Stettin: Sonstige Personen

Julius Cosmar (1820–1899)
Julius Cosmar wurde am 17. Juni 1820 in Stettin geboren. Gutsbesitzer und Wohltäter der Stadt Gotha in Thüringen.
Er war Besitzer des Erbpachtgutes Workallen im Kreis Mohrungen in Ostpreußen. Im Jahr 1893 war er mit seiner Frau Katharine nach Gotha gezogen und entwickelte sich hier zu einem bedeutendenWohltäter der Stadt.
So überwiesen sie der Stadt einen Betrag von 700.000 Goldmark und das Herzogliche Museum Gotha erhielt seine Kunstsammlung.
Er verstarb am 21. Juli 1899 in Gotha.

Ferdinand Didier (1801–1867)
Ferdinand Didier wurde am 1801 in Stettin geboren, seine Vorfahren waren französische Hugenotten, die nach Preußen geflüchtet waren.
Er war Fabrikant und gehörte zu den Mitbegründern der Stettiner Chamottefabrik F. Didier.
Im Jahr 1834 hatte er vom preußischen Staat eine Ziegelei und Kalkbrennerei in der Nähe von Stettin erworben.
Hier entdeckte 1849 Vorkommen von Quarzkies und Quarzsand, die er zur Herstellung feuerfester Materialien, so genannter Schamotte (Chamotte) verwendet wurden und noch werden.
Didier verstarb 1887 in seiner Geburtsstadt Stettin.

Wolfgang Diewerge (1906-1977)
Wolfgang Diewerge wurde am 12. Januar 1906 in Stettin geboren
Er war ein fanatischer Propagandist im "Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda", das von Joseph Goebbels geleitet wurde. Sein Spezialgebiet war die antisemitische Propaganda.
Eine besonders üble Rolle spielte er bei der Vorbereitung des Prozesses gegen Herschel Grynszpan, der am 9. November ein Attentat auf den Botschaftssekretär Ernst Eduard vom Rath in Paris verübt hatte.
Durch den Einmarsch der Deutschen war der polnische Jude Herschel Grynszpan den Nazis in die Hände gefallen.
Es kam jedoch zu keinem Prozess, stattdessen wurde er von den Nazis ermordet.
Wie bei vielen Nazis üblich, versuchte er nach 1945 in der späteren Bundesrepublik Fuß zu fassen - in diesem Fall in der FDP. Das wurde jedoch von den britischen Besatzungsbehörden vereitelt.
1966 wurde er wegen seiner eidesstattlichen Aussagen über den von den Nationalsozialisten geplanten Grynszpan-Prozess wegen Meineids verurteilt. Aber er kam dennochals Geschäftsführer zweier Vereine unter, die in die Flick-Spendenaffäre verwickelt waren
Er verstarb am 4. Dezember 1977 in Essen

Hans Flemming (1886–1935)
Hans Flemming wude am Hans Curt Flemming wurde am 30. November 1886 in Stettin geboren. Er war ein Luftschiffer und Luftschiffskommandant
Nach dem Abitur am Schiller-Realgymnasium in Stettin arbeitete er hier ein halbes Jahr auf der Nüscke-Werft. Danach trat er 1907 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein, wo er 1910 zum Leutnant zur See und 1913 zum Oberleutnant zur See befördert wurde. Es sei erwähnt, dass er auf dem Kleinen Kreuzer "Stettin“ an der Skagerrakschlacht teilgenommen hatte.
Anschließend kam er an die Flugschule in Nordholz in Niedersachsen. Hier erlangte Flemming die Lizenz als Führer eines Luftschiffes und 1917 die als Luftschiffkommandant, was kurz darauf mit seiner Beförderung zum Kapitänleutnant (hauptmann) verbunden war. Während des Krieges befehligte er mehrere Luftschiffe.
1928 war er einer der Kommandanten des „Grafen Zeppelin“, die in 112 h über eine Strecke von 9930 km nach Amerika flog.
Mit dem Luftschiff unternahm er insgesamt 555 Fahrten.
Er verstarb am 15. Februar 1935 in Weingarten im heutigen Baden-Württemberg nach einer Darmoperation.

Fritz Gerlich (1883–1934)
Carl Albert Fritz Michael Gerlich wurde am 15. Februar 1883 in Stettin als Sohn eines Fischgroßhändlers geboren.
Er war ein als Journalist und Archivar tätig und war einer der wichtigsten Vertreter des publizistischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
E begann nach seinem Abitur 1902 mit einem Mathematik- und Physikstudium an der Universität Leipzig und ab 1903 Geschichte und Anthropologie an der Universität München, wo er 1907 seinen Doktor machte.
Obwohl er ursprünglich eher national eingestellt war, wandelte er sich nach Hitlers March auf die Feldherrenhalle im Jahr 1923 zu einem enggierten Kritiker von Hitler und seiner NSDAP.
Nach der Machtergreifung wurde er am 9. März 1933 in den Redaktionsräumen des "Geraden Wegs" von einem SA-Anghörigen schwer misshandelt misshandelt und kam anschließen für ca.16 Monate in München in so genannte Schutzhaft.
Am 30. Juni 1934 wurde er ins KZ Dachau verlegt und dort noch am gleichen Tag erschossen.

