New York City: Physiker, Chemiker, Astronomen

Cleveland Abbe (1838–1916)
Astronom und Meteorologe. Cleveland Abbe wurde am 3. Dezember 1838 in New York City geboren. Ab September 1869 hatte er private Wetter-Vorhersagen veröffentlicht, die jedoch nur für den Bereich Cincinnati im Bundesstaat Ohio galten.
Im Februar 1870 wurde sein Wetterdienst vom Kongress der Vereinigten Staaten offiziell anerkannt. Zu dieser Zeit war er der einzige Mensch in den USA, der Erfahrung in der Erstellung von Wetterkarten hatte, die er anhand von telegrafischen Berichten erstellen konnte. Deshalb erhielt er im Januar 1871 eine wichtige Stellung in der neuen Wetterbehörde und wurde damit zu einem offiziellen Wettervorhersager der USA. Zudem war er ein Befürworter von Zeitzonen auf der Erde. Im Januar 1888 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der National Geographic Society der USA. Er war am 28. Oktober 1916 in Chevy Chase im Bundesstaat Maryland verstorben.

Leon Neil Cooper (geb.1930)
Physiker und Nobelpreisträger.
Leon Neil Cooper wurde am 28. Februar 1930 in New York geboren. Er erhielt den Nobelpreis für Physik 1972 gemeinsam mit John Bardeen und John Robert Schrieffer für seine Beiträge zur BCS-Theorie. Die BCS-Theorie wurde zwischen 1955 und 1957 von John Bardeen und John Robert Schrieffer entwickelt und baut auf dem Konzept der Cooper-Paare auf, das unter besonderen Bedingungen eine paarweise Anordnung von Elektronen möglich macht und damit wesentliche Hinweise zur Erklärung der Supraleitung in Metallen liefert.

Mildred Dresselhaus (1930-2017)
Physikerin. Mildred Dresselhaus wurde am 11. November 1930 in New York geboren. Ihre Karriere hatte sie 1960 zusammen mit ihrem Mann 1960 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) begonnen.Während dieser Zeit hatte sie sich der Magnetooptik gewidmet. Ihre Experimente hatten dazu geführt, dass sich edas Verständnis für die elektrische Struktur von Halbmetallen entwickelt hatte. Neben ihrer Arbeit hatte sie sich für die Förderung von Frauen u.a. in der Physik eingesetzt. Sie war 20. Februar 2017 in Cambridge im US-Bundesstaat Masachusetts versorben..

Murray Gell-Mann (geb. 1929)
Physiker und Nobelpreisträger. Murray Gell-Mann wurde am 15. September 1929 in New York geboren. Er hatte 1969 den Nobelpreis für Physik "für seine Beiträge und Entdeckungen betreffend der Klassifizierung der Elementarteilchen und deren Wechselwirkungen“ erhalten. Nach dem Schulabschluss 1944 studierte Gell-Mann bis 1948 an der Yale University Physik, 1951 promovierte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) bei Victor Weisskopf. Von 1956 bis zu seiner Emeritierung 1993 war er Professor am California Institute of Technology (Caltech).

Brian Greene (geb. 1963)
Physiker. Brian Greene wurde am 9. Februar 1963 in New York City geboren. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Stringtheorie. Er ist zudem einer Begründer der Spiegeltheorie. Im Jahr 1996 wurde er Professor für Physik und Mathematik an der Columbia University in New York und hier Vizedirektor des Universitätsinstituts für Strings, Kosmologie, und Astroteilchenphysik (ISCAP). Durch seine Bücher „Das elegante Universum“und „Der Stoff, aus dem der Kosmos ist“ wurde er auch im deutschsprachigen Raum bekannt.

