Riad: Stadtgeschichte

Riad ist eine - im Vergleich zu zahlreichen anderen Städten des Landes - sehr junge Stadt. Sie wurde erst im 18. Jahrhundert gegründet.

In vorislamischen Zeiten lag an der Stelle, wo sich heute Riad erstreckt, die Siedlung Hajar. Diese wurde am Zusammenstrom mehrere Flüsse errichtet. Die Flüsse sind im Laufe der Jahrhunderte ausgetrockenet und heute nur noch als Wadis erhalten geblieben, doch damals sorgten sie für einen fruchtbaren Boden. Die Siedlung war bekannt für ihre Dattelpalmen und die vielen Obstgärten. So erinnert der Name Riad noch an diese Entwicklungen, denn Riad bedeutet Platz der Gärten und Bäume (rawdah). Dieser moderne Name wurde zuerst lediglich auf bestimmte Teile der Siedlung angewendet, wo die Obstgärten vorherrschten. Später galt er für die ganze Stadt.

Auch nach der Einführung des Islam blieb die Siedlung Hajar ein bedeutender Ort. Doch spätestens ab 900 verarmte die ganze Gegend. Bis ins 15. Jahrhunderte hatte Hajar aber noch weiter existiert.

Im Jahre 1735 wurde auf den Ruinen von Hajar das heutige Riad gegründet, zunächst lediglich nur als eine Art als ummauerter Garten. Die junge Siedlung erfuhr mehrere Überfälls von AI-Dih'yah aus. 1773 schließlich wurde sie von Abdul Aziz bin Muhammad bin Saud erobert.

Unter den islamischen Herrschern Imam Turki und seinem Sohn Faisal entstand ein zweiter Saudischer Staat, wobei dessen Regierung im Fort Al-Masmak residierte. Zum Ende des 18. Jahrhunderts war Riad mithin zu einem Teil des ersten Saudi-Staates geworden. Hauptstadt indes blieb AI-Dih'yah. In AI-Dih'yah wurde die strenge Auslegung des Qu'rans und der Schar'iah entwickelt, die heute Staatsreligion ist: der Wahhabismus.

Nachdem AI-Dih'yah im Jahre 1818 von den Türken zerstört worden war, wechselte die Hauptstadt nach Riad, auch wenn mit dem Jahre 1902 der Aufschwung für Riad kam, als sie von Abdul Aziz bin Abdul Rahman Al Saud neugegründet wurde. Er war es auch, der 1932 das moderne Königreich Saudi-Arabien etablierte.
Die diplomatische Hauptstadt indes blieb bis 1982 Jeddah (Dschidda).

In der jüngsten Vergangenheit erlebte Riad ein gewaltiges Bevölkerungswachstum. Diese Entwicklung begann mit den 1940ern, als sich das Antlitz Riads von dem einer engen und kleinen Stadt hin zu einer weitläufigen Metropole wandelte. In den 1960ern lag die Bevölkerung noch bei 50.000, heute allerdings schon bei über 4,5 Millionen. Zwischen 1974 und 1992 wuchs die Stadt jedes Jahr um 8,2%.