Stettin: Musiker, Sänger und Komponisten

Johannes Theodor Baargeld (1892–1927)
Johannes Theodor Baargeld wurde am 9. Oktober 1892 in Stettin geboren. Baargeld hatte Jura in Oxford und Bonn studiert und kämpfte während des Ersten Weltkriegs als Leutnant der Reserve.
Nach dem Krieg war er Mitglied der 1917 gegründeten Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD).
Er war zusammen mit Max Ernst Begründer der Kölner Dada-Gruppe. Er war Maler, Grafker und Publizist des Dadaismus.
Baargeld verunglückte am 18. August 1927 beim Bergsteigen am Mont Blanc

Marek Biliński (geb. 1953)
Marek Biliński wurde am 17. Mai 1953 in Stettin geboren. Er ist ein Komponist und Multi-Instrumentalist tätig und ist mittlerweile bei der elektronischen Instrumentalmusik sowie der Filmmusik bekannt und populär
Nach dem Abschluss seines Studiums als Kontrabassist an der Musikakademie in Posen nahm er als Keyboarder mit der polnischen Rockgruppe Bank ein Album auf.
Sein erfolgreichstes Elektronik-Album kam jedoch 1983 mit "Ogród Króla świtu" auf den Markt
Später gab er Live-Konzerte sowohl in Polen wie auch in Berlin und Hamburg.
Neben Elektronischer Musik komponiert Biliński Hintergrundmusik zu zahlreichen Fernsehsendungen - vorwiegend in Polen.

Eberhard Blum (1940–2013)
Eberhard Blum wurde am 14. Februar 1940 in Stettin geboren.
Er war ein bedeutender Flötist.
Nach seinem Abitur in Stralsund, wo er aufgewachsen war, begann er in Rostock, Musik zu studieren.
Er setzte das Studium nach seinem Wechsel nach Westberlin 1960 fort und studierte hier an der Hochschule für Musik bis 1964 Flöte. Auf eine Einladung hin war er von 1973 bis 1976 sowie nochmals 1978 am Center of the Creative and Performing Arts“ der Universität von Buffalo in New York tätig.
2004 wurde er Mitglied der am 1. Januar 2004 gegründeten Akademie der Künste in Berlin.
Er verstarb am 5. März 2013 in Berlin.

Erich Böhlke (1895–1979)
Erich Böhlke wurde am 9. September 1895 in Stettin geboren. Er war als Dirigent und Komponist tätig.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Soldat er an der Ostfront. Obwohl er danach das 2. Staatsexamen alsLehrer ablegte, ging er nicht in diesen Beruf sondern widmete sich ganz der Musik.
So begann er 1919 an der Hochschule für Musik Berlin mit dem Musikstudium. Nach dem Abschluss wurde er 1924 Kapellmeister am Theater Rudolstadt.
1926 wurde er musikalischer Oberleiter am Stadttheater Koblenz und ab 1929 Chefdirigent am Staatstheater Wiesbaden.

Unter den Nazis wurde er 1934 Generalmusikdirektor und Intendant der Städtischen Bühnen Magdeburg. Hier wurde er 1939 Generalmusikdirektor. Er behielt das Amt bis zur Schließung im Jahre 1944.
Nach dem Krieg war er von 1947 bis 1950 Generalmusikdirektor des Staatstheaters Oldenburg.
Danach hatte er kein festes Engagement und war daher u.a. Gastdirigent an der Hochschule der Künste in Tokio, wo er 1963 Professor wurde. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent war Böhlke auch als Komponist tätig und komponierte über 100 Lieder. Er verstarb am 19. April 1979 in Delmenhorst

Erwin Bootz (1907–1982)
Erwin Bootz wurde am 30. Juni 1907 in Stettin geboren.
Er war Pianist und Unterhaltungskünstler und zwischen 1928 und 1938 Mitglied der "Comedian Harmonists".
Er verstarb am 27. Dezember 1982 in Hamburg.

Bruno Decker (1865–1922)
Bruno Decker wurde1865 in Stettin geboren.
Er schrieb besonders mit Robert Pohl die Libretti für zahlreiche Operetten.
Er verstarb am 2. Oktober 1922 in Berlin.

Kurt Graunke (1915-2005)
Kurt Graunke wurde am 20. September 1915 in Stettin geboren.
Er war Komponist und Dirigent und hatte u.a. neun Sinfonien komponiert. Außerdem war er Gründer und Leiter des anfangs nach ihm benannten Symphonie-Orchesters Graunke.
Das Orchester wurde 1990 in Münchner Symphoniker umbenannt.
Er verstarb 5. Juni 2005 in München

Katarzyna Nosowska (geb. 1971)
Katarzyna Nosowska wurde am 30. August 1971 in Stettin geboren.
Sie ist eine polnische Sängerin und zudem Feuilletonistin für verschiedene Monatszeitschriften.
Im Jahr 1992 gründete sie gemeinsam mit Piotr Banach, Marcin Żabiełowicz, Robert Ligiewicz und Marcin Macuk die Band "Hey".