Herbert A. Hauptman (1917-2011)
Mathematiker, Biophysiker, Nobelpreisträger. Herbert Aaron Hauptman wurde am 14. Februar 1917 in New York City geboren. war ein US-amerikanischer Mathematiker und Biophysiker. 1985 hatte er zusammen mit Jerome Karle den Nobelpreis für Chemie erhalten.
Er war am 23. Oktober 2011 in Buffalo im Bundesstaat verstorben

Jerome Karle (1918–2013)
Physikochemiker, Nobelpreisträger. Jerome Karle wurde am 18. Juni 1918 in New York City als Jerome Karfunkel geboren. Er war Physikochemiker und Kristallograph.
Gemeinsam mit seiner Frau und Herbert Aaron Hauptmann (1917-2011) hatten sie sich Entwicklung der statistischen Methoden der Strukturbestimmung von Naturstoffenmit Hilfe von Röntgenstrahlen verschrieben. So bestimmten sie mit Hilfe u.a. die Kristallstrukturen der Alkaloide Reserpin und Anemonin und des Froschgiftes Batrachotoxinin A
Für seine Beiträge zur „Entwicklung direkter Methoden zur Kristallstrukturanalyse“ hatte er 1985 zusammen mit Herbert Aaron Hauptman den Nobelpreis für Chemie erhalten.
Er war am 6. Juni 2013 in Annandale im Bundesstaat Virginia verstorben.

Maurice Karnaugh (geb. 1924)
Physiker, Informatiker. Maurice Karnaugh wurde am 4. Oktober 1924 in New York City geboren. Von 1952 bis 1966 hatte er als Professor für experimentelle Forschungen eine leitende Position bei den Bell Laboratories in Murray Hill (New Jersey) inne. Hier hatte er neue Techniken und Methoden für den schnelleren Entwurf informationstechnischer Systeme entworfen. Bekannt ist das nach ihm benannte Karnaugh-Diagramm (Karnaugh-Veitch-Diagramm, KV-Diagramm) Verfahren aus dem Jahr 1953.
Von 1966 bis 1970 war er Leiter für Forschung und Entwicklung bei der Federal Systems Diversity und danach war er bis 1989 Forschungsleiter des IBM Thomas J. Watson Research Center in Yorktown Heights im Bundesstaat New York. Nebenbei war er ab 1981 bis zum Ruhestand im Jahr 1989 als Professor für Informatik an der Polytechnic University of New York tätig.

Bruria Kaufman (1918–2010)
Theoretische Physikerin. Bruria Kaufman wurde am 21. August 1918 in New York City geboren. Sie war 1934 nach Jerusalem gegangen, wo sie bis 1938 studiert hatte. Später hatte sie die israelische Staatsbürgerschaft erhalten. Danach war sie 1948 an die Columbia University in New York gegangen, wo sie ihren Doktor gemacht hatte. Danach war sie bis 1955 am Institute for Advanced Study in Princeton tätig und zwar von 1950 bis 1955 als Assistentin von Albert Einstein. 1960 war sie in den Staat Israel zurückgekehrt, wo sie Professorin für angewandte Mathematik am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rechovot (1960–1971) und an der Universität Haifa (1972–1988) wurde
Sie beschäftigte sich mit der Allgemeiner Relativitätstheorie und statistischer Physik. Bekannt ist sie jedoch besonders durch ihre Arbeiten zum zweidimensionalen Ising-Modell.
Das Ising-Modell ist ein Modell in der theoretischen Physik, das insbesondere den Ferromagnetismus in Festkörpern (Kristallen) beschreibt.
Sie war am 7. Januar 2010 in Haifa in Israel verstorben.

Evelyn Fox Keller (geb. 1936)
Physikerin und Biologin, Autorin. Evelyn Fox Keller wurde am 20. März 1936 in New York City geboren. Sie ist Physikerin und Philosophin, die sich mit feministischer Wissenschaftskritik beschäftigt. Sie war Professorin am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts.
Die Schwerpunkte ihrer Arbeiten lagen im Bereich der Biologie und der Gender Studies. Sie gilt als eine der Pioniere auf dem Gebiet der feministischen Naturwissenschaftsforschung und -wissenschaftskritik.

