Minsk: Sehenswürdigkeiten

Besondere Straßen und Stadtviertel

Altstadt
Die während des Zweiten Weltkriegs nur wenig zerstörte Altstadt am Ufer der Swislatsch lässt noch etwas das alte Stadtbild von Minsk erahnen. Heute haben sich in dem gemütlichen Viertel, mit den verwinkelten Gassen einige Cafés niedergelassen. Gerne bummeln Minsker und Touristen durch diesen historischen Teil der Stadt.

Franciska Skariny Prospekt
Der wichtigste Prospekt von Minsk beginnt am Unabhängigkeitsplatz und zieht sich auf über 11 Kilometern Länge durch die Stadt. Er ist teilweise bis zu 70 Meter breit und typisch für den funktional-monumentalen Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wird von den Minskern auch Prospekt der Unabhängigkeit genannt.

Troizker Vorstadt
Am Ufer der Swislatsch befindet sich ein rekonstruiertes Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert. Es ist vor allem bei Touristen sehr beliebt.

Besondere Plätze

Oktoberplatz
In der Folge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen von März 2006 versammelten sich auf diesem Platz die Kritiker des Regimes von Alexander Lukaschenko, um gegen die Regierung zu protestieren.
In der Mitte des Platzes erhebt sich der Palast der Republik.

Platz des Sieges
In der Mitte des mit Blumen umgebenen Platzes steht die 40 Meter hohe Siegessäule. Der Obelisk wurde 1954 zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland errichtet. Seit 1961 brennt am Fuße des Obelisken ein ewiges Feuer.

Unabhängigkeitsplatz (Lenin-Platz)
Der zentrale Platz ist größer als der Rote Platz in Moskau oder der Place de Concorde in Paris. An seiner Seite erhebt sich das weißrussische Regierungsgebäude. Das monumentale, symmetrisch angelegte Gebäude, das aus mehreren verschieden großen Teilen besteht, wurde 1934 erbaut. Es diente der weißrussisch-sowjetischen Architektur zum Vorbild. Vor dem Gebäude erhebt sich eine sieben Meter hohe bronzene Leninstatue über den Platz. Am Unabhängigkeitsplatz steht das Postamt, an dessen Fassade sich vier große Reliefs befinden. Sie behandeln die Themen Oktoberrevolution, Verteidigung der Heimat, Industrialisierung des Landes und Kollektivierung der Landwirtschaft. Weitere Gebäude am Platz sind das der Universität, der Pädagogischen Hochschule, der Verwaltung der Minsker Metro und die Heilige Simeon und Elena Kirche.

Besondere Bauwerke

Akademie der Wissenschaften
Das hohe Gebäude wurde 1939 erbaut, brannte jedoch im Laufe des Zweiten Weltkrieges ab. 1949 wurde es wiederaufgebaut und besticht seither vor allem durch die Säulenkollonade im Eingangsbereich.

Palast der Republik
Dieses große Gebäude erhebt sich auf Oktoberplatz in Minsk. Hier finden Konzerte, Shows und sonstige Veranstaltungen statt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Palast am 11. und 12. Februar 2015, als sich hier u.a. die Staats- und Regierungschefs von Russland, Deutschland, Frankreich sowie der Ukraine getroffen hatten, um über eine Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu verhandeln.
Ein vergleichbares Treffen war bereits am 5. September 2014 mit dem "Protokol von Minsk" beendet worden, das aber später gescheitert war.

Pistschalowski-Schloss
Das 1825 errichtete Gebäude sieht von außen zwar aus wie ein gotisches Schloss, hatte jedoch seit jeher eine andere Funktion. Seit seinem Bau befindet sich hinter dicken Mauern, bewacht von hohen Türmen, das Stadtgefängnis.

