Stettin: Architekten, Bildende Künstler

Max Berg (1870–1947)
Max Berg wurde am 17. April 1870 in Stettin als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Er war Architekt, dessen bedeutendstes Werk die 1913 fertiggestellte Jahrhunderthalle in Breslau war.
Nach Breslau kam er aufgrund seiner Wahl zum Stadtbaurat für Hochbau, die er am 1. April 1909 antrat.
Er verstarb am 22. Januar 1947 in Baden-Baden, wohin er während des Zweiten Weltkriegs gezogen war.

Henriette Beyer (1782–1855)
Henryka Zofia Maria Beyer - geb. Minter - wurde am 7. März 1782 in Stettin geboren.
Sie war eine deutsch-polnische Malerin, deren besonderes Verdienst in der Gründung der ersten Malschule Polens in Warschau bestand.
Nach ihrer Ausbildung in Stettin, ging sie im Jahr 1805 nach Berlin zu ihrem jüngeren Bruder, um bei der dortigen Königlichen Porzellan-Manufaktur zu lernen.
Danach zog sie 1811 zu ihrem älteren Bruder nach Warschau. Hier lernte sie den aus Preußen eingewanderten Wilhelm Beyer (1778–1819) kennen und lieben. Im Jahr 1813 heirateten sie.
Einer ihrer drei Söhne war der Warschauer Fotograf Karol Beyer
Sie verstarb am 24. Oktober 1855 in Chrzanów bei Warschau.

Heidrun Borgwardt (geb. 1934)
Heidrun Borgwardt wurde 1934 in Stettin als Heidrun Lindner geboren.
Sie war als Zeichnerin und Malerin tätig.
Nach der Flucht am Ende des Zweiten Weltkriegs ging die Familie nach Schleswig-Holstein. Hier in Kiel studierte sie zwischen 1951 bis 1955 an der Muthesius Kunsthochschule.
Danach war sie bis 1958 als Zeichnerin im Landesmuseum für Ausgrabungen der Vor- und Frühgeschichte im Schloss Gottorf tätig.
Ihre mit Bleistift gezeichneten Bilder erstellte sie zwischen 1969 bis 1977. Danach widmete sie sich Aquarellen und Zeichnungen mit Chinatusche. Ab 1988 malte sie ihre Bilder auch mit Hilfe von Ölfarben.
Im Jahr 2013 vermachte sie ihre Zeichnungen sowie eine Reihe von Aquarellen und Ölgemälden dem 2003 gegründeten gemeinnützigen "Forum für Künstlernachlässe e.V.“ in Hamburg.

August Dieckhoff (1805–1891)
August Dieckhoff wurde am 6. Juni 1805 in Stettin geboren.
Er war als Architekt tätig und entwarf unter anderem die Villa Hammerschmidt in Bonn.
Die Villa Hammerschmidt ist seit 1994 nach dem Schloss Bellevue in Berlin der zweite Amtssitz des Bundespräsidenten.
Er verstarb am 10. März 1891 in Bonn.

Emil Dietrich (1844–1912)
Emil Dietrich wurde 1844 in Stettin geboren. Er war als Bauingenieur und Hochschullehrer an der Technischen Hochschule in Berlin- Charlottenburg - der heutigen Technischen Universität (TU-Berlin) - tätig.
Nach dem Abitur in Stettin begann er ein Studium an der Berliner Bauakademie, das er 1867 mit der Ersten Staatsprüfung abschloss.
Danach war er als Bauführer bei der Errichtung der Berlin-Lehrter-Eisenbahn beschäftigt. Nachdem er 1873 die Baumeisterprüfung bestanden hatte, kam er zur Ministerial-Baukommission in Berlin.
Seit 1875 war er nebenamtlich als Dozent an der Berliner Bauakademie tätig.
1882 wurde Dietrich zum ordentlichen Professor an der drei Jahre zuvor gegründeten Technischen Hochschule in Berlin- Charlottenburg ernannt.
Er verblieb bis 1904 in dieser Position. Während dieser Zeit schrieb er u.a. eine reihe von Büchern zum Straßenbau - darunter eines über Baumaterialien der Steinstraßen.
Er verstarb am 26. September 1912 in Misdroy in Westpommern im heutigen Polen

Conrad Freyberg (1842–1915)
Conrad Freyberg wurde am 14. März in Stettin geboren. Er war als Maler und Bildhauer tätig.
Sein bekanntestes Werk dürfte das 1901 zusammen mit Eugen Boermel (1858-1932) geschaffene Prinz-Albrecht-Denkmal in der Schlossstraße in Berlin-Charlottenburg - gegenüber dem Charlottenburger Schloss - sein.
Albrecht von Preußen (1809-1872) war das zehnte Kind von Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) und Königin Luise (1776-1810).
Er verstarb am 16. Oktober 1915 in Berlin.