Melvin Spencer Newman (1908–1993)
Chemiker. Melvin Spencer Newman wurde am 3. Oktober 1908 in New York City geboren. war ein US-amerikanischer Chemiker, der durch die Einführung der Newman-Projektion bekannt wurde, mit der man ein Molekül als dreidimensionales Gebilde zweidimensional darzustellen kann. Besondere Aufmerksamkeit erreichten seine Veröffentlichungen zum Verständnis der krebserregenden (carcinogenen) Eigenschaften polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe. Er war am 30. Mai 1993 in Columbus im Bundesstaat Ohio verstorben

Robert Oppenheimer (1904–1967)
Theoretischer Physiker. Julius Robert Oppenheimer wurde am 22. April 1904 in New York City geboren. Oppenheimer war deutsch-jüdischer Abstammung. Bekannt ist er vor allen als Vater der Atombombe. Während des Zweiten Weltkriegs war er ab 1942 wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts, das in den Los Alamos National Laboratorys in New Mexico stätig war und dessen Ziel die Konstruktion einer Atombombe war. Die gesamte Leitung des Projekts, an dem bis zu 150.000 Menschen beteiligt waren, hatte Generalleutnant Leslie Groves (1896-1970). An dem Projekt waren neben Oppenheimer u.a. die Physiker Kenneth Bainbridge, Hans Bethe, Felix Bloch, Niels Bohr, Arthur Holly Compton, Enrico Fermi, Emil Konopinski, Isidor Isaac Rabi, Emilio Segré, Robert Serber, Edward Teller, Richard C. Tolman, Anthony Leonid Turkevich, John H. van Vleck, und Victor Weisskopf beteiligt.
Am 16. Juli 1945 war auf dem Bombenabwurfplatz bei Alamogordo in der Wüste von Nevada - etwa 300 Kilometer südlich von Los Alamos - die erste Atombombe in der Geschichte der Menschheit explodiert. Nicht allzu lange nach den A-Bombenabwürfen auf Hiroshima am 6. August 1945 und auf Nagasaki am 9. August 1945 hatte er jedoch ihren weiteren Einsatz für nicht hinnehmbar erklärt.

Nach dem Krieg war er als Berater der neu gegründeten US-amerikanischen Atomenergiebehörde tätig. Er hatte diese Position u.a. dazu genutzt, sich für eine internationale Kontrolle der Kernwaffen und gegen ein nukleares Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den USA einzusetzen. Nachdem er sich jedoch das Missfallen zahlreicher Politiker während der McCarthy-Ära zugezogen hatte, wurde ihm 1954 die enorm wichtige Sicherheitsberechtigung entzogen. Daher hatte er - jetzt ohne politischen Einfluss - seine wissenschaftliche Arbeit als Physiker in Forschung und Lehre fortgesetzt. 1963 wurde er jedoch rehabilitiert, indem ihm durch Präsident Lyndon B. Johnson der Enrico-Fermi-Preis verliehen wurde.

Lisa Randall (geb. 1962)
Theoretische Physikerin. Lisa Randall wurde am 18. Juni 1962 in New York City geboren, Sie ist Professorin für theoretische Physik an der Harvard University in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts. Sie ist eine führende theoretische Physikerin auf den Gebieten der Teilchenphysik, Stringtheorie und Kosmologie. Mit von ihr stammt das Randall-Sundrum-Modell. Dieses theoretische Modell ist ein mathematischer Versuch zur einheitlichen Beschreibung der Grundkräfte im Universum. Es wurde 1999 von Lisa Randall und dem indisch-amerikanischen Physiker Raman Sundrum (geb. 1964) vorgeschlagen und beschreibt das Universum mit Hilfe einer zusätzlichen fünften Dimension als gekrümmtes Raum-Zeit-Modell. Nicht unerwähnt soll sein, dass sie Autorin populärwissenschaftlicher Bücher ist.

Burton Richter (geb.1931)
Physiker und Nobelpreisträger. Burton Richter wurde am 22. März 1931 in New York City geboren. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte waren die Elementarteilchenphysik und Teilchenbeschleuniger. Ab 1963 war er am von der Universität Stanford University betriebenen National Accelerator Laboratory (SLAC) des späteren SPEAR (Stanford Positron-Electron Accelerator Ring) wesentlich beteiligt. Während eines Aufenthalts am CERN 1975/1976 hatte er am Protonen-Speicherring ISR experimentiert und Skalierungsstudien für Elektron-Positron-Speicherringe untersucht, die als Vorstufe zum Large Electron-Positron Collider dienten. Von 1982 bis 1984 war er Technischer Direktor am SLAC und danach bis 1999 dessen Präsident. Im Jahr 1976 hatte er gemeinsam mit Samuel Chao Chung Ting (geb. 1936) den Physik-Nobelpreis „Für führende Leistungen bei der Entdeckung eines schweren Elementarteilchens neuer Art“ Ihnen war 1974 ein direkter Nachweis des Charm-Quarks gelungen. Er war am 18. Juli 2018 in Palo Alto in Kalifornien verstorben.

