Australischer Kupferkopf

Allgemeine Übersicht

Die Kupferköpfe (Austrelaps) sind eine nur in Australien beheimatete Gattung giftiger Schlangen, die kaum mit den amerikanischen Kupferköpfen verwandt sind. Das Gift der Australischen Kupferköpfe beinhaltet neben Nervengiften (Neurotoxinen) auch gewebe- und blutzersetzende Anteile. Die Schlangen gelten normalerweise als wenig aggressiv und fliehen bei einer Störung. Kommt es jedoch zu einem Biss, injizieren die Schlangen so große Mengen Gift, die ausreichend sind, einen erwachsenen Menschen - ohne dem Einsatz eines Antiserums - zu töten. Von der Gattung Austrelaps gibt es folgende drei Arten, die alle keine Unterarten besitzen:
- Zwergkupferkopf (Austrelaps labialis)
- Hochlandkupferkopf (Austrelaps ramsayi)
- Tieflandkupferkopf (Austrelaps superbus)

Hinweis
Wir beschreiben in diesem Beitrag alle drei Arten.

Gliederung, Taxonomie

Überfamilie Nattern- und Vipernartige (Colubroidea)
Familie Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie Hydrophiinae
Gattung Australische Kupferköpfe (Austrelaps)
Arten 1. Zwergkupferkopf (Austrelaps labialis)
2. Hochlandkupferkopf (Austrelaps ramsayi)
3. Tieflandkupferkopf (Austrelaps superbus)


Englische Bezeichnungen:
Zwergkupferkopf: Pygmy Copperhead
Hochlandkupferkopf: Highlands Copperhead
Tieflandkupferkopf: Lowlands Copperhead

Aussehen, Merkmale

Zwergkupferkopf
Der Zwergkupferkopf erreicht im Mittel eine Länge von ca. 50 cm – selten über 80 cm.
Wie alle Kupferköpfe variiert die Farbe der Zwergkupferköpfe von gelb, rotbraun und kupferfarben, grau und bis hin zu schwarz. Die Schlangen sind unauffällig und verstecken sich u.a. unter Laub oder Heuhaufen.
Bei einer Bedrohung warnen die Kuperköpfe mit einem lauten Zischen. Der Zwergkupferkopf verteidigt sich selten und flüchtet eher ansonsten werden meistens Scheinattacken durchgeführt, wobei die Schlange mit geschlossenem Maul in Richtung des Angreifers hochschnellt. Ein Biss erfolgt in der Regel nicht.

Hochlandkupferkopf
Der Hochlandkupferkopf kann eine Länge von rund 120 cm erreichen, in der Regel sind die Tiere jedoch kleiner. Auf dem Rücken sind die Tiere mittel- oder dunkelbraun gefärbt. Der cremig-gelbe Bauch besitzt rötliche Einfärbungen.

Tieflandkupferkopf
Die tagaktiven Tiere können eine Länge bis zu 170 cm erreichen – bei einer mittleren Größe von etwa 100 cm. Die Tiere sind kupferfarben, mittelbraun, grau, schwarz oder auch rötlich gefärbt..

Nahrung

Die Nahrung der Gattung der Kupferköpfe besteht vor allem aus Fröschen, Eidechsen aber auch aus kleinen Säugern. Mit Ausnahme des Zwergkupferkopfes fressen sie auch Vertreter Ihre eigenen Gattung bzw. Arten.

Vorkommen

Zwergkupferkopf
Der Zwergkupferkopf kommt in South Australia und dort besonders auf Kangaroo Island (Känguru-Insel) vor.

Hochlandkupferkopf
Der Hochlandkupferkopf kommt in New South Wales und Victoria vor.
Die Schlange lebt hier in bergigen Heidegebieten, Wäldern sowie Sklerophyllwäldern und zwar in der Nähe von Gewässern und sumpfigen Gebieten mit dichten Büschen.

Tieflandkupferkopf
Den Tieflandkupferkopf findet man in New South Wales, South Australia, Tasmanien, sowie in Victoria. Diese Schlange bevorzugt Gebiete mit niedriger Vegetation in der Nähe von Gewässern, wo sie ihre Beute findet.

Gift und Giftwirkung

Das Gift aller drei Arten ist im Großen und Ganzen vergleichbar, daher wird hier eine Übersicht vorgestellt, die im Prinzip für alle drei Arten gültig ist. In dem Gift sind Nervengifte (Neurotoxine), (Myotoxine) sowie gerinnungshemmende Substanzen enthalten. Die Neurotoxine des Tieflandkupferkopfes enthält z.B. Substanzen, die an den Postsynapsen wirksam werden. In der Regel führt ein Biss zu keinem tödlichen Ausgang. Aber dennoch muss jeder Biss als lebensgefährlich angesehen werden. An der Bissstelle kommt es kaum zu Schmerzen und Schwellungen. Neurologische Effekte können, müssen aber nicht auftreten. Allgemeine Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in der Bauchregion, Durchfall, Krämpfe sowie Kreislaufstörungen bis hin zu einem Kollaps.

Fortplanzung

Die Fortpflanzung ist bei allen drei Arten vergleichbar Die Schlangen sind eierlegend und legen zwischen etwa 10 bis 30 Eier.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:
• unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden,
ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
• die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
• alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt,
was in Australien gut geregelt ist
• darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen,
Lähmungen oder auch eine Augenstarre
• die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol oder Kaffee
• sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung
erhalten bzw. verlängert werden
• das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung,
da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
• auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen.
Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden
und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
Achtung
Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist im Busch, wo es längere Zeit dauern kann bis Hilfe eintrifft bei einem Biss dieser Schlangengattung sinnvoll sein. Australien verfügt über ein hervorragendes Rettungs- und Betreuungssystem
Bei Atemstörungen wird der Patient in der Klinik beatmet. Es gibt ein Antivenin, das bei allen drei Arten wirksam ist.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden großen österreichischen Schlangenfarm zusammen.
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern, Mambas und Taipane - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.
Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - (0)676 - 3747 807
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse: www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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