Mannheim: Besonderheiten

Quadratestadt
Die Mannheimer Innenstadt wurde im Jahr 1684 in Quadrate unterteilt, die mit Buchstaben von A bis U und mit Ziffern von 1 bis 7 bezeichnet wurden und noch sind. Damit entfielen hier die ansonst üblichen Straßennahmen. Ein Quadrat umfasst dabei einen Häuserblock, der in der Regel aus einer Reihe von einzelnen Gebäuden besteht.

Um die einzelnen Häuser zu kennzeichnen, steht hinter dem Buchstaben mit der Ziffer - durch ein Komma getrennt, noch die Hausnummer. Eine Straße in der Innenstadt heißt daher auf ihrer ganzen Länge beispielsweise nicht "Alte Jakobstraße" sonden C 1, C 2 , C 3 und so weiter.
Wer in der Straße mit der Hausnummer 7 wohnt, besitzt dann beispielsweise die Anschrift C 1, 7. Eine Ausnahme von dieser Straßenbezeichnung machen die beiden zentralen Achsen der Stadt - die "Breitestraße", die vom Schloss zur Neckarbrücke führt sowie die Straße "Die Planken", die vom Wasserturm zum Rhein führt.

Bilfinger und Berger
In der Stadt ist der weltweit agierende Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger und Berger ansässig. Im März 2010 wurde der früherte hessische Ministerpräsident Roland Koch vom Aufsichtsrat des Konzerns mit Wirkung vom Juli 2010 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der 1880 gegründete Konzern beschäftigt rund 67.000 Mitarbeiter(innen) und machte im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 9,5 Mrd. €.

Erste Autofahrt
Im August 1888 fuhr Bertha Benz, die Ehefrau von Carl Benz, mit seinem von ihm entwickelten Automobil "Benz-Patent-Motorwagen Nr. 3" von Mannheim nach Pforzheim. Diese rund 210 km lange Fahrt war die erste Fahrt mit einem motorgetriebenen Fahrzeug. Der "Benz-Patent-Motorwagen Nr. 1" machte übrigens in Mannheim am 29. Januar 1886 seine Jungfernfahrt und erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 16 km/h.
Und am 29. Januar 1886 hatte Benz beim Reichspatentamt sein "Dreirädriges Fahrzeug mit Gasmotorenantrieb " zum Patent angemeldet.

Nachtbürgermeister
Seit 2018 hat Mannheim als erste deutsche Stadt - wie z.B. auch Amsterdam, London, New York, Paris oder Zürich - einen Nachtbürgermeister. Seine Aufgabe besteht darin, das Miteinander von Nachtschwärmern, Anwohnern, Clubbetreibern, Kneipiers und Stadtverwaltung zu verbessern oder Konflikte friedlich zu lösen. Gesuchtwerden sollen Lösungen, mit der alle Seiten leben können. Er verfügt aber über keine Exekutivbefugnisse.

BUGA 2023
Die Bundesgartenschau (BUGA) 2023 findet vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 in Mannheim auf dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände an der Feudenheimer Au sowie im Luisenpark unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt. Die BUGA umfasst eine Fläche von insgesamt 104 ha = 1,04 m² – davon gehören 62 ha zum Spinelli-Park und 42 ha zum Luisenpark. Die beiden Ausstellungsgelände sind über eine Seilbahn miteinander verbunden. Nach der Bundesgartenschau 1975 ist sie die zweite Bundesgartenschau in Mannheim.

Das Rheinauer AWO-Ballett (AWO =Arbeiter Wohlfahrt) war für einen Auftritt auf die Ausstellung gebucht worden. Die 17 Seniorinnen wollten u. a. mit mexikanischen Sombrero-Hüten, in japanischen Kimonos und indischen Gewändern auftreten. Aber der Auftritt wurde von der BUGA-Leitung anfangs untersagt, da die Sombreros, indischen Gewänder und Kimonos eine kulturelle Aneignung darstellen würden und damit rassistisch seien. Mittlerweile soll es nach massiven Protesten aber einen Kompromiss geben. Da stellt sich die Frage, ob es in der BUGA-Geschäftsführung Mitglieder der Bündnisgrünen gibt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz von der SPD. Das erinnert an die Spitzenkandidatin der Bündnisgrünen in Berlin, Bettina Jarasch, die sich dafür entschuldigt hatte, dass sie geäußert hatte, dass sie als Kind Indianerhäuptling werden wollte.

Interessant ist, ob das Ausstellen zahlreicher exotischer Pflanzen auch als kulturelle Aneignung anzusehen ist.

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