Gelbwangen-Schmuckschildkröte

Kurze Übersicht

Die Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) ist eine Unterart der Nordamerikanischen Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta) aus der Gattung der Buchstaben-Schmuckschildkröten (Trachemys) und der Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae).
Sie war ursprünglich in Nordamerika beheimatet und lebt meistens im Süßwasser. Aber durch das Aussetzen hat sie sich über zahlreiche Länder verbreitet und kommt daher beispielsweise auch in Deutschland vor

Die Gattung der Buchstaben-Schmuckschildkröten (Trachemys) verfügt über folgende 16 Arten:
• Trachemys adiutrix
• Trachemys callirostris
• Trachemys decorata
• Trachemys decussata
• Trachemys dorbigni
• Trachemys emolli
• Trachemys gaigeae
• Trachemys grayi
• Trachemys nebulosa
• Trachemys ornata
• Trachemys scripta
• Trachemys stejnegeri
• Trachemys taylori
• Trachemys terrapen
• Trachemys venusta
• Trachemys yaquia

Die Art der Nordamerikanischen Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta) besitzt folgende drei Unterarten, von denen die Unterart "Trachemys scripta scripta" hier beschrieben wird:
- Trachemys scripta scripta
- Trachemys scripta elegans
- Trachemys scripta troostii

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Schildkröten (Testudinata)
Unterordnung Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)
Familie Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae)
Unterfamilie Deirochelyinae
Gattung Buchstaben-Schmuckschildkröten (Trachemys)
Art Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta)
Unterart Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch:
  • Französisch:

Aussehen, Merkmale

Die erwachsenen Weibchen der Gelbwangen-Schmuckschildkröte erreichen eine Größe bis zu 35 cm, während die Männchen mit einer Größe bis zu ca. 25 cm deutlich kleiner sind.
Bemerkenswert ist bei älteren Männchen das häufige Auftreten von Melanismus, also einer Schwarzfärbung.
An beiden Seiten des Kopfes hat diese Schildkröte eine auffällige gelbe Zeichnung auf der ansonsten grün bis oliv gefärbten Haut. Der ovale und olivgrün bis bräunlich gefärbte Rückenpanzer (Carapax) sowie die Seitenschilde besitzen einen durchgehenden gelben Streifen. Der Bauchpanzer (Plastron) ist gelb.
Im Gegensatz zu den Weibchen besitzen die Männchen stark verlängerte Vorderkrallen

Vorkommen, Lebensweise und Nahrung

Die ursprüngliche Heimat der Tiere sind folgende US-Bundesstaaten:
Alabama, Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina sowie Virginia
Dort lebt sie wenig oder gar nicht fließenden Gewässern.
Aufgrund von ausgesetzten Tieren kommt diese Schildkröte mittlerweile in einer Reihe von anderen Ländern - so auch in Deutschland - vor.
Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen die Tiere mit der Nahrungssuche und – da sie wechselwarm sind - mit dem Sonnenbaden zur Regulierung ihrer Körpertemperatur. Sobald die Temperaturen länger unter 15 °C bleiben, beginnen die Tiere damit zu überwintern.
Die Jungtiere nehmen eher tierische – meist Wirbellose - weniger pflanzliche Nahrung zu sich. Mit zunehmendem Alter wird der Anteil der pflanzlichen Nahrung jedoch zunehmend größer

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Männchen werden mit 2 bis 3 Jahren und die Weibchen mit 5 bis 8 Jahren geschlechtsreif.
Die Paarung der Tiere findet im Herbst und im Frühjahr statt. Kurz vor der Eiablage sucht das Weibchen dann eine geeignete sonnige Stelle mit sandigem Boden aus und gräbt dann eine Grube, die sie nach der Eiablage mit Erde und Pflanzenresten so gut verschließt, dass man das Gelege von der Umgebung nicht mehr unterscheiden kann. In Abhängigkeit von der Umgebung schlüpfen die Jungen nach 60 bis 100 Tagen und begeben sich sofort ins Wasser.
Das Geschlecht der Jungtiere ist von der Bruttemperatur abhängig.
So entstehen bei Temperaturen zwischen 21 und 27°C im Wesentlichen Männchen und bei 29 bis 30°C Weibchen.
Es ist nicht abschließend geklärt, ob sich die ausgesetzten Tiere auch vermehren.
Aber selbst, wenn sie sich nicht vermehren, verbleiben sie noch lange, nicht zuletzt wegen ihrer hohen Lebenserwartung von bis zu 50 Jahren, in den Gewässern, in die sie ausgeestzt wurden

Feinde, Gefährdung

Die ausgewachsenen haben praktisch keine Fressfeinde.
Gefährdet sind die Tiere jedoch - wie leider zahlreiche andere Tiere – durch die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen wozu u.a. die Verschmutzung ihrer Gewässer gehört.
Dennoch stehen die Tiere nicht auf der Roten Liste der IUCH und gelten als nicht gefährdet.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

Private Haltung

Die Haltung dieser Schildkröte ist recht aufwendig und erfordert einen hohen Sachverstand. Zudem müssen die Tiere genügend Auslauf haben, was in einer üblichen Mietwohnung kaum möglich sein dürfte.
Zudem sollte vor einer Anschaffung dieser Schildkröten ihre hohe Lebenserwartung bedacht werden.
Da sich viele private Halter mit der wachsenden Größe der Tiere immer weniger in der Lage sehen, die Tiere korrekt zu halten, werden die Tiere oft in Teiche oder Seen entsorgt.

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