Warschau: Bekannte Personen

Fryderyk Chopin (1810-1849)
Komponist. Chopin studierte am Warschauer Konservatorium Klavier und Komposition. Er gilt als Polens bedeutendster Pianist und Komponist. Nach seinem Tod wurde sein Herz nach Warschau zurück gebracht und in der Heiligkreuzkirche beigesetzt.

Agnieszka Holland (1948)
Regisseurin. Holland wurde international mit dem Film "Bittere Ernte" (1985) bekannt. Einen Golden Globe erhielt sie für ihren Film "Hitlerjunge Salomon" (1990)

Jarosław Kaczyński (1949)
Politiker. Der Zwillingsbruder von Lech Kaczyński ist Vorsitzender der nationalkonservativen Partei PiS.
Von Juli 2006 bis 2007 war er Ministerpräsident von Polen. Danach hatte er keine offiziellen Änter inne.
Aber er ist seit 2003 Chef der Regierungspartei PiS (Prawo i Sprawiedliwość).

Lech Aleksander Kaczyński (1949-2010)
Kaczyński war vom 23. Dezember 2005 bis zu seinem Tod am 10. April 2010 der vierte Präsident der Dritten Polnischen Republik. Er starb zusammen mit seiner Frau Maria auf dem Weg zu einer Gedenkdeier in Katyn beim Absturz seiner Maschine kurz vor dem Flughafen von Smolensk in Russland. Er hat einen Zwillingsbruder - Jarosław Kaczyński - der von 2006 bis 2007 Ministerpräsident des Landes war. Die Zwillingsbrüder sind die Söhne von Rajmund Kaczyński, der am Warschauer Aufstand teilgenommen hatte. Lech Kaczyński und seine Frau wurden am 18. April in Gegenwart zahlreicher Staats- und Regierungschefs in der Wawel-Kathedrale in Krakau - der Krönungs- und Grabstätte zahlreicher polnischer Könige und anderer bedeutender Persönlichkeiten - beigesetzt.

Maria Skłodowska-Curie (1867-1934)
Zweifache Nobelpreisträgerin. Marie Skłodowska-Curie wurde am 7. November 1867 in Warschau, das seinerzeit zu Russland gehört hatte, geboren. Sie wuchs hier auf. Da Frauen hier nicht studieren konnten, zog sie nach Paris, wo sie Ende 1891 ein Studium an der Sorbonne erfolgreich Physik und Mathematik begonnen hatte. Anschließend hatte sie die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen untersucht und dafür die noch heute übliche Bezeichnung "radioaktiv“ geprägt. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie (1859-1906) hatte sie 1898 zudem die chemischen Elemente Polonium und Radium entdeckt. Sie hatte 1903 zusammen mit ihrem Mann den Nobelpreis für Physik und 1911 allein den für Chemie verliehen bekommen. Neben Linus Pauling ist sie die einzige Person, die bisher den Nobelpreis für zwei unterschiedliche Fachgebiete erhalten hatte.
Sie war am 4. Juli 1934 bei Passy – einer Gemeinde im Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes – verstorben.

Irena Sendler (1910-2008)
Irena Sendler hatte während des Zweiten Weltkrieg 2.500 jüdischen Kindern das Leben gerettet. Sie ist am 12. Mai 2008 im Alter von 98 Jahren in Warschau gestorben. Sendler hatte sich vor dem Krieg als Sozialarbeiterin um jüdische Familien in Warschau gekümmert. Ab dem Herbst 1940 half sie den Menschen in dem von den Nazis errichteten Warschauer Ghetto, indem sie ihnen Nahrung, Kleidung und Medikamente brachte. Als polnischer Krankenschwester hatte sie Zutritt zum Ghetto. Als Mitglied einer polnischen Widerstandsgruppe schaffte sie dabei jüdische Kinder aus dem Ghetto - die sie unter ihrem Mantel oder in Koffern versteckte und dann von der Feuerwehr sowie der Müllabfuhr heraus transportiert wurden. Sendler sorgte dafür, dass die Kinder danach in katholischen Familien, Klöstern oder Heimen untergebracht wurden. Die Namen der Kinder schrieb sie auf Papier und versteckte sie im Hof ihres Nachbarn, um so eine spätere Rückkehr zu den Familien zu ermöglichen. Im Oktober 1943 wurde sie jedoch von der Gestapo verhaftet. Trotz schlimmer Folter gab sie die Namen der geretteten Kinder nicht preis. Nach dem Todesurteil gegen sie wurde sie jedoch mit Hilfe eines vom Widerstand bestochenen Wehrmachtsoffiziers gerettet. Im Jahr 2007 wurde sie für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
In dem Warschauer Ghetto waren ca. 500.000 Juden von den Nazis zusammengepfercht worden. Im Sommer 1942 wurden etwa 300.000 von ihnen ins NS-Vernichtungslager Treblinka gebracht und dort vergast.

Władysław Szpilman (1911-2000)
Pianist, Komponist und Schriftsteller. In den 1930er Jahren studierte Szpilman Klavier an der Warschauer Chopin-Musikschule und der Berliner Akademie der Künste. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach war er Pianist beim Polnischen Rundfunk. Als die Stadt angegriffen und die Sendung unterbrochen werden musste, wurde spielte gerade Chopin. Szpilman überlebte im Gegensatz zu seinen Eltern das Warschauer Ghetto. 2001 wurde seine Autobiographie von Roman Polański mit dem Film "Der Pianist" verfilmt.

Zygmunt III Waza (1566-1632)
Ehemaliger König von Polen und von Schweden. Unter diesem König wurde 1596 die Hauptstadt von Krakau nach Warschau verlegt. Auf dem Schlossplatz befindet sich die Sigismundsäule zu Ehren des Königs, eins der Wahrzeichen Warschaus.

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