San Diego: Stadtgeschichte

Nachdem das Gebiet, in welchem sich die heutige US-amerikanische Stadt San Diego ausbreitet, lange Zeit von den so genannten Kumeyaay-Indianern besiedelt gewesen war, betrat am 28. September des Jahres 1542 der Portugiese Juan Rodríguez Cabrillo das Land. Der in spanischen Diensten stehende Seefahrer war der allererste Europäer, der diesen Flecken Erde jemals betreten hatte. Seine Entdeckung erklärte er sofort zum spanischen Besitz und gab ihr den Namen San Miguel (span. für den Erzengel Michael).

Als nächster spanischer Besucher der Region kam Sebastian Vizcaino nach San Miguel, der im spanischen Auftrag die Westküste des neu entdeckten Kontinents entlang segelte und sie kartografierte. Da er am Festtag zu Ehren des San Diego de Alcalá (span. für den Heiligen Didakus) im Jahre 1602 San Miguel erreicht hatte, benannte er den Ort in San Diego um.

Die Mission San Diego de Alcalá wurde 1769 vom Franziskaner Junípero Serra eingerichtet, nachdem Gaspar de Portolá einen Militärposten ins Leben gerufen hatte. Mit dieser Missionsgründung war die erste Kalifornische Mission ins Leben gerufen worden. Schon 1774 kamen die ersten Siedler nach San Diego. Aber bereits ein Jahr später wagten die Eingeborenen einen Aufstand und töteten dabei den Priester sowie zwei weitere Personen. Die Mission wurde ab 1776 von Junípero Serra wieder aufgebaut und war 1797 die größte Mission Kaliforniens. Mehr als 1.400 Eingeborene waren ihr angeschlossen.

Nachdem im Jahre 1822 Mexiko die Unabhängigkeit erlangt hatte und somit frei von spanischem Einfluss geworden war, fiel Neuspanien, zu dem San Diego gehörte, an den jungen mittelamerikanischen Staat. Die ersten Wahlen im 1834 zur Stadt erklärten San Diego führten zur Amtserhebung des seither amtierenden Bürgermeisters Juan María Osuna.

1850 ging San Diego, das im Jahre 1838 wegen seines verheerenden Bevölkerungsrückgangs den Stadtstatus eingebüßt hatte, infolge des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges an die Vereinigten Staaten. Nun wieder zur Stadt erklärt, wurde sie auch gleich Sitz des San Diego County.

Im Jahre 1869 wurde in Kalifornien Gold gefunden. Ein ungeheurer Boom setzte ein, von dem auch San Diego profitieren konnte, denn die Stadt wurde 1885 ans nationale Eisenbahnnetz angeschlossen. In den 1880er Jahren ging der Goldrausch nach unten, was der Stadt wieder enorme Einwohnereinbußen bescherte. Von den 40.000 Stadtbewohnern blieben lediglich 16.000 in San Diego.

1917 kamen infolge des Ersten Weltkrieges viele Militäreinrichtungen nach San Diego, das seit 1915 auch die Panama-California Exposition beheimatete. Eine weitere glückliche Fügung brachte San Diego auch mit dem Namen Charles Lindbergh in Verbindung, denn dieser war 1927 zu seinem großartigen Transatlantikflug gestartet und zwar mit der in San Diego gebauten Spirit of St. Louis. Zur gleichen Zeit fing die Flugindustrie an, sich in San Diego zu etablieren. Und 1941 verlegt die US Navy nach der Erfahrung in Pearl Habor das Hauptquartier der Pazifikflotte nach San Diego. Die Folge war ein Militärboom. Seit dieser Zeit ist das Militär der bedeutendste Arbeitgeber der Region.

San Diego geriet am 29. Januar 1979 in die weltweiten Schlagzeilen, nachdem die damals 16-jährige Brenda Ann Spencer vor einer Grundschule zwei Menschen erschossen und neun weitere verletzt hatte. Bereits am 18. Juli 1984 kam es in der kalifornischen Stadt zu einem weiteren Blutbad: Im Stadtteil San Ysidro ging an diesem Tage der 41-jährige James Oliver Huberty in eine McDonald’s-Filiale, tötete 21 Menschen und verletzte weitere 19. Er wurde schließlich von der Polizei erschossen.

San Diego bekam 1981 das erste moderne Straßenbahnsystem der USA. Der San Diego Trolley bildet noch heute einen wichtigen Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs. Die Stadt erlebte nach dem Ende des Kalten Krieges einen erheblichen wirtschaftlichen Einschnitt, denn die militärische Präsenz nahm rapide ab. Diese ökonomische Veränderung wurde mit einer Hinwendung zur Biotech- und Telekommunikationsindustrie ausgeglichen.

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