Philip Grotjohann (1841-1892)
Philipp Grotjohann wurde 27. Juni 1841 in Stettin geboren. Er war als Zeichner und Illustrator tätig, von ihm stammen u.a. dekorative Wandmalereien in Düsseldorf und Bochum.
Er verstarb am 26. Oktober 1892 in Düsseldorf.

Theodor Hildebrandt (1804-1874)
Theodor Hildebrandt wurde am 2. Juli 1804 in Stettin geboren.
Er war Maler und Vertreter der Düsseldorfer Malerschule.
Bereits im Alter von 16 Jahren kam an die Kunstakademie nach Berlin und wurde dort u.a. Schüler von Friedrich Wilhelm von Schadow. Im Jahr 1826 wechselte er mit Schadow an die Kunstakademie Düsseldorf.
Nachdem er hier seine Studien abgeschlossen hatte, wurde er 1832 als Lehrer eingestellt. Im Jahr 1836 wurde er zum Professor ernannt und prägte danach maßgeblich die Kunstszene in Düsseldorf
Hildebrandt war einer der Gründungsväter des Künstlervereins Malkasten.
Er verstarb am 29. September 1874 in Düsseldorf.

Auguste Hüssener (1789-1877)
Auguste Hüssener wurde am 17. März 1789 in Stettin geboren. Hüssener war eine Kupferstecherin und Miniaturmalerin.
Sie verstarb am 13. Februar 1877 in Berlin.

Oskar Kruse (1847-1919)
Oskar Kruse wurde am 25. März 1847 in Stettin geboren. Er war Maler. Er ließ zwischen 1904 und 1905 die so genannte Lietzenburg in der Ortschaft Kloster auf der Ostseeinsel Hiddensee errichten - eine unter Denkmalschutz sehende Jugendstilvilla.
Die hiesigen Künstlertreffen prägten seinerzeit das kulturelle Leben der Insel.
Er verstarb am 10. August 1919 in Kloster auf Hiddensee.

Udo Kultermann (1927-2013)
Udo Kultermann wurde am14. Oktober 1927 in Stettin geboren. Er war ein Kunsthistoriker, Museumsdirektor und Autor zahlreicher Bücher zur Kunst- und Architekturgeschichte.
Von 1959 bis 1964 war er Direktor des städtischen Museums Morsbroich in Leverkusen.
Danach wechselte er in die USA, wo er 1967 Professor für Kunstgeschichte und Architekturtheorie an der Washington University in St. Louis wurde.
Er verstarb nach einer längeren Krankheit am 9. Februar 2013 in New York.

Tomasz Lazar (geb. 1985)
Tomasz Lazar wurde 1985 in Stettin geboren. Er ist ein polnischer Fotograf.
Lazar studierte Informationstechnik an der "Westpommerschen Technischen Universität" in Stettin und Fotografie an der "European Academy of Photography".
Derzeit ist er für ein großes Fotostudio in Polen tätig.
Erwähnenswert ist, dass er im Jahr 2012 beim World Press Photo Contest den 2. Platz in der Kategorie People in the News belegte.

Heinrich Lengerich (1790-1865)
Heinrich Lengerich wurde am 5. Juni 1790 in Stettin geboren. Lengerich war ein deutscher Historienmaler.
Seine Jugendzeit verbrachte er in Berlin. Zwischen1817 und 1821 lebte er in Italien auf, wo er u.a. in Rom und Florenz die Werke der Renaissance studierte. Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) fertigte er Kopien der Werke von Raffael und Correggio an.
Seine wichtigsten Werke waren die "Kreuzabnahme“ in der Stettiner Jakobikirche sowie die Darstellungen von 12 christlichen Märtyrern in der Schlosskapelle des Berliner Stadtschlosses, das gerade wieder aufgebaut wird.
Weiterhin eine Kopie der "Kreuzabnahme Jesu“ von Raffael in der St. Bartholomaei-Kirche in Demmin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.
Wer nach Potsdam kommt, sollte sich im Malachit-Zimmer der Orangerie eine Kopie von Raffaels „Der Triumphzug der Galatea“ anschauen.
Er verstarb am 8. Oktober 1865 in Berlin

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