Venedig: Besonderheiten, Feste, Veranstaltungen

Inhaltsverzeichnis

Besonderheiten der Stadt

Die Gondeln
Wirklich einmalig in Venedig sind die 11 Meter langen Gondeln mit ihren weit aufgebogenen Ausläufern. Sie sind die Hauptverkehrsmittel der Lagunenstadt und wurden zum ersten Mal im 11. Jahrhundert erwähnt. Bedient werden sie über die weltberühmten "Gondoliere", die auf dem Heckschnabel stehen und die wuchtigen Fahrzeuge galant durch jeden noch so engen Kanal gleiten lassen. Für einen kleinen Obolus singen sie wie in alten Zeiten. Früher galt eine Gondel noch als Statussymbol adliger Familien, die sich in der Ausstattung und der Gestaltung der Gondeln gegenseitig zu übertreffen suchten. Im Jahre 1562 indes erließ der Senat, mit kirchlicher Unterstützung, ein Aufwandsgesetz, das eine einheitliche schwarze Farbe vorschrieb und dergestalt dem Statuskampf ein Ende machte. Zurzeit werden die Gondeln in den vier Gondelwerften und einigen kleineren Spezialwerkstätten Venedigs entworfen.
Mitte August 2010 bestand die erste Frau alle theoretischen und praktischen Prüfungen zum Führen einer Gondel und ist damit nach ca. 9 Jahrhunderten die erste weibliche "Gondoliera".

Die sinkende Stadt
Die Serenissima ist sehr oft vom so genannten "Aqua Alta", vom Hochwasser also, bedroht, welches im Herbst und im frühen Frühling aufkommt und insbesondere die Piazza San Marco unter Wasser stehen lässt. Dieses wird durch Stürme hervorgerufen, die das Wasser der Adria in die Stadt tragen. Experten haben beobachtet, dass der heutige Meeresspiegel der Lagune um etwa 23 cm höher liegt als er es noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts tat. Ein technisch sehr aufwendiges Schleusensystem an den Einfahrten zur Stadt soll 2011 fertig gestellt sein; es handelt sich dabei um das von der Berlusconi-Regierung angestoßene MOSE-Projekt: Es soll vor dem eindringenden Wasser schützen. MOSE bedeutet "modulo sperimentale elettromeccanico" und beinhaltet die Konstruktion von fast 80 Schleusentoren, die auf dem Meeresboden liegen und ab einem bestimmten Wasserstand durch Kompressions-Luft aufgerichtet werden.

Karneval in Venedig (Februar)
Der Karneval von Venedig gilt als eines der berühmtesten Festivitäten weltweit und wurde zuerst im Jahre 1094 veranstaltet. Anlass war das Feiern des Frühlings, der sich nach einem langen Winter einstellte. Bis in das Jahr 1797 lebte er fort, doch nun wurde er von Napoléon Bonaparte verboten; erst 1979 erlebte Venedigs größtes und berühmtestes Ereignis eine Renaissance. Seine bunte Mischung aus Tradition, Kunst, Geschichte und Kultur hat schon immer Besucher aus Teilen der Welt zum Karneval in Venedig gezogen. Beginn ist der Sonntag, 10 Tage vor der Fastenzeit: Überall sind Schaubühnen zu sehen mit Pantomimenvorführungen und Konzerten.

Feste und Veranstaltungen

Biennale die Venezia
Eine der wichtigsten internationalen Kunstausstellungen findet alle zwei Jahre zwischen Juni und November in Venedig statt und wird in die Bereiche Musik, Tanz, Kunst, Theater, Architektur und Film aufgeteilt. Hauptaustragungsort sind die im Stadtteil Castello gelegenen Giardini: Dort stellen sich 28 Länder in eigenen Pavillons vor, und die anderen Teilnehmer verteilen sich in angemieteten Gebäuden über die Stadt. Die Biennale gibt es seit 1895. Interessant zu erwähnen ist die Tatsache, dass den Venezianern der Besuch dieser Ausstellung verboten wurde, da sie dort ein Gemälde mit einer sich lasziv rekelnden Frau zu Gesicht bekommen hätten.

