Termiten

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Taxonomie

Termiten (Isoptera) sind eine Ordnung aus der Klasse der Insekten.
In Europa leben etwa 10 verschiedene Termitenarten.
Die etwas weniger als 3.000 verschiedenen Termitenarten werden heutzutage in folgende Familien mit ihren Gattungen untergliedert:

  • Archotermopsidae besteht aus 3 Gattungen und 11 Arten
  • Hodotermitidae besteht aus 3 Gattungen und 19 Arten
  • Kalotermitidae besteht aus 21 Gattungen und 449 Arten
  • Mastotermitidae besteht aus 1 Gattung und 1 Art (Mastotermes darwiniensis)
  • Rhinotermitidae besteht aus 12 Gattungen, 316 Arten
  • Serritermitidae besteht aus 2 Gattungen, 3 Arten
  • Stolotermitidae besteht aus 2 Gattungen und 10 Arten
  • Stylotermitidae besteht aus 1 Gattung, 43 Arten
  • Termitidae besteht aus 8 Unterfamilien, 247 Gattungen und 2026 Arten

Die meisten Arten besitzen einen weißen oder weiß-gelbliche Körper und werden - je nach Art - zwischen 2 bis 20 mm lang.

Beschreibung der Tiere

Ihre Nahrung besteht bevorzugt aus organischem Material wie Holz, Humus oder Gras.
Als Zellulosefresser sind sie gefürchtete Schädlinge an den hölzernen Teilen von Gebäuden.
Ein von Termiten befallenes Holzhaus ist meist nicht mehr zu retten

Zahlreiche Arten findet man in den Tropenwäldern und Savannen von Afrika, Südamerika und dem fernen Osten, wobei sie vor allem in allen in den wärmeren Regionen bis etwa zum 40ten nördlichen und südlichen Breitengrad zu finden sind.
In Deutschland kommt keine der zehn europäischen Termitenarten vor.
Eine Ausnahme bilden eingeschleppte Arten, die sich hier und dort dauerhaft angesiedelt haben, wie beispielsweise im Hamburger Hafen, die in den 1930er Jahren in Bauholz entdeckt wurden.
Dabei handelt es sich um die südeuropäische Art Reticulitermes lucifugus aus der Familie Rhinotermitidae

Termitennester werden meist innerhalb von totem Holz angelegt, bei den Mastotermitidae und Termopsidae in teilweise zersetztem, verrottendem Holz, bei den Kalotermitidae in unzersetztem, hartem Holz. Mastotermes erweitert sein Nest später oft ins Erdreich.
Die meisten Rhinotermitidae, besonders auch die in gemäßigten Breiten vorkommenden Gattungen Reticulitermes und Coptotermes, bauen unterirdische Erdnester.
Die Art Serritermitide Serritermes baut Nester ausschließlich in die Außenwand der Nester anderer Termitenarten.
Sowohl Baumnester als auch die spektakulären Termitenhügel tropischer Wälder und Savannen stammen von Termitidae-Arten.
Baumnester kommen bei zahlreichen Gattungen vor, unter anderem bei Termes und Nasutitermes.
Die Nester sind in der Regel über tunnelartige Galerien am Baumstamm mit dem Erdboden verbunden.
Die Baumnester und Galerien bestehen aus einer Masse aus zerkautem Holz.
Sie besitzen meist in der Mitte eine besonders dickwandige Zelle für die Geschlechtstiere.
Die großen Termitenhügel bestehen hauptsächlich aus ausgegrabener, mit Speichel vermischter Erde und besitzen große Festigkeit. Sie enthalten zahlreiche Zellen und Gänge, von denen erstere als Wiegen für die Brut, letztere zur Kommunikation zwischen allen Teilen des Baues dienen.
Die afrikanischen Arten Macrotermes belliciosus bzw. Macrotermes natalensis und die australische Art Nasutitermes triodiae bauen fast gleich aussehende, große Termitenhügel mit Türmchen und Spitzen, die mehr als 8 m hoch werden können.
Der Bau breitet sich unter dem Hügel in der Regel unterirdisch weiter aus.
Ein solcher Bau kann von zwei bis drei Millionen Tieren bevölkert werden.
Aber typischerweise sind die Hügel kleiner und enthalten etwa 10.000 bis 200.000 Tiere

Termitenstaat in Brasilien

Im Jahr 2018 wurde in der dünn besiedelten Savanne von Caatinga in Brasilien ein Termitenstaat auf einer Fläche von rund 230.000 km² entdeckt. Oberhalb diese unterirdischen Staates befinden sich etwa 200 Millionen 2,5 bis 3 m hohe und etwa 9 m breite Termitenhügel, denen man bis zu ihrer zufälligen Entdeckung durch den britischen Insektenforscher Stephan J. Martin im Jahr 2018 jedoch keine größere Beachtung geschenkt hatte. Einige dieser Hügel stammen aus einer Zeit etwa 2.000 Jahre vor Christus

Die Caatinga liegt im Nordosten von Brasilien und ersteckt sich über folgende Bundesstaten:
Alagoas, Bahia, Ceará, Paraíba, Pernambuco, Piauí, Rio Grande do Norte sowie Sergipe.

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