Ribbeck: Sehenswürdigkeiten

Einleitung

Ribbeck ist ein Ortteil von Nauen. Ihren Namen erhielt die Ortschaft nach den hier seit 1237 ansässigen Herren von Ribbeck. Aber deutschlandweit bekannt wurde der Ort erst durch das Gedicht "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland von Theodor Fontane aus dem Jahr 1889. Fontane kam am 30. Dezember 1819 in Neuruppin zur Welt und verstarb am 20. September 1898 in Berlin. Das Gedicht finden Sie am Ende des Beitrags

Schloss Ribbeck

Das heutige Schloss wurde von dem Eigentümer - dem Landkreis Havelland - am 4. Juli 2009 nach vielen Jahren, in denen das Schloss restauriert wurde, als Kultur- und Gastronomiezentrum feierlich wiedereröffnet. Nach der Enteignung im Jahr 1947 - bis zu diesem Jahr waren die Herren von Ribbeck noch die Eigentümer des Schlosses - war von 1956 bis 2004 in dem Schloss ein Alten-und Pflegeheim untergebracht. Nachdem eine Privatisierung des baufälligen Gebäudes gescheitert war, hatte der Landkreis es selber übernommen und von 205 bis 2009 renovieren lassen.

Der Besucher findet hier ein Museum über das Leben und Werk von Theodor Fontane - aber auch ein Standesamt und Veranstaltungsräume gibt es in dem Gebäude. Besonders attraktiv sind das Restaurant und das Parkcafé. Besonders bei schönem Wetter lässt es sich hier herrlich ausspannen. Der Schlossgarten besitzt u.a. an seinem Rand rundum 16 Birnbäume diverser Arten, die von den 16 deutschen Bundesländern gestiftet wurden.

Das heutige Schloss ließ Georg Henning von Ribbeck (1836-1896) zwischen 1893 und 1895 auf den Grundmauern von älteren Anwesen und Gutshäusern der Familie von Ribbeck im Stil des Neobarocks errichten.
Schlos Ribeck GmbH
Theodor-Fontane-Straße 10
14641 Ribbeck
info@schlossribbeck.de
www.schlossribbeck

Alte Brennerei

Die Alte Brennerei liegt in dem früheren Gutshof von Ribbeck. Das Gebäude wurde um 1850 errichtet. Durch einen Umbau 2006 wurde die frühere Brennerei zu einem Veranstaltungsort umgestaltet.

Seit März 2023 hat hier das Wäscherei-Cafe ihren Sitz. Da die Besitzerin Konditormeisterin ist, verwundert es nicht, dass hier u.a. wunderbare Torten angeboten werden. Das Cafe verfügt zudem über eine Terrasse und einen kleinen Laden. In dem rund 110 m² großen VeranstaltungsraumIn finden Konzerte, Tagungen oder auch Ausstellungen statt
Am Birnbaum 25
14641 Ribbeck

Altes Pfarrhaus

Das "Alte Pfarrhaus" stammt aus dem Jahr 1870. Es diente als Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde von Ribbeck. Der letzte in dem Gebäude Pfarrer lebte hier von 1914 bis 1933 zeitweilig war hier ein Teil der Schüler der Alten Schule untergebracht, da das alte Schulgebäude zu klein geworden war. Danach war hier eine zeitlang ein Hofladen. Ab 1995 wurde das Gebäude renoviert.

"Theater" im Pfarrhaus
Am Birnbaum 7
14641 Ribbeck
frischling@tanzcomedy.de
www.tanzcomedy.de

"Gesang" im Pfarrhaus
Am Birnbaum 7
14641 Ribbeck
uta-von-kameke@gmx.de

Alte Schule

Bis 1967 wurden in diesem Gebäude noch in acht Klassen Schüler unterrichtet. Das Schulgebäude wurde im Jahr 1841 von dem damaligen Herrn von Ribbeck errichtet.
Heutzutage befindet sich in dem Gebäude noch ein altes Klassenzimmer sowie ein Cafe mit einem Cafegarten vor em Gebäude unter alten Linden.
Alte Schule
Am Birnbaum 3
14641 Ribbeck
Öffnungszeiten
Während der Saison täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr
Von Oktober bis März von 10:00 bis 17:00 Uhr
www.alteschule-ribbeck.de

Altes Waschhaus

Das Alte Waschhaus war bis zum März 2023 ein kuscheliges Cafe in dem man drinnen und bei gutem Wetter draußen sitzen kann. Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Waschhaus errichtet. Bis in die 1950er Jahre wurde hier gewaschen und sogar geschlachtet. Danach wurde hier eine Garage mit Werkstatt eingerichtet und beherbergte zeitweilig die Autos der Familie Ribbeck. Zu DDR-Zeiten waren hier Büros der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Vom 15. November 2008 bis zum März 2023 diente das liebevoll renovierte Haus dem genannten Zweck als Cafe, Museum und Hofladen.
Am Birnbaum 6
14641 Ribbeck
Öffnungszeiten
Ganzjährig: Donnertag bis Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr
www.waschhaus-ribbeck.de