August Wilhelm Grüneberg (1787-1837)
August Wilhelm Grüneberg wurde am 30. September 1787 in Stettin geboren
Er war einOrgelbauer und der Sohn des Instrumentenbauers George Friedrich Grüneberg (1752–1827), der 1782 aus Magdeburg nach Stettin gekommen war.
Hier sollte er im Auftrag Friedrichs II. in seiner neu errichteten Werkstatt eine Orgel erbauen. August Wilhelm Grüneberg übernahm ab 1824 die Werkstatt seines Vaters.
Er verstarb am 5. Februar 1837 in seiner Geburtsstadt Stettin.

Barnim Grüneberg (1828-1907)
Karl Barnim Theodor Grüneberg wurde am 27. Dezember 1828 in Stettin geboren.
Sein Vater war der Orgelbauer August Wilhelm Grüneberg (1787-1837). Nach dem Tod des Vaters ging er zunächst nach Berlin, London und Wien.
Im Jahr 1854 kehrte er nach Stettin zurück, wo er die väterliche Orgelbauwerkstatt seines Vatersneu eröffnete und sie danach zu einer der bedeutendsten Orgelwerkstätten im deutschen Raum machte.
Er war zudem einer der Gründungsmitglieder des Bundes Deutscher Orgelbaumeister.
Er verstarb am 22. August 1907 in seiner Geburtsstadt Stettin

Heinrich Hammermeister (1799-1860)
Heinrich Hammermeister wurde1799 in Stettin geboren. Er war ein begnadeter Bariton-Opernsänger. Aber ab 1840 ließ seine Sangeskraft nach und zudem bekam er finanzielle Probleme. Daher war er 1842 nach New Yord ausgewandert, wo er am Schluss in Gastwirtschaften sang und Zigaretten verkaufte.
Er verstarb 1860 verbittert und verarmt in New York

Ingfried Hoffmann (geb. 1935)
Ingfried Hoffmann wurde am 30. Januar 1935 in Stettin geboren. Er war Jazzorganist, -pianist und Jazztrompeter sowie Komponist.
Nach seinen Studien für Klavier in Berlin und Düsseldorf wurde er 1963 wurde er durch seine Mitwirkung im Quartett von Klaus Doldinger auch einem größeren Kreis bekannt. Aber bereits 1956 waren Aufnahmen unter seinem Namen entstanden (Ingfried’s Boogie – Bumble Boogie).
Ab 1970 hatte er sich vom Musikspielen zurückgezogen und war nur noch als Komponist und Herausgeber tätig.
So komponierte er die Musik für "Das Phantom der Oper", "Hallo Spencer" sowie für die Fernsehserie "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt".
Weiterhin betreute er als musikalischer Leiter die "Sesamstraße", "Die Sendung mit der Maus" und "Käpt’n Blaubär".

Michael Holm (geb. 1943)
Michael Holm wurde am 29. Juli 1943 als Lothar Bernhard Walter in Stettin geboren. Er ist Schlagersänger, Texter und Musikproduzent.
Nach der Vertreibung aus Stettinim Jahr 1945 verbrachte er zusammen mit seiner Zwillingsschwester Mechthild seine Kindheit und Jugend in Erlangen wo er auch sein Abitur machte.
Danach begann Danach begann in West-Berlin Jura zu studieren, das Studium brach er aber ab, um sich ganz der Musik zu widmen.

Leon Jessel (1871-1942)
Leon Jessel wurde am 22. Januar 1871 in Stettin als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er war als Komponist tätig und komponierte vor allem Operetten.
Vorher war er ab 1891 zunächst in Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr und später in Freiberg, Kiel, Stettin und Chemnitz als Kapellmeister tätig.
Er verstarb am 4. Januar 1942 in Berlin aufgrund vorangegangener Misshandlungen der Gestapo.

Knut Kiesewetter (geb. 1941)
Knut Kiesewetter wurd eam 13. September 1941 in Stettin geboren. Er ist ein Jazz-Sänger, Liedermacher sowie Produzent und Schriftsteller.
Aber er war auch politisch engagiert, so engagierte er sich in den späten 1970er Jahren in der Grünen Liste Nordfriesland.
An der Hamburger Hochschule für Musik und darstellende Kunst lehrte er in den 1980er Jahren Liederkomposition und Liedertexte.
Für seine Verdienste um die niederdeutsche und friesische Sprache erhielt er im Jahr 2012 den Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein.

Piotr Klimek (geb. 1973)
Piotr Klimek wurde1973 in Stettin geboren. Er ist ein polnischer Musikwissenschaftler, Komponist und zudem auch Hochschullehrer.
Nachdem er 1992 das Musische Lyzeum in Stettin beendet hatte, studierte er u.a. am "Koninklijk Conservatorium" (Königliches Konservatorium) in Den Haag in den Niederlanden.
1998 bekam er eine Stelle als Musikdozent an der Universität und der Kunstakademie in Stettin.
Zudem war er 2003 am Koninklijk Conservatorium Den Haag und 2009 an der Zürcher Hochschule der Künste als Gastprofessor tätig.
Er komponiert Sinfonie-, Chor- und Kammermusik sowie elektronische Musik.

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