Rathaus
Mit dem Anschluss des Minsker Gebiets an das zaristische Russland wurde das alte Rathaus abgerissen. Erst 2002 wurde mit dem Bau des neuen Rathauses an historischer Stelle begonnen. In nur zwei Jahren wurde das Bauprojekt vollendet. Seither erstrahlt das Gebäude gemäß dem Aussehen aus dem 18. Jahrhundert wieder in alter klassizistischer Gestalt. Es befindet sich am Platz der Freiheit.

Museen

Jakub Kolas Literaturmuseum
Franziska Skaryny 66a
In dem ehemaligen Wohnhaus des weißrussischen Dichters befindet sich ein kleines Literaturmuseum. Anhand persönlicher Gegenstände und Exponate, die über sein Leben und Werk Aufschluss geben, wird sich hier dem 1956 verstorbenen Dichter genähert.

Janka Kupala Literaturmuseum
Das Museum im Janka Kupala Park wurde an der Stelle errichtet, wo der Dichter bis 1941 in einem Holzhäuschen lebte, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Persönliche Gegenstände und Dokumente vermitteln dem Besucher ein Bild über den Dichter.

Maksim Bahdanovic Museum
Rabkorauskaja 14
Das Museum wurde 1991 zum 100. Geburtstag des Dichters Maksim Bahdanovic eingerichtet. Es befindet sich in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert.

Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges
Das Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Schwerpunkt liegt auf dem Kampf der Sowjetarmee und der Partisanen in Weißrussland.

Nationales Kunstmuseum
Lenina 20
In einer übersichtlichen Dauerausstellung wird eine Sammlung von alten Ikonen, Malerei- und Grafikarbeiten gezeigt. Neben der Dauerausstellung finden regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen statt.

Nationales Museum für Geschichte und Kunst Weißrusslands
Karla Marksa 12
In mehreren Dauerausstellungen werden Exponate zur Geschichte und Natur Weißrusslands ausgestellt. In einem Teil des Museum werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen gezeigt.

Petrus Brouka Literaturmuseum
Karla Marksa 30
Das kleine Museum beschäftigt sich mit Leben und Werk des Schriftstellers Petrus Brouka.

Opernhäuser und Theater

Alternatives Theater
Very Charuzaj 31a
Das Theater ist aufgrund seiner Aufsehen erregenden Inszenierungen sehr beliebt.

Janka Kupala Theater
Enhelsa 7
Das Theater ist das älteste Weißrusslands. Es wurde bereits 1920 gegründet.

Philharmonie
Franziska Skaryny Prospekt 50

Russisches Dramatisches Theater Maxim Gorki
Valadarskaha 5
In dem Theater werden eigene Inszenierungen und russische Gastspiele aufgeführt. Die Vorstellungen sind ausschließlich auf Russisch.

Staatliches Akademisches Theater für Ballett und Oper
Platz der Pariser Kommune
Das angesehene Opern- und Balletthaus ist das bekannteste des Landes und die Vorstellungen sind in der Regel frühzeitig ausverkauft. Das riesige weiße Gebäude wurde 1937 errichtet und ist schon von weitem sichtbar.

Kirchen und Kathedralen

Alexandr Newskij Kirche
Die russisch-orthodoxe Kirche stammt von 1898 und steht auf einem alten Soldatenfriedhof. Auf diesem liegen unter anderem die Gebeine der weißrussischen Dichter Janka Kupala und Jakub Kolas.

Heiliggeist Kathedrale
Die Kathedrale gehörte zu einem ehemaligen Zisterzienserkloster. Sie wurde zwischen 1642 und 1687 im Barockstil erbaut. Umbauarbeiten fanden zwischen 1741 und 1746 und 1869 statt.

Kathedrale des heiligen Joseph
Zwischen 1644 und 1652 wurde diese Kirche als Teil eines Klosters erbaut. Sie wurde 1983 umfassend renoviert.

Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria
Svabody-Platz 9 Die Basilika mit drei Schiffen wurde zwischen 1700 und 1710 als Klosterkirche eines Jesuitenklosters erbaut. Zwei Türme umrahmen die Hauptfassade, die mit Säulen, und Figuren verzierten Giebeln geschmückt ist. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche teilweise beschädigt und nach 1945 als Sporthalle genutzt. Sie wurde Anfang der 90er Jahre rekonstruiert.

Maria Magdalena Kirche
Die 1847 erbaute orthodoxe Kirche zeichnet sich durch architektonische Schlichtheit aus.

Peter und Paul Kirche
Astrauska 4 Das orthodoxe Gotteshaus ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt. Die barocke Kirche wurde zwischen 1611 und 1613 erbaut. Mit ihren dicken Mauern und hohen Fenstern konnte de Kirche zur Zeit der Religionskriege auch als Festung genutzt werden. Zu Zeiten der Sowjetunion befand sich im Inneren ein Archiv. Die Kirche wurde seit 1990 umfassend Rekonstruiert.

Parkanlagen

Aleksandrowski Park
Der kleine Park im Zentrum der Stadt wurde 1872 angelegt und ist bei den Minskern sehr beliebt. In seiner Mitte befindet sich ein Springbrunnen, der unter dem Namen Der Junge mit dem Schwan bekannt ist.

Chelyuskinites Park
Der 78 Hektar große Park wurde zwischen 1928 und 1932 eingerichtet. Er grenzt an den Botanischen Garten von Minsk. In einem Teil des Parks befindet sich ein Vergnügungspark. Eine seiner Attraktionen ist die Kinder-Eisenbahn, die komplett von Jugendlichen betrieben wird. Der Park ist über die Metrostation Park Chalyuskintsau zu erreichen.

Gorki Park
Der öffentliche Park befindet sich in der Nähe des Siegesplatzes. Der nach dem bekannten russischen Schriftsteller Maxim Gorki benannte Park wurde bereits 1800 errichtet. In dem Park befinden sich ein Vergnügungspark, ein Observatorium mit Planetarium und ein Eishockey-Stadion. Im Sommer finden hier Rockkonzerte statt.

Janka Kupala Park
Der Park erstreckt sich entlang des Ufers des Swislatsch und ist bei den Minskern sehr beliebt. Seit 1972 erhebt darin sich ein Denkmal für den Dichter Janka Kupala, zu dessen Füßen eine Quelle entspringt. Neben ihr wachsen Farne, deren Anblick dem Volksglauben nach Glück bescheren soll. Mehrere Fontänen verschönern den Park, in dem sich auch das Janka Kupala Literaturmuseum befindet.

Stadion

Dynamo-Stadion
Kirava 8 Das Mehrzweckstadion ist Heimspielstätte des FC Dinamo Minsk und eines der wichtigsten Sportanlagen des Landes. Es fasst 40.000 Zuschauer und ist ein reines Sitzplatzstadion. Es wurde 954 erbaut und 1980 zu den Olympischen Sommerspielen von Moskau renoviert und ausgebaut. Vor dem Stadion findet regelmäßig ein Markt statt. Er ist einer der größten der Stadt.

Gewässer

Minsker See
Der idyllische See liegt etwa 10 Kilometer nordöstlich der Stadt. Der von Fichtenwäldern umgebene Stausee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bewohner der Hauptstadt.

Njamiha
Die Njamiha, an deren Ufer die erste Siedlung gegründet wurde, ist heute nicht mehr als ein Bach und wird überwiegend durch Rohre unterhalb der Stadt geleitet.

Swislatsch

Der Fluss wird von einer Uferpromenade gesäumt. Gegenüber der Troizker Vorstadt liegt eine künstliche Insel, auf der sich eine kleine Kapelle zum Gedenken an die Opfer der russischen und sowjetischen Kriege befindet. Ausdrücklich werden hier auch die weißrussischen Soldaten des Afghanistankriegs geehrt.

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