Spornschildkröte

Allgemeine Übersicht

Die Spornschildkröte (Centrochelys sulcata) gehört zur Gattung Centrochelys in der Familie der Landschildkröten (Testudinidae).
Sie sind nach den Galápagos-Riesenschildkröten (Chelonoidis nigra) und den Seychellen-Riesenschildkröten der Gattung (Dipsochelys) die drittgrößten Landschildkröten.

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Schildkröten (Testudinata)
Familie Landschildkröten (Testudinidae)
Unterfamilie Testudininae
Gattung Centrochelys
Art Spornschildkröte (Centrochelys sulcata)
Unterarten Von der Spornschildkröte gibt es keine Unterarten


Englisch: Sahel Tortoise, African Spurred Tortoise

Aussehen, Merkmale

Die Spornschildkröte besitzt einen rund 80 cm langen abgeflachten Rückenpanzer. Die Tiere sind cremefarben gelborange oder auch braun oder oliv gefärbt. Ihre Unterseite ist hell bis hin zu einem Weiß. Das Gewicht der Männchen variiert zwischen 80 und 110 kg und das der Weibchen zwischen 40 bis 60 kg. Damit gehören sie nach den Galapagos-Riesenschildkrüten und den Seyschellen-Risenschildkröten zu den größten Schildkröten weltweit.
Ihren Namen hat das Tier aufgrund ihrer Kehlschilde, die über der Rand des Rückenpanzers hervorragen und nach oben hin gebogen und gegabelt sind. Auch an den Hinterbeinen befindet sich ein auffälliger Sporn.

Verhalten

Da die Spornschildkröten wechselwarme Tiere sind müssen die wechselnden Temperaturen ihrer Umgebung durch ein entsprechendes Verhalten ausgleichen. Dazu suchen sie geeignete Unterschlupfmöglichkeiten, das sind bis zu 4 m tiefe und seit über 10 m lahe Höhlen im Boden, die ab einem Alter von etwa 2 Jahren mit Hilfe ihrer Vorderbeine anlegen. Oft benutzen sie aber auch die verlassenen Bauten anderer Tiere. In der kühleren Jahreszeit verlassen die Tiere morgens ihre Höhle, um sich vor der Nahrungssuche aufzuwären.

Vorkommen

Die Spornschildkröten findet man in Äthiopien, Eritrea, Mali, Süd- Mauretanien, im Niger, in Nigeria, im Senegal, im Sudan, im Tschad sowie in der Zentral Afrikanischen Republik. Die Tiere leben im trocken-heißen Grasland, in Halbwüsten, in belaubtem Buschregionen sowie im mit Akazienbäumen bestandenen Grasland.

Nahrung

Die Nahrung der Tiere besteht in der Hauptsache aus Pflanzen bzw. deren Teilen. Das sind je nach Jahreszeit frische, grüne Triebe von Sukkulenten, also von saftreichen Pflanzen. Weiterhin stehen auch Kräuter und Gräser und meisten trockene und abgestorbene Pflanzenteile auf ihrem Speiseplan Der Grund dafür ist, dass Niederschläge in ihrem Verbreitungsgebiet eher selten sind und durchaus längere Zeit ganz ausbleiben können. Aber auch Insekten Aas, Knochen und der Kot von Säugetieren wird von ihnen gefressen. Wegen des nur in geringer Menge zur Verfügung stehenden Trinkwassers, scheiden sie nur wenig Urin aus - sogar weniger als beispielsweise die kleineren europäischen Landschildkröten.

Fortpflanzung

Der Eintritt der Geschlechtsreife der Tiere ist weniger an ihr Alter, sondern vielmehr an ein bestimmtes Gewicht gebunden - in der Regel bei einem Gewicht von etwa 10 bis 15 kg. Zur Paarung suchen die Männchen intensiv Weibchen und legen dazu oft 10 bis 20 km zurück. Sobald sie ein Weibchen gefunden haben, versuchen sie durch Stöße gegen deren Panzer oder Bisse in den Kopf und die Extremitäten zu verhindern, dass es flüchtet. Dabei kann es zu erheblichen Verletzungen kommen.
Wenn das Männchen erfolgreich war, dauert die Paarung etwa 15 Minuten. Dabei stößt das Männchen laute und weithin hörbare Grunzlaute aus. Nach der Paarung legen die Weibchen nach ca. vier Wochen bis zu 40 Eier in selbst angelegte Mulden im feuchten Wurzelbereich von Buschwerk ab. Nach der Eiablage wird die Mulde verschlossen. Nach rund 120 Tagen schlüpfen dann die Jungen aus den Eiern.

Gefährdung

In der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) werden die Spornschildkröten als gefährdet und im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen vom Juli 1975 im Anhang II als bedroht gelistet.

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