Die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) gehört zur Gattung der Nachtbaumnattern (Boiga) in der Familie der Nattern (Colubridae). Diese relativ große und für den Menschen wenig giftig Schlange hat auf Guam die gesamte Vogelwelt vernichtet. Wegen Ihrer Größe verbindet sie beim Klettern häufiger die Stromleitungen mit den geerdeten Strommasten, was zu Kurzschlüssen und damit Stromausfällen führt
Kurzübersicht
Die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) gehört zur Gattung der (Boiga) in der Familie der Nattern (Colubridae). Diese relativ große und für den Menschen wenig giftig Schlange hat auf Guam die gesamte Vogelwelt vernichtet. Wegen Ihrer Größe verbindet sie beim Klettern häufiger die Stromleitungen mit den geerdeten Strommasten, was zu Kurzschlüssen und damit Stromausfällen führt
Gliederung, Taxonomie
Familie | Nattern (colubridae) |
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Unterfamilie | eigentliche Nattern (colubrinae) |
Gattung | Nachtbaumnatter (Boiga) |
Art | Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) |
Unterarten | keine |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Brown Tree Snake
- Französisch: Serpent arboricole de nuit brun
Aussehen, Merkmale
Der Kopf ist proportional zum Körper sehr breit und stark abgesetzt; der Kopf ist abgesetzt und wirkt gegen des sehr schlanken Köpers als relativ groß und breit Die Schnauze ist kurz, und die Pupillen sind typisch für nachtaktive Schuppenkriechtiere schlitzförmig.. Der Schwanz macht nur 21 % der Gesamtlänge aus und ist somit für baumbewohnende Schlangen verhältnismäßig kurz. Die Körpergröße ist zwischen den Geschlechtern stark unterschiedlich und liegt bei den Männchen auf Guam im Mittel bei 2,1 m und bei den Weibchen bei 1,5 m.
Erwähnenswert ist, dass das größte auf Guam vermessene Männchen ca. 3,1 m lang, während das längste bekannte Weibchen nur 1,9 m lang war. Das Gewicht ist aufgrund des schlanken Körperbaus vergleichsweise niedrig und beträgt etwa zwischen 1 bis 2 kg. Die Zähne sind mittellang, wobei die hintersten Zähne im Oberkiefer verlängert und haben eine Rille zur Giftübertragung. Der Begriff irregularis (= unregelmäßig) in der Artbezeichnung bezieht sich auf die teilweise sehr variable Färbung dieser Art. Normalerweise sind sie jedoch in einem einheitlichen Braunton gefärbt. Bei nicht wenigen Exemplaren gibt es eine undeutliche bis klar abgegrenzte, dunkle Bänderzeichnung. In Australien kann die Bänderung jedoch auch weiß, rot oder blau sein.
Nahrung
Die Braunen Nachtbaumnattern ernähren sich von Echsen, Fröschen, kleinen Säugetieren, Vögeln und Vogeleiern. Auf großen Inseln oder dem Festland jagen sie vor allem Säugetiere, während sie auf kleinen Inseln meist Vögel erbeuten. So haben sie auf Guam praktisch die gesamte Vogelwelt ausgerottet, nicht zuletzt, da sie hier keine natürlichen Feinde haben. Daher ernähren sie sich mittlerweile von kleinen Echsen wie z.B. Geckkos Die Braune Nachtbaumnatter sucht nachts meist in Bäumen nach Nahrung, nur selten am Boden nach Nahrung, Flinke Beutetiere, wie Geckos und Ratten, werden aus dem Hinterhalt angegriffen.
Der ebenfalls auf Guam eingeführte Rotkehlanolis gehört mittlerweile zu den wichtigsten Beutetieren, da er ohne Deckung schläft und sichnähernde Nattern nicht bemerkt. Interessant ist, dass ihr Gift beim Beutefang generell keine Rolle spielt, da kleine Beutetiere direkt geschluckt werden, und große Beutetiere erwürgt werden Wie die großen Augen andeuten, spielt die visuelle Wahrnehmung bei der Braunen Nachtbaumnatter neben dem Züngeln eine wichtige Rolle bei der Jagd
Vorkommen
Man findet die Schlange in Papua Neu Guinea, Australien (New South Wales, Northern Territory, Queensland, Western Australia), in Guam (eingeschleppt), den Salomonen und auf den Caroline Islands (Pohnpei, Chuuk) Nach Guam gelangten die ersten Exemplare etwa Mitte der 1940er-Jahre als blinde Passagiere in einem militärischen Frachttransport. Im Schutz der Wälder und der Dunkelheit breitete sich die Art anfangs nahezu unbemerkt aus. Die Schlange bevorzugt feucht-warme Wälder und Regenwälder. Seltener findet man sie in Gras- und Buschlandschaften vor. In Australien dringt die Schlange weder ins Landesinnere noch nach Westen vor, da es dort zu trocken und zu heiß ist. Die südlichste Grenze der Verbreitung in Australien liegt bei Sydney.. In Neuguinea kommt sie bis in Höhen von etwa 1.370 m vor.
Gift
Die Braune Nachtbaumnatter ist giftig, wobei ihre Zähne im hinteren Bereich des Oberkiefers vergrößert sind und mit Hilfe einer Rinne mit dem Gift aus den Giftdrüsen versehen werden. Die Schlange gilt als aggressiv und beißt bei Bedrohung oft ohne Warnung zu Das Gift ist neurotoxisch, das beim Menschen zu leichten Lähmungen und zu einer Ptosis führen kann. Unter einer Ptosis versteht man das vollständige oder teilweise Herabhängen eines oder beider oberen Augenlider. Aber meist kommt es nur zu lokalen Symptomen an der Bissstelle mit einer Schwellung und Schmerzen. Todesfälle sind nicht bekannt.
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