Theodor Goltdammer (1801–1872)
Theodor Herrmann Goltdammer wurde am 5. Januar 1801 in Stettin geboren.
Er war als Verwaltungsjurist und Richter tätig.
Nach seinem Abitur in Stetin studierte er in Berlin und Heidelberg Jura. Er war im Dienst der preußischen Justiz in verschiedenen Provinzen tätig.
Von 1834 bis 1838 war er Direktor des Kreisgerichts in Köslin, ab 1839 war er Richter am Appellationsgericht in Frankfurt/Oder. 1841 wurde er Richter am Berliner Kammergericht und 1852 dann Richter am Preußischen Obertribunal.
Goltdammer begründete im Jahr 1853 die Fachzeitschrift "Archiv für Preußisches Strafrecht", die unter "Goltdammer’s Archiv für Strafrecht" noch heutzutage erscheint.
Er verstarb am 5. Januar 1872 in Berlin.

Aneta Beata Kręglicka (geb. 1965)
Aneta Beata Kręglicka wurde am 23. März 1965 in Stettin geboren. Nach dem Abitur studierte sie in Danzig Betriebswirtschaftslehre.
Am 22. November 1989 war sie in Hongkong zur Miss World gekürt worden.
Nach dem Titelgewin eröffnete sie ein Public Relations-Unternehmen. Sie ist mit dem polnischen Regisseur Maciej Żak verheiratet.

Wilhelm Kunstmann (1844-1934)
Wilhelm Kunstmann wurde am 17. Dezember 1844 in Stettin geboren. Er war ein Reeder jüdischer Herkunft und hatte das Unternehmen W. Kunstmann in Stettin gegründet, das sich zeitweise zur größten Reederei in ganz Preußen entwickelt hatte.
Er verstarb am 25. März 1934 in seiner Geburtsstadt Stettin.
Nach seinem Tod hatte sein Sohn Arthur Kunstmann das Unternehmen übernommen. Aber Anfang 1936 musste er wegen seiner jüdischen Herkunft die Reederei an die Emdener Reederei Johs. Fritzen & Sohn aus Emden verkaufen, während er selber nach London emigrierte.

Carl Magnus von Lagerström (1691-1759)
Carl Magnus von Lagerström wurde am 16. Dezember 1691 in Stettin als Sohn des schwedisch-pommerschen Kanzler Magnus Gabriel Laurin und Helena Engelcrona geboren.
E war Direktor der Schwedischen Ostindien-Kompanie.
Nach seinem Studium in Rostock, Greifswald, Wittenberg und Jena übernahm er 1712 das Amt eines Generalregierungssekretärs in Stettin. Ein Jahr später wechselte er von Stettin nach Stralsund, wo er bis 1721 als Hofrat tätig war. Danach ging er nach Stockholm, wo er 1725 in einer Druckerei tätig war. Ein weiterer Wechsel erfolgte 1731 als er nach Göteborg ging und dort einige Jahre als Buchhalter und Schatzmeister der neugegründeten Schwedischen Ostindien-Kompanie tätig war.
Nach einigen Reisen wurde er 1746 Direktor der Schwedischen Ostindien-Kompanie.
Magnus von Lagerström verstarb am 5. Juli 1759 in Göteborg in Schweden.

Hugo Lemcke (1835-1925)
Historiker, Heimatkundler. Hugo Lemcke wurde am 5. Dezember 1835 in Pasewalk in geboren. Von 1845 bis 1849 besuchte er in Pasewalk die Höhere Bürgerschule, von 1850 bis 1855 in Stettin das Vereinigte Königliche und Stadt-Gymnasium. Anschließend studierte er klassische Philologie, Germanistik und Geschichte an der Universität Leipzig, der Universität Bonn und der Universität Greifswald. Nach Beendigung seines Studiums war er von 1858 bis 1860 Lehrer an der Bürgerschule in Bütow im heutigen Bytów in der polnischen Woiwodschaft Pommern, und war anschließend als Hilfslehrer und ab 1861 als Lehrer am Vereinigten Königlichen und Stadt-Gymnasium in Stettin tätig - seiner alten Schule. 1873 wechselte er als Oberlehrer an das Marienstiftsgymnasium in Stettin. 1877 erhielt er den Titel eines Gymnasialprofessors. 1881 wurde er Direktor des Stadtgymnasiums, wo er 1906 er in den Ruhestand verabschiedet wurde. Lemcke hatte sich stets mit der Geschichte Pommerns befasst. So war er zwischen 1873 bis 1925 Vorsitzender der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde, der er 1868 beigetreten war.. Er war am 8. August 1925 in Stettin verstorben. Seine letzte Ruhestätte befindet sich zusammen mit der seiner Frau auf dem Hauptfriedhof von Stettin

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