Frank Schlesinger (1871–1943)
Astronom. Frank Schlesinger wurde am 11. Mai 1871 in New York City geboren. Schlesinger hatte wichtige Grundlagen für photographische Methoden geliefert, um Sternparallaxen zu bestimmen. Er war zwischen 1905 und 1920 Direktor des Allegheny Observatory und von von 1920 bis 1941des Yale University Observatory.
Schlesinger wurde 1927 mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society und 1929 mit der Bruce Medal ausgezeichnet. Außerdem wurde der Asteroid Schlesinger nach ihm benannt. Schlesinger war am 10. Juli 1943 in New Haven im Bundesstaat Connecticut verstorben.

Melvin Schwartz (1932–2006)
Physiker. Melvin Schwartz wurde am 2. November 1932 in New York City geboren. Er erhielt 1988 zusammen mit Leon Max Lederman und Jack Steinberger den Nobelpreis für Physik für ihre grundlegenden Experimente mit Neutrinos. Diese Experimente hatten Schwartz und die Mitpreisträger Anfang der 1960er Jahre in dem in der Nähe liegenden Brookhaven National Laboratory durchgeführt. Das Experiment war das erste hochenergetische Neutrinoexperiment und hatte die Existenz des Muon-Neutrinos nachgewiesen. Er war am 28. August 2006 in Twin Falls im Bundesstaat Idaho verstorben.

Julian Seymour Schwinger (1918–1994)
Theoretischer Physiker. Julian Seymour Schwinger wurde am 12. Februar 1918 in New York City geboren. Er war am 16. Juli 1994 in Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien verstorben. Er hatte gemeinsam mit Richard Phillips Feynman (1918-1988) und Shin’ichirō Tomonaga (1906-1979) im Jahr 1965 den Physik-Nobelpreis „für die grundlegenden Leistungen in der Quantenelektrodynamik, mit tiefgehenden Konsequenzen für die Elementarteilchenphysik“ erhalten.

Lee Smolin (geb. 1955)
Theoretischer Physiker. Lee Smolin wurde am 6. Juni 1955 in New York City geboren.
Smolin wurde bekannt für seine Beiträge zur Loop-Quantengravitation, in der er die die These vertritt, dass die beiden wichtigsten Theorien zur Quantengravitation – die Loop-Quantengravitation und die Stringtheorie - zu einer einzigen Theorie verschmolzen werden können.

Anthony L. Turkevich (1916–2002)
Chemiker. Anthony Leonid Turkevich wurde am 23. Juli 1916 in Manhattan in New York City geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er bei dem Manhattan-Projektes zur Entwicklung einer Atombombe mit der Gasdiffusion sowie der Messung des radioaktiven Fallouts befasst. Seine Berechnungen zur Sprengkraft der Hiroshima-Bombe Little Boy war von allen Berechnungen die genaueste.

Nach dem Krieg hatte er zusammen mit Nicholas Metropolis und Stanley Frankel Berechnungen durchgeführt die eine Wasserstoffbombe für machbar erklärt hatten. Gemeinsam mit dem Nobelpreisträger von 1938 Enrico Fermi (1901-1954) hatte er im Jahr 1950 die Elemente berechnet, die beim Urknall entstanden sein mussten. Seine herausragende Leistung war, dass es ihm im Jahre 1967 gelungen war, mit Hilfe eines Alpha Scattering Spectrometers im Verlauf der Mission von Surveyor 5 die Zusammensetzung der Mondoberfläche zu bestimmen. Er war am 7. September 2002 in Lexington im Bundesstaat Virginia verstorben.

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