine Schwanzlänge von 80 bis 110 cm – bei einen Gewicht bis maximal 11 kg.
Vom Hals bzw. dem Nacken über den Rücken bis zur Schwanzspitzen haben die Tiere einen relativ hohen Kamm, wobei die Kopfoberseite stark höckerig ist. Der Schwanz der Tiere ist seitlich zusammengedrückt und dient im Wasser als Ruder.
Die Grundfärbung ist vom Alter und der jeweiligen Unterart abhängig, ist aber generell dunkel bis schwärzlich mit grauen Flecken. Auf dem Rücken befinden sich graue und schwarze Flecken in Form von Querbinden und -reihen.
Ihre Bauchseite ist gelblich-braun. Erwähnenswert ist zudem, dass einige Unterarten zur Paarungszeit am Körper leuchtend rote Flecken bekommen.
Die Lebenserwartung der Tiere beträgt etwa 30 Jahre.

Vorkommen

Man findet sie mit ihren Unterarten auf nahezu allen Inseln, meist an Felsküsten sowie in den Mangroven:
- Amblyrhynchus cristatus albemarlensis auf Isabela (Engl. Albemarle Island)
- Amblyrhynchus cristatus godzilla auf San Cristóbal-Punta Pitt) (Engl. Chatham Island)
- Amblyrhynchus cristatus hassi auf Santa Cruz (Engl. Intefadigable Island)
- Amblyrhynchus cristatus hayampi (Marchena)
- Amblyrhynchus cristatus jeffreysi (Wolf and Darwin)
- Amblyrhynchus cristatus mertensi auf San Cristóbal (Engl. Chatham Island) und Isla Santiago (Engl. James Island)
- Amblyrhynchus cristatus nanus auf Genovesa (Engl. Tower Island)
- Amblyrhynchus cristatus sielmanni auf Pinta (Engl. Abington Island)
- Amblyrhynchus cristatus trillmichi auf Santa Fé
- Amblyrhynchus cristatus venustissimus Isla Española (Engl. Hood Island) und Gardener Island
- Amblyrhynchus cristatus wikelskii auf Santiago (Engl. James Island)

Die Meerechsen halten sich bevorzugt auf den ins Meer ragenden Lavagesteinen auf - und natürlich im Meer.

Nahrung, Lebensweise

Die Nahrung der Tiere besteht aus Algen und Tang, die sowohl über als auch unter Wasser von den Felsen abgefressen werden.
Die Meerechse ist auf das Leben im Meer angepasst, so können sie zur Nahrungssuche etwa bis zu 15 m tief tauchen und in der Regel 10 bis 15 Minuten unter Wasser bleiben.
Berichte, dass sie sogar eine Stunde unter Wasser bleiben können, sind wenig glaubwürdig.
Da sie bei der Nahrungsaufnahme auch viel Salzwasser zu sich nehmen, wird es mit Hilfe einer Drüse in den Nasenlöchern abgesondert und als weißes Puder in die Luft gepustet, was oft zu einem witzig aussehenden weiß gefärbten Kopf führt.
Am frühen Morgen sonnen sich die Tiere, um ihren (wechselwarmen) Körper aufzuwärmen.

Fortplanzung, Jungtiere

Die Männchen werden nach 6 bis 8 Jahren und die Weibchen nach 3 bis 5 Jahren geschlechtsreif.
Während der Paarungszeit sitzen die Männchen auf einem aus dem Wasser ragenden Steinblock und sammeln mehrere Weibchen um sich herum. Diese Reviere verteidigen sie sehr intensiv. Kommt ein anderes Männchen in das Revier, so versuchen sie sich gegenseitig von dem Platz zu stoßen. Das siegreiche Männchen paart sich dann mit mehreren Weibchen. Nach der Paarung legen die Weibchen nach etwa fünf Wochen ein bis sechs Eier in Sandhöhlen, wobei der Brutvorgang durch die Umgebungstemperatur bzw. die Sonne erfolgt.. Nach etwa 90 bis 120 Tagen schlüpfen dann die Jungen.
Die gleich danach selbständig sind und sich unter Felsen verstecken und fressen die Algen an den Felsen über dem Wasser.

Feinde, Gefährdung

Die Meerechse hat bis auf verwilderte Katzen und Hunde sowie den Galapagos-Bussard - und im Wasser - Haifische keine weiteren natürlichen Feinde.
Aber viel gefährlicher für ihren Bestand sind die Ölverschmutzung und die Errichtung von Hotelanlangen an den Küsten.

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