Lüneburg: Stadtgeschichte

Bereits in antiker Zeit sind Spuren Lüneburgs zu finden. Die Stadt ist wahrscheinlich identisch mit Leufana oder Leuphana, das schon bei Ptolemäus beschrieben wurde.
Lüneburg entstand etwa seit dem 8. Jahrhundert dadurch, dass erst drei und späterhin vier Siedlungsplätze zusammengewachsen sind. Diese Siedlungsplätze waren die Fluchtburg mit dem angrenzenden Marktviertel, das Dorf Modestorpe mit dem Sandviertel, die Saline mit dem so genannten Sülzviertel und schließlich im 13. die Hafensiedlung, die auch als Wasserviertel bekannt wurde. Eine erste schriftliche Erwähnung des heutigen Stadtnamens ist für das Jahr 956 nachweisbar.
In mittelalterlichen Zeiten wurde Lüneburg durch den florierenden Salzhandel bemerkenswert reich. Mehrere Salzwerke (= Salinen) gab es um die Stadt herum, und das Salz wurde zu benachbarten Lehngütern exportiert. Über die Alte Salzroute gelangte es über Lauenburg nach Lübeck und von dort aus zu allen Teilen der Ostsee-Küste. Für eine lange Zeit war Lüneburg eine der Hauptstädte der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Die Stadt und ihr Salz waren wichtige Faktoren für die Macht und den Reichtum der Stadt und der Hanse. Lange Zeit war Lüneburg eine der führenden Hansestädte.

Aber nach einer langen Zeit des Wohlstands verlor die Stadt Anfang des 17. Jahrhundert an Bedeutung und kam vor allem wieder unter die Herrschaft der alten Landesherren, die es fortan nicht duldeten, dass die Stadt weiterhin eine eigenständige Hansestadt blieb. Lüneburg wurde zu einer Provinzstadt. Im Jahr 1866 kam sie dann unter preußische Herrschaft, blieb aber auch danach weiterhin eine Provinzstadt.
Im Zuge der Neuordnung der Länder der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 änderte sich kaum etwas an dem Status und der Bedeutung der Stadt.
Als schließlich 1980 die Salzmine geschlossen wurde, war auch damit eine Jahrhunderte alte Tradition beendet worden. Neue Bedeutung erhielt Lüneburg durch die Universität, die 1989 gegründet wurde.
Aber im Jahr 2007 genehmigte die niedersächsische Landesregierung der Stadt auf ihren Antrag hin, dass sie sich wieder Hansestadt nennen durfte. Der Grund dafür war die Rückbesinnung auf die alten Traditionen verbunden mit der Hoffnung, damit in der Öffentlichkeit mehr Aufsehen, Ansehen und mehr Besucher gewinnen zu können. Seit dem 5. Oktober 2007 ist Lüneburg daher die einzige Stadt Niedersachsens die in ihrem Namen den Begriff Hansestadt führen darf.

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