Cafe Ribbäcker

Dieses erst im Jahr 2013 eröffnete Cafe befindet sich in der alten Pfarrscheune neben dem Alten Pfarrhaus. Neben der liebevoll renovierten früheren Pfarrscheune steht ein Holzbackofen, der nach alten Plänen neu errichtet wurde. Hier werden Brote und Kuchen von den Eigentümern des Cafes gebacken und den Gästen frisch serviert.
Ribbäcker
Am Birnbaum 5
14641 Ribbeck
Tel.: 0172 - 7708056

Der Birnbaum

Direkt vor der Kirche und einige zig Meter vom Waschhaus entfernt, steht an der Stelle des "alten Birnbaums" seit dem Jahr 2000 ein neuer Birnbaum. Der alte Birnbaum ist Thema des unten abgedruckten Gedichts von Theodor Fontane (1819-1898). Ein Stumpf des alten Baums, der im Februar 1911 durch einen Sturm entwurzelt wurde, befindet sich in der Dorfkiche auf dem Tonnengewölbe der hiesigen Gruft. Über eine Treppe ist der Baumrest erreichbar. Die darunter befindliche Gruft ist mittels einer Tür verschlossen und kann nicht besichtigt werden.

Friedhof

Der kleine, fast intime Friedhof befindet sich hinter dem Schloss und von dort aus gesehen auf der linken Seite. Auf dem 1893 errichteten Friedhof befinden sich die Gräber von zehn Mitgliedern der Familie von Ribbeck, darunter auch die Gräber der drei an Diphtherie verstorbenen Kinder:

  • Ernestine von Ribbeck (11. Dezember 1888 bis 22. Januar 1893)
  • Hans Georg Friedrich Werner von Ribbeck (7. Mai 1882 bis 1. Februar 1893)
  • Margarethe von Ribbeck (1. Mai 1887 bis 1. Februar 1893)
  • Wolf Freiherr von Schele (15. Mai 1895 bis 30. November 1910)
  • Joachim von Ribbeck (28. April 1892 bis 22. Oktober 1936)
  • Adelheid von Ribbeck (20. Januar 1859 bis 28. März 1927)
  • Hans Georg Henning von Ribbeck (19. September 1836 bis August 1896)
  • Marie-Agnes von Ribbeck (15. September 1880 bis 15. August 1967)
  • Alice Irene Renate von Ribbeck (9. November 1907 bis 16. Juni 1979)
  • Hans Georg Friedrich Henning von Ribbeck (9. Juli 1907 bis 9. Januar 1993)

Im Jahr 1994 wurde ein Gedenkstein für den im April 1945 im KZ-Sachsenhausen ermordeten NS-Gegner Hans Georg Karl Anton von Ribbeck aufgestellt. Er war der letzte Herr des Schlosses aus der Familie der von Ribbecks.

Gedenkstein

Der abgebildete Gedenkstein befindet sich auf einer Grünfläche neben dem Schloss und vor der Alten Schule. Der Stein erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne der Stadt, darunter auch ein Mitglied der Familie von Ribbeck.

Kirche zu Ribbeck

Die Kirche zu Ribbeck ist die Dorfkirche des Ortes und bildet gleichzeitig das Ortszentrum. Sie wurde im 14. Jahrhundert als einschiffige Saalkirche errichtet. Die heutige Kirche allerdings ist das Ergebnis einer Reihe von Umbauten. Es sei erwähnt, dass sich in einem Tonnengewölbe eine Gruft befindet, in der die sterblichen Überreste von 9 Erwachsenen und 3 Kindern liegen - höchstwahrscheinlich aus der Failie derer von Ribbeck. Die Gruft wird durch eine Tür verschlossen und kann nicht besichtigt werden . Ein Rest des "Originalbaums" aus dem Gedicht von Fontane befindet sich in der Kirche über der Gruft, mittels eine Treppe ist er erreichbar. Er wurde im Februar 1911 durch einen Sturm entwurzelt. Direkt neben der Kirche befindet sich an der Stelle des berühmten alten Birnbaums ein neuer Birnbaum.
Evangelische Kirchengemeinde zu Ribbeck
Am Birnbaum 2
14641 Ribbeck OT Nauen
Tel.: 0049 - (0)33237 - 88504
Öffnungszeiten
April bis Oktober täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr
November bis März nur Fr. bis So. von 10:00 bis 16:00 Uhr

Pfarrgarten

Der Pfarrgarten befindet sich hinter dem alten Pfarrhaus. Der alte Pfarrgarten wurde in den letzten Jahren mit viel Liebe und Engagement in einen öffentlich zugänglichen Park verwandelt. Man findet hier in einer beschaulichen Umgebung Obstbäume, zahlreiche weitere kleine und größere Pflanzen, zudem viele nützliche Kräuter sowie einen kleinen Teich. Der Besucher kann hier etwas lernen, aber auch einfach seine Seele baumeln lassen. Der Pfarrgarten gehört zur evangelischen Kirchengemeinde von Ribbeck.

Fontanes Gedicht

1. Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

2. So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

3. So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

4.Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

5. So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

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