Festa della Salute (21. November)
An jedem 21. November wird eine Schiffsbrücke von der Santa Maria del Giglio über den Kanal hin zur Santa Maria della Salute errichtet, um an die wundersame Rettung vor der Pest im 17. Jahrhundert durch die Jungfrau Maria zu erinnern. Die Kirche Santa Maria della Salute war vom Dogen errichtet worden, um die Rettung vor der Pest zu erflehen. Das Fest ist mit starken religiösen Gefühlen verbunden: Tausende von Venezianern besuchen den Hauptaltar der Kirche della Salute, um ihren Dank auszudrücken.

Karneval in Venedig (Februar)
Der Karneval von Venedig gilt als eines der berühmtesten Festivitäten weltweit und wurde zuerst im Jahre 1094 veranstaltet. Anlass war das Feiern des Frühlings, der sich nach einem langen Winter einstellte. Bis in das Jahr 1797 lebte er fort, doch nun wurde er von Napoléon Bonaparte verboten; erst 1979 erlebte Venedigs größtes und berühmtestes Ereignis eine Renaissance. Seine bunte Mischung aus Tradition, Kunst, Geschichte und Kultur hat schon immer Besucher aus Teilen der Welt zum Karneval in Venedig gezogen. Beginn ist der Sonntag, 10 Tage vor der Fastenzeit: Überall sind Schaubühnen zu sehen mit Pantomimenvorführungen und Konzerten.

Filmfestspiele von Venedig (August/September)
Diese Festspiele fanden das erste Mal im Jahre 1932 statt; sie gelten mithin als das älteste und als eines der bedeutendsten Filmfestivals weltweit - neben der Berlinale und den Filmfestspielen in Cannes.

Redentore (Juli)
Dieses Fest ist wegen seines spektakulären Abendfeuerwerks eine wahre Touristenattraktion. Es fällt auf jeden dritten Sonntag im Monat Juli. An diesem Tage wird die Messe durch den Patriarchen von Venedig gelesen, und anschließend findet eine religiöse Prozession statt.

Regatta Venezia (April - September)
Jedes Jahr findet vom April bis zum September in Venedig und der gesamten Lagune die Zeit der Booterennen statt mit mehr als 120 Regattas. Viele dieser Rennen sind spontan, während elf indes von der Stadt Venedig mit der Hilfe von "Rowers' Association and Co-ordination of the Rowing Clubs" organisiert werden. Viele der Regatten gehen einher mit traditionellen Feierlichkeiten.

Regatta Storica
Diese Veranstaltung ist sowohl eine wunderbare Präsentation einer besonderen Zeit Venedigs als zusätzlich auch eine Bootsregatta.
Der historische Teil der Veranstaltung - in Form eines großen Schiffskorsos - soll an die eizige Königin von Venedig - Caterina Cornaro - erinnern. Caterina entstammte einer sehr reichen Patrizierfamilie Venedigs und wurde mit dem damaligen König von Zypern verheiratet, der in großen Geldnöten steckte. Nach dem Tod ihres Mannes regierte sie einige Jahre als Königin von Zypern, bis sie im Jahr 1489 von dem venezianischen Dogen Agostino Barbarigo gezwungen wurde, Zypern an Venedig abzutreten.
Bei der Regatta Storica (historische Regatta) sitzt die "Königin" mit dem "Dogen" und anderen Edelleuten in historischen Kostümen in einem prächtigen Ruderboot und wird über den Canal grande gerudert.
Der Schiffskorso endet am Palazzo Foscari, wo auch in Gegenwart der geladenen Prominenz die Siegerehrung der anschließenden Bootsrennen stattfindet. Die Ruderboote werden in Form des "Voga alla Veneta" bewegt. Hierbei stehen die Ruderer so wie die Gondoliere in ihren Gondeln.

Die Bootsrennen werden von Jugendlichen der Stadt zwischen 9 und 14 Jahren eröffnet. Ihnen folgt das Rennen der Frauen - in Booten mit der Bezeichnung Mascareta. Der Name stammt wahrscheinlich von den früheren Prostituierten, die maskiert mit Booten zu ihren Kunden fuhren. Den Höhepunkt und Abschluss der Rennen bilden die Männer in ihren Gondolinis - Boote, die 1825 speziell für diese Regatta entwickelt wurden und kleiner und leichter als die traditionellen Gondeln sind. Der Startpunkt für alle Regatten sind die Giardini, die von der Biennale her bekannten "Gärten". Von hier führt die Strecke über den Canal grande bis zum Bahnhof und von hier zurück zum Ziel dem Palazzo Foscari.
Die Regatta findet jährlich am Nachmittag des ersten Sonntags im September statt.

Neuen Kommentar